Donnerstag, 28. Juli 2016

Einzweidrei, im Sauseschritt...


Einszweidrei, im Sauseschritt
läuft die Zeit; wir laufen mit.

Dieser Spruch stammt von dem klugen und nicht selten auch recht zynischen Wilhelm Busch. Und wie recht er doch hat! Fünf Monate sind seit meinem letzten Post vergangen. Ich hab fast täglich an meinen Blog gedacht und oft überlegt: "Schreibste heut einfach mal wieder nen kleinen Beitrag?" Aber dann kam schon wieder der innere Druck, dass ich dann ja auch wieder dranbleiben muss/soll/will, um regelmäßig was zu schreiben. "Das ist mir gerade einfach zu viel!" Also doch kein kleiner Beitrag...

Dazu die Geschehnisse der letzten Wochen. Was soll man da denn schreiben? So tun, als gäbe es diese Welt da draußen nicht? Politische und soziale Themen aufreißen, obwohl ich auch nicht mehr oder weniger Halbwissen habe als die meisten anderen, die dazu öffentlich ihre Meinung kundtun? Irgendwas dazwischen?

Auf diese Frage(n) hab ich auch heute keine Antwort. Die konkrete und die gedankliche Belastung ist heute auch nicht weniger als in der letzten Zeit. Ich habe leider keine Ferien - momentan ist sogar nicht mal der nächste Urlaub in Sicht. Ich beneide die vielen Blog-Ladies, die sich gerade überwiegend in die Sommerferien verabschieden und/oder kurze, bunte Blogeinträge aus dem Urlaub/Garten/Planschbecken absetzen. Ich vermisse die Zeit der Sommerferien echt bzw. Semesterferien - auch wenn ich da eigentlich immer irgendwo gejobbt oder eine Hospitanz/Praktikum gemacht habe. Trotzdem ist es einfach anders, wenn man mal eine richtige Pause von diesem Alltagsgefüge hat. Und wenn es von 6 Wochen dann effektiv "nur" 3 Wochen sind, ist das immer noch mehr als ich nun als Arbeitnehmerin am Stück Urlaub habe. Man muss sich die freien Tage übers Jahr einfach gut einteilen.

Im Juni waren wir am Gardasee. Wunderschön war es da! Das Wetter war zwar nicht immer perfekt - wir hatten durchaus auch mal Regenstunden oder gar einen ganzen Regentag - aber man muss einfach das Beste daraus machen! Und uns hat es sogar auch mal richtig gut getan, einen (halben) Tag in der Ferienwohnung rumzugammeln. Lesen, kochen, quatschen, kuscheln...das sind auch sehr erholsame Tätigkeiten und waren wahrscheinlich sogar auch einfach mal nötig, anstatt die Tage mit Urlaubsprogramm vollzustopfen. Wir haben in den restlichen Tagen genug gesehen und erlebt und haben es wirklich zelebriert, uns Auszeiten zum Gammeln zu gönnen. Und doch habe ich gemerkt, dass es einige Tage gedauert hat, bis ich wirklich im Urlaub angekommen war. Und die richtige Erholungsphase hat wahrscheinlich erst eingesetzt, als wir schon wieder zur Arbeit gehen mussten.

Das meine ich mit "Ich vermisse Sommerferien": Da braucht man erst mal ein bis zwei Wochen, bis die ganze Anspannung und der Stress abfällt. In der Zeit kann man einfach viiiiel schlafen, rumgammeln, faul sein, Körper und Kopf zur Ruhe kommen lassen. Und dann macht es auch wieder Spaß, etwas zu unternehmen. Baggersee und Freibad, Radtouren, Grillparties, irgendwelche DIY-Projekte, die man schon lange "mal" angehen wollte... Hach, ich vermisse das!

In Baden-Württemberg ist heute der erste Ferientag, die bayerischen Schulkinder müssen heute und morgen noch durchhalten. Ich wünsche allen, dass sie die Ferien genießen dürfen. Keine Hausaufgaben oder Referate, die während der Ferien unheilsvoll über ihren Köpfen schweben, keine Ferienkurse, Nachhilfe oder Lerngruppen, vielleicht ab einem gewissen Alter mal ein erster Ferienjob, aber trotzdem genug Zeit, um Kind zu sein. Das wünsche ich allen Kindern, obwohl es eigentlich so selbstverständlich klingt. Doch dieser große Leistungsdruck, schon ab dem Kindergartenalter, ist mittlerweile nur noch krank, finde ich. Lasst doch die Kinder einfach Kinder sein. Statistisch gesehen lebt der Mensch heute länger als früher. Die Rente scheint eh ein Auslaufmodell zu sein. Also müssen die Kinder von heute als Erwachsene von morgen doch eh viel länger arbeiten. Dann lasst ihnen doch wenigstens diese ersten Jahre der Unbeschwertheit, die auch so wichtig sind, um den Charakter zu formen. Warum müssen die denn schon in der Grundschule Fremdsprachen lernen und Referate halten und das Abitur idealerweise mit 16 machen, damit sie das komprimierte Studium mit 23 abschließen und dann bis mindestens 68 malochen können? Verstehe, wer will - ich nicht!

Aber zurück zu mir: Die Zeit rast. Einszweidrei, im Sauseschritt... Es ist viel passiert in den letzten fünf Monaten und es wird in den nächsten Monaten auch noch einiges passieren. Einiges wird sicher seinen Platz hier im Blog noch finden. Auch zur "Dokumentation" für mich selbst.

Ich würde mir wünschen, wieder mehr Zeit zu finden, um zu bloggen. Es fehlt mir einerseits. Andererseits ist es aber natürlich auch ein gewisser Druck, den ich mir selber aufbaue. Das Schreiben an sich ist dabei meist weniger das Problem als die Fotos, die ja bei einem "anständigen" Blogpost mit dazu gehören. Mal schauen, wie ich das in Zukunft handhaben werde.

In diesem Sinne wünsche ich allen Schülern, Lehrer und Eltern (soweit möglich) schöne Ferien mit Sonne, Zeit für sich selbst und die Familie, Mut zum Faulsein und Nichtstun und viel Erholung für Körper und Seele! Allen anderen gutes Durchhalten. Lasst uns versuchen, auch im Alltag kleine Fluchten zu schaffen und Auszeiten zu nehmen.

Lasst es euch gut gehen! Bis bald wieder!

Claudi
Mrs. Always Right

Sonntag, 21. Februar 2016

Fastenzeit: Woche 2

So, jetzt ist auch die zweite Woche geschafft, auch wenn die erste Woche ab Aschermittwoch genau genommen ja keine komplette Woche war - aber wer wird da gleich so pingelig sein? ;)
Bisher klappt es echt prima. Ab und zu muss ich zugeben, dass es mich gelegentlich schon gewaltig nach einem Leberkäsesemmel gelüstet, aber ich halte durch! :) Worüber ich sehr froh (und auch ein bisschen stolz bin), ist dass es in Sachen Süßkram wirklich sehr viel leichter fällt, als ich vermutet hatte. Gottseidank!

Woche 2


Montag
Mittag: Nudeln mit Sauce
Abend: Tortellini (Spinat-Ricotta-Füllung) mit Brokkoli-Sauce und grünem Salat

Dienstag
Mittag: Semmel und Banane
Abend: Vegetarische Brotzeit, inkl. Dosenfisch und Salat

Mittwoch
Mittag: Müsli mit Joghurt
Abend: Apfelspätzle

Donnerstag
Mittag: Laugenstange mit vegetarischem Brotaufstrich
Abend: Vegetarische Brotzeit mit Salat

Freitag
Mittag: Schnelle Nudeln mit Räucherlachs
Abend: Gepimpte Tiekfühlpizza (Mozzarella) mit grünem Salat

Samstag
Morgen: Frühstück mit Marmelade und Honig
Mittag: Pfannkuchen, herzhaft mit Spinat und süß mit Apfelmus - und zugeben auch einer mit Nutella, weil Pfannkuchen ohne einen mit Nutella geht überhaupt gar nicht!
Abend: Vegetarische Brotzeit und Rollmps und Feldsalat mit Tomaten, Gurken und Mozzarella

Sonntag
Morgen: Müsli mit Joghurt
Mittag: Selbstgemachte Burger mit Ofenkartoffeln und grünem Salat
Abend: keinen Hunger


Eine interessante Beobachtung: Ich hab vor den Mahlzeiten wirklich Appetit und ein gesundes Hungergefühl, bin aber dann auch gefühlt schneller satt. Das gefällt mir.

Liebe Grüße,
Claudi
Mrs Always Right

Samstag, 20. Februar 2016

Fastenzeit 2016: Wir haben mehr als uns gut tut & Woche 1

Wie im letzten Jahr werden Mr Right und ich auch 2016 wieder zwischen Aschermittwoch und Ostersonntag am 27. März fasten. Nicht ganz 7 Wochen, aber fast. Lang genug, um zu merken, wie vieles für uns selbstverständlich ist, was für andere Luxus ist.

Alkohol trinken wir ohnehin so wenig, dass der Verzicht nicht schwer fällt. Und wir sind keine großen Handy- oder Facebook-Junkies, sodass das auch kein wirkliches Fasten wäre, wenn wir darauf verzichten würden. Wo es uns beide "trifft", ist da, wo das Fasten auch ursprünglich herkommt: beim Essen. Also fasten wir wieder Fleisch und Süßkram. Sonntage ausgenommen, das macht man wohl so, habe ich mir schon letztes Jahr erklären lassen.

Ich esse gerne und ich esse gerne gut. Daraus mach ich kein Geheimnis. Aber in letzter Zeit hat die Menge überhand genommen. Und vor allem habe ich viel Süßkram gegessen, den ich eigentlich normalerweise echt nicht brauche. Kuchen oder Süßigkeiten waren für mich noch nie eine wirkliche Versuchung - ich bin eher bei deftigen Sachen "gefährdet", wie zum Beispiel einem guten Leberkässemmel. Trotzdem habe ich in den letzten Wochen und Monaten viel zu viel Süßes gegessen. Pures Frust(fr)essen! Andere nehmen ab, wenn sie gestresst sind - ich lege zu. Blöd. Vor allem, wenn man es eigentlich aus Erfahrung weiß und dann trotzdem macht. Die Quittung ist nicht zu übersehen. Ich mag zwar meine Kurven, aber momentan ist es zu viel. Punkt. Nur wenn dann wieder ein stressiger Tag war, geht der Griff halt doch zur Schokolade, diesem liebenswerten Seelentröster. Scheiß konditioniertes Verhalten!

Daher hoffe ich, dass mir die Fastenzeit auch dabei hilft, von diesem unnötigen Verhalten wegzukommen. Zuckerentzug. Denn wenn man erst mal drauf ist auf dieser süßen "Droge", ist es schwer, wieder wegzukommen. Ist man aber ne Weile "clean", fällt es einem nicht mehr so schwer, drauf zu verzichten. Das ist natürlich nicht der Hauptgrund für meinen Entschluss, zu fasten, aber ein positiver Nebeneffekt - hoffentlich! Ich erwarte mir nicht, dass in den 7 Wochen die Kilos purzeln, aber der Abstand zu Zucker und Wurst wird mir sicher gut tun, um meine Ernährung wieder in normale Bahnen zu kriegen.

Der größte Gedanke beim Fasten ist für mich, dass ich mir (mal wieder) klar mache, in welcher Welt des Überflusses wir leben. Mir ist neulich richtig schlecht geworden bei einer Radiowerbung für "bestes Fleisch", das 1,99 € pro Kilo kostet. Wie soll das anders gehen als mit schlimmster Massentierhaltung, Medikamenten und Fließbandschlachterei? Schon Monate vor Weihnachten und Ostern stehen tonnenweise Schokoladen-Nikoläuse bzw. - Osterhasen in den Supermärkten. Diese Supermärkte entsorgen täglich Unmengen an abgelaufenen Lebensmitteln. Und woanders auf der Welt essen die Leute alles, was sie irgendwie runterwürgen können, damit sie überhaupt irgendwas haben. Kinder und Erwachsene müssen verhungern. Bei uns kostet der dicke Hintern nur ein paar Cent und dabei werden wir auch noch krank, weil wir mehr haben als uns gut tut.

Ich möchte mir mit dieser Fastenzeit bewusst machen, welches unfassbare Glück wir haben, dass wir unser Essen nicht mehr jagen müssen. Dass wir keine harten Winter mit Notrationen überstehen müssen. Dass wir nie richtigen Hunger verspüren müssen. Und ich möchte mir ebenso bewusst machen, dass es nicht allen Menschen auf der Welt so gut geht. Das soll jetzt keine pathetische Selbstkasteiung sein, aber manchmal vergessen wir in unserem Alltagsstress, wie gut wir es im Vergleich zu anderen haben. Und in Sachen Alltagsstress kenn ich mich zur Zeit echt aus. Aber ich will dieser Unzufriedenheit und dem Frust nicht zu viel Raum geben in meinem Leben, sondern mehr schätzen, was mir alles Gutes widerfährt. Und vielleicht macht es mir der Verzicht auf den Luxus von Fleisch und Süßkram etwas leichter - eben weil es in unserem Alltag gar nicht so leicht ist, darauf zu verzichten.

Auch dieses Jahr möchte ich als Dokumentation für mich selbst und für euch immer sonntags (außer heute, ähem) festhalten, was ich in der Fastenzeit jeweils die Woche über so gegessen habe. Letztes Jahr haben wir es ja nicht 100%ig geschafft, aber waren trotzdem stolz darauf, wie gut wir durchgehalten haben. Ich bin gespannt wie es dieses Jahr laufen wird.

Woche 1 ab Aschermittwoch


Aschermittwoch
Mittag: Müsli mit Joghurt
Abend: Tortellini (Ricotta-Spinat-Füllung) mit Lauch-Tomaten-Sauce und grünem Salat

Donnerstag
Mittag: Müsli mit Joghurt
Abend: Ofenkäse mit Weißbrot und Tomatensalat

Freitag
Mittag: Sushi-Salat zum Niederknien (nach diesem Rezept)
Abend: den restlichen Sushi-Salat

Sonntag (ohne Fasten)
Mittag: ein spätes Frühstück
Abend: Pizza vom Italiener, 50/50 Pizza Capricciosa und Pizza mit Sardellen und scharfer Salami


Gar nicht so schlecht für die erste Woche, oder?

Und ihr? Fastet ihr auch? Wenn ja, auf was verzichtet ihr? Oder ist das in euren Augen alles sinnloser Humbug? Ich würd mich freuen, eure Gedanken dazu zu erfahren!

Liebe Grüße,
Claudi
Mrs Always Right

Dienstag, 2. Februar 2016

Meine Bucket Liste für Februar 2016

Und schwubs, ist er schon wieder vorbei, der erste Monat des Jahres. Verrückt! In diesen vier Wochen ist so viel passiert! Der Erholungseffekt des Weihnachtsurlaubs ist eigentlich schon wieder dahin. Ich hatte gehofft, dass er länger anhält. Aber manchmal passieren dann doch ein paar unvorhergesehene Dinge, die einen schneller wieder in den Alltag bugsieren, als es einem lieb ist.

Nichtsdestotrotz habe ich einige vorgenommende Dinge im Januar geschafft. Details kommen unten mit Farb-Ampel. Und auch für den Februar habe ich ein paar Pläne. Man bedenke aber, dass der Monat kürzer ist und ich es daher vorsichtig angehe:

  • Ein langes Wochenende genießen, da Mr. Right und ich am Rosenmontag und Faschingsdienstag frei haben.Und nein, wir werden nicht feiern. Wir werden entspennen, den Haushalt mal wieder auf Vordermann bringen und viel schlafen!
  • Alle Jahre wieder den Rosenmontagsumzug in Wangen mit "Schelle, Schelle, Stadtkapelle!" bereichern. :)
  • Vielleicht jetzt wirklich mal endlich die Haare tönen
  • Zum Friseur gehen. Dringend!
  • Das Experiment "Haarwaschseife" weiter verfolgen. Details dazu kommen in einem eigenen Beitrag.
  • Hoffentlich ein paar Aufgaben für diverse ehrenamtliche Engagements abhaken. Momentan kommt da etwas viel gleichzeit zusammen. Wie war das mit dem Wald und den Bäumen gleich nochmal?
  • Eine neue Kollegin willkommen heißen.
  • Meinem Paten-Neffen zum Geburtstag gratulieren.
  • Das aktuelle Theaterstück des heimischen Theatervereins genießen.
  • Mit dem vhs Sportkurs loslegen. Vorfreude und Angstzustände halten sich die Waage! :)
  • Mich mit einer ganz lieben Freundin über einen neuen Erdenbürger freuen!
  • Die Winterdeko nun endgültig wegpacken und Platz für den Frühling machen.

Claudi
Mrs Always Right


Hier noch die Bucket List vom Januar mit Farb-Ampel, was ich geschafft (grün), teilweise geschafft (orange) oder nicht geschafft habe (rot).
  • Beim vhs Sportkurs "Three in One" anmelden, der mir vor ein paar Jahren schon mal so Spaß gemacht hat. Kampf dem Winterspeck! :) Und da Mr Right mittlerweile am gleichen Abend einen fixen Termin hat, passt das jetzt wieder wunderbar in die Zeitplanung!
  • Morgen einen ganz entspannten Feiertag verbringen, die restlichen Sachen vom Weihnachtsurlaub verstauen, lecker kochen und wieder richtig daheim ankommen.
  • Mich von der Osteopathin wieder mal ordentlich einrenken lassen.
  • Wieder in die Stadtkapellenproben gehen, nachdem ich für das Silvesterkonzert ausgesetzt habe. Ich freu mich auf meine Musikerkollegen und schöne Musik!
  • Klamotten kaufen. Ich hasse, hasse, hasse Shopping, aber mein Kleiderschrank braucht dringend eine Auffrischung!
  • Einer ganz lieben Freundin zum Geburtstag gratulieren, vielleicht klappt es sogar trotz großer Distanz persönlich.
  • Schlafen. Ganz viel schlafen und im Rahmen der Möglichkeiten meinem Körper die Ruhe gönnen, die er gerade so lautstark verlangt.
  • Den Kühlschrank samt Gefrierfach abtauen und grundreinigen.
  • Wieder öfter selber Brot/Semmel backen.
  • Meine Haare endlich wieder mal tönen. (Von "nachtönen" kann man mittlerweile wirklich nicht mehr sprechen.)
  • Den neuen Planer für 2016 mit Terminen bestücken.
  • Jetzt aber wirklich mit der 2. Staffel von "Once Upon a Time" anfangen. Und mit der 3. Staffel von "Revenge".
  • Meinem geschundenen Körper wieder mehr Aufmerksamkeit und Pflege widmen.
  • Die Weihnachtsdeko in Winterdeko umwandeln.

Montag, 25. Januar 2016

Kampfansage an die Widrigkeiten des Lebens: "Fight Song" | Musik-Tipp am Montag

Es gibt sie - diese Songs, die einen ganz bestimmten Nerv treffen und irgendwie genau das sagen, was man gerade braucht. Ob es nun "nur" die Musik oder der Text oder beides gemeinsam ist. Ich bin in meinem Leben schon öfter solchen Songs begegnet. Manche begleiten mich auch noch heute und helfen mir in entsprechenden Situationen wieder.

Ein ganz aktueller Song, der wieder einmal genau so einen Nerv getroffen hat, ist "Fight Song" von Rachel Platten. Eine Musikerin, von der ich bis dahin nichts gehört hatte. Und ich bin auch nur über Umwege auf den Song gekommen. Genau gesagt wieder einmal über meine hochgeschätzten Piano Guys, die aus Rachel Pattens "Fight Song" und "Amazing Grace" ein wunderschönes Cross-Over gemacht haben.



Die Jungs schaffen es mal wieder, Gänsehaut, Kloß im Hals und feuchte Augen zu zaubern. Vor allem, wenn man wie ich eh eine Schwäche für alles Keltische hat...

Natürlich wollte ich dann auch wissen, welcher Originalsong dahinter steckt. Und ich muss sagen, dass mich "Fight Song" richtig geflasht hat. Vielleicht auch, weil ich selbst gerade in einer Situation stecke, in der ich manchmal das Gefühl habe, in den Turbulenzen des Lebens etwas unterzugehen und mich nicht ganz freistrampeln zu können.

Die zwei für mich schönsten Sätze in dem Song:

I might only have one match, but I can make an explosion!
(Ich habe vielleicht nur ein Streichholz, aber damit kann ich alles zum Explodieren bringen.)

I still got a lot of fight left in me!
(Ich habe noch eine ganze Menge Kampfgeist in mir!)

Dieses Lied verleiht mir persönlich neue Energie und den Glauben daran, dass man auch durch harte Zeiten durchkommen kann, wenn man sich selbst und seine Ziele nicht aufgibt.

Also wenn euch mal alles so richtig ankotzt, dann diesen Song anmachen und laut aufdrehen!



Startet gut in die neue Woche und lasst euch nicht ärgern!
Claudi
Mrs Always Right

Dienstag, 19. Januar 2016

Ein großer Musiker ist gegangen - in Erinnerung an Glenn Frey

Die aktuelle Nachricht über einen verstorbenen großen Musiker hat mir einen dicken Kloß im Hals verursacht und mir Tränen in die Augen getrieben. Der wunderbare Glenn Frey ist gestern gestorben.




Glenn Frey war Gründungsmitglied, Songschreiber und einer von zwei Lead Sängern von "The Eagles", einer der für mich größten Bands aller Zeiten. In ihren Anfängen und Glanzzeiten während der 70er Jahre war ich noch nicht einmal annähernd geboren. Auch ihre wilden Drogeneskapaden, Frauengeschichten und Satanismus-Vorwürfe habe ich nie live mitbekommen. Ich kam auf die Welt, als sich die Band im vierten Jahr ihrer Trennung nach ständigen Streitereien befand. Damals bei der Auflösung sagte Glenn Frey die bedeutsamen Worte, eher würde die Hölle zufrieren, als dass die Eagles noch einmal gemeinsam Musik machen. Nach meiner Geburt sollte es noch einmal zehn weitere Jahre dauern, bis die Eagles eine sensationelle Wiedervereinigung unter dem Titel "Hell freezes over" feierte. Wieder sprach Glenn Frey wichtige Worte, und zwar zu Beginn des genialen und legendären Unplugged-Konzertes. "For the record: We never broke up, we just took a 14-year vacation!" Dieses Unplugged-Konzert prägte mich enorm, wenn auch erst Jahre später. Wie viele Aspekte in meinem Musikgeschmack habe ich auch die "Entdeckung" der Eagles meinem älteren Bruder zu verdanken. Die DVD und CD des Konzertes und sind bei mir geradezu heiß gelaufen. :) Jeder einzelne Song dieser Reunion ist für mich ein Meisterwerk und "Hotel California" in der unplugged-Version einer der größten Songs der Weltgeschichte!

Das musikalische Können, der unverwechselbare Stil, die unvergleichlichen Stimmen von Don Henley und Glenn Frey, der mehrstimmige Gesang, diese großartigen Songs... für mich sind die Eagles ein elementarer Bestandteil der Musikgeschichte, und zwar der tatsächlichen und auch meiner ganz persönlichen.

Glenn Freys Stimme ist absolut Gänsehaut. Wenn er "Tequila Sunrise" anstimmt, wird mir warm ums  Herz. Bei den groovigen Songs wie "Take it Easy" kann ich kaum die Füße stillhalten. Auch seine Solo-Songs wie "The Heat is on" sind für mich große Hits. Und ich glaube, wenn er 30 Jahre jünger gewesen wäre, hätte ich ganz schön doll für ihn geschwärmt.

Nun ist Glenn Frey nach einem schweren gesundheitlichen Kampf gestorben. Die Meldung seiner Familie und Bandkollegen ist traurig, rührend und bringt einen doch zum Lächeln - in dem Wissen, dass er in der schwesten Stunde seines Lebens nicht alleine war.

It is with the heaviest of hearts that we announce the passing of husband, best friend, father, comrade, and Eagles founder, Glenn Frey, in New York City on Monday, January 18th, 2016. (...) Words can neither describe our sorrow, nor our love and respect for all that he has given to us, his family, the music community & millions of fans worldwide.

Seine Stimme und seine Musik machen Glenn Frey unsterblich. Der Adler fliegt jetzt mit den Engeln. Und die freuen sich, dass ihnen jemand mal den richtigen Groove zeigt und mit ihnen einen Tequila Sunrise schlürft!


Claudi
Mrs Always Right