Vielleicht trete ich mit diesem Eintrag und meiner Meinung jetzt gleich einigen Leuten auf die Füße. Aber das ist mir ehrlich gesagt einigermaßen egal. Das ist mein Blog und hier darf ich meine Meinung kundtun. :)
(Die Bilder haben mit meiner Meinung nichts zu tun, zeigen aber eine schöne Osterbrunnen-Deko und passen somit irgendwie ja doch wieder zum österlichen Thema.)
Ich ärgere mich zur Zeit mächtig über diese Werbe-Maschinerie zu Ostern. Seit Wochen will man mir an jeder Ecke aufschwatzen, dass ich zu Ostern fette, teure Sachen verschenken soll! Im Radio kamen neulich die Top 10 der Ostergeschenke. Äh - geht's noch?! Was hat Ostern bitte mit dicken Geschenken zu tun? Ich finde es ja schon absurd, welche irren Dimensionen die Schenkerei zu Weihnachten und zum Valentinstag in den letzten Jahren angenommen hat, aber wie dieser Schenken-Druck mittlerweise selbst an Ostern um sich greift, ist in meinen Augen sehr bedenklich.
Ok, dass ein Winter-Geburtstagskind bei einem Meter Schnee vor der Haustür kein Fahrrad geschenkt bekommt, sondern dieses dann vom Osterhasen im Frühjahr gebracht wird, kann ich ja Eltern-taktisch noch nachvollziehen - sofern das Christkind dann nicht auch schon ein Monstergeschenk gebracht hat. Aber sonst? In ein Osternest gehören Ostereier, ein Schokohase und ein paar Schoko-Eier und vielleicht noch eine nette Kleinigkeit. Und ich meine KLEINIGKEIT! Eine Playmobil-Burg oder das Barbie Traumhaus zählen nicht zu Kleinigkeiten!
Und selbst die Erwachsenen werden zu teuren Ostereiern genötigt. Radio, TV, Plakate, Prospekte, Internetwerbung, Newsletter...die Werbung verklickert uns überall und rund um die Uhr, dass wir einen E-Book-Reader oder Diamant-Ohringe oder einen Wellness-Kurztrip zu Ostern verschenken sollen...
WARUM?!
Ganz einfach: Weil es Kohle bringt! Weil wir uns von der Werbung lenken lassen und diesem bescheuerten Gruppenzwang hinterherlaufen wie die Ratten dem Rattenfänger. Weil sich die Unternehmen ins Fäustchen lachen, dass diese Taktik nicht nur an Weihnachten und zum Valentinstag funktioniert, sondern wir auch noch so doof sind und uns zu Ostern zu dem Konsumquatsch nötigen lassen. Die Kassen klingeln, die Kinderzimmer laufen über vor unnützem Spielzeug und wir alle erwarten immer noch größere und noch teurere Geschenke bzw. meinen, diese bieten zu müssen.
Nehmen wir mal ein fünfjähriges Kind und gehen "ganz klassisch" davon aus, dass es Eltern, 2x Großeltern und 2x Taufpaten hat. Dieses Kind bekommt also zum Geburtstag, zu Weihnachten und zu Ostern jeweils 5 Geschenke. Jedes Jahr. Vermutlich kommen dazu sogar noch Onkels und/oder Tanten oder andere Verwandte, die ebenfalls schenken. Und bei Familien mit mehr als einem Kind summieren sich diese Geschenke/Spielsachen ja dann über die Jahre ins unermessliche.
Versteht mich nicht falsch: Ich hatte als Kind auch nicht wenig Spielzeug und ich hab mich auch über Geschenke gefreut. Ich will auch nicht sagen, dass die Kinder nichts geschenkt bekommen sollen. Aber ich habe das Gefühl, dass die Dimensionen heutzutage immer extremer werden. Muss es denn so viel sein? Und so große Dinge? Und auch noch zu Anlässen, wo es überhaupt keinen Grund gibt?
Für uns war das Größte an Ostern immer die Suche nach dem versteckten Osternest. Und der Triumpf, wenn man das Körbchen gefunden hatte. DAS war das kindliche Ostererlebnis!
Meine Nichten und Neffen bekommen von mir natürlich auch ein Osternest. Selbst gefärbte Ostereier, ein kleiner Schoko-Hase und ein paar Schoko-Eier. Und jeweils für die Geschwister zusammen ein kleines Bastelset für frühlingshafte Schmetterling-Fensterbilder. Keine großen Geschenke - und zwar nicht, weil ich knausrig bin, sondern weil das zu Ostern schlicht und einfach reicht! Und weil ich ein echtes Gewissensproblem damit habe, diese perverse Konsumgeilheit zu unterstützen.
Wo und wie auch immer ihr Ostern verbringt - ich wünsche euch ein paar schöne Feiertage im Kreise eurer Lieben!
Claudi
Mrs Always Right