War die Überschrift des letzten Eintrages noch mit einem ? versehen, so steht da heute ein !
Soll
heißen: Ich werde einen neuen Versuch wagen mit dem Blog. Vielleicht
schaffe ich es ja tatsächlich, trotz des Alltagstrubels einigermaßen
regelmäßig zu schreiben. Und wer weiß - vielleicht interessiert das ja
auch noch jemanden?!
In letzter Zeit habe ich viele tolle Blogs von vielen tollen Frauen gelesen und abonniert. Ganz unterschiedliche Frauen und ganz unterschiedliche Blogs mit ganz unterschiedlichen Themen. Besonders mag ich die Blogs, die verschiedene meiner Interessenfelder bedienen - einfach weil diese Frauen auch ähnliche Interessen haben. Wohn- und Deko-Ideen, Kochen und Backen, Leben, Liebe und Familie, Bücher, Musik, Reisen, Fotografie.... Ich finde es spannend und auch inspirierend, Einblicke in das Leben dieser Frauen zu bekommen, mit ihren Stärken und Schwächen, lustigen und auch traurigen Momenten, Ideen und Gedanken.
Trotzdem habe ich selbst eine mir innewohnende Scheu, mein Privatleben bis ins kleinste Detail an die Öffentlichkeit zu tragen. Bestes Beispiel dafür ist mein Facebook-Account. Ich versuche, tatsächlich nur mit Leuten befreundet zu sein, zu denen ich im wahren Leben einen Bezug habe oder mit denen ich schon einmal real zu tun gehabt habe. Und ich poste nicht jeden Atemzug meines Tages, keine Liebesschwüre an Mr. Right (obwohl ich dazu durchaus regelmäßig Anlass hätte), keine Kuschelbilder, keine schaut-mal-wie-toll-ich-mich-geschminkt-habe-und-wie-sexy-ich-in-mein-Smartphone-blinzeln-kann-Selfies, keine detaillierten Infos über meine Familie. Ich schätze meine Privatsphäre und vor allem respektiere ich die Privatsphäre anderer.
Jeder kann ja so viel über sich selbst online stellen wie er will. Das muss eben jeder für sich selbst entscheiden. Wo sich mir aber regelmäßig die Nackenhaare aufstellen, das sind die Eltern, die ihre Babies/Kleinkinder/Kinder im Internet zur Schau stellen. Natürlich ist es auch interessant, auf den Blogs die Geschichten über die Knirpse und die Erfahrungen der Mütter zu lesen - man kann daraus selber ja immer nur lernen. Aber es erschreckt mich schon, wie gedankenlos manche Eltern mit der Privatsphäre ihres Nachswuchses umgehen. Sicher niemals böswillig - aber eben gedankenlos. (Psssst: Und vielleicht auch ein ganzkleinbisschen unbewusst narzisstisch, weil man der Welt ja zeigen möchte, was für tolle Kinder man auf die Welt gesetzt hat!) Man kann nie abschätzen, was auf die Kinder später einmal zukommt, wo diese Fotos und Informationen irgendwann einmal landen und wer was damit anstellt. Da ist es die Aufgabe der Eltern, die Privatsphäre des Kindes zu schützen, bis es selbst darüber entscheiden kann, ob und wie es sich der Onlinewelt präsentiert. Vielleicht hilft es einfach schon, wenn man sich vor dem Hochladen eines Bildes mal fragt, ob man von sich selbst solche Kinderfotos im Internet haben wöllte...ich bin mir sicher, das würde den ein oder anderen peinlichen Post verhindern. Bei den meisten Blogs, die ich lese, lösen die Mütter das Problem ganz geschickt. Zwar schreiben sie schon über ihre Kinder, aber sie verwenden Spitznamen statt der normalen Namen und Fotos der Kinder zeigen nie das Gesicht. Ein guter Weg, finde ich. Wahrscheinlich lese ich sie auch genau deswegen gerne - weil ich mich nicht fremdschämen muss für die armen Kinder.
Worauf ich hinaus möchte: Ich bin mir noch nicht sicher, wie ich mit meiner eigenen Privatsphäre hier auf dem Blog umgehen werde. Natürlich braucht es ein gewisses Maß an persönlicher Offenheit, damit die Einträge interessant zu lesen sind. Natürlich werde ich auch Informationen aus meinem Leben und über mich selbst preisgeben. Aber das Entscheidende dabei ist für mich eben "ein gewisses Maß". Wie genau das aussieht und wo die - also meine - Grenzen liegen, kann ich pauschal nicht sagen. Ich denke, das wird sich je nach Thema auch individuell entscheiden. Und vor allem möchte ich nicht andere Leute ungefragt hier vorführen - ob nun positiv oder negativ.
Deshalb: Wenn euch auffällt, dass ich irgendwo zu viel preisgebe oder ihr das Gefühl habt, dass ich diesen beschrieben Grundsätzen selber untreu werde, dann bitte weist mich darauf hin. Vielleicht gerät man früher oder später doch in einen Trott, wo man die Grenzen nicht mehr so wahrnimmt. Daher bitte ich um einen Ellenbogenstupser, wenn das bei mir mal der Fall sein sollte! Ein herzliches Dankeschön dafür im Voraus!
Claudi
Mrs. Always Right
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