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Montag, 22. Juni 2015

Was wirklich bleibt | Schreibzeit im Juni

Bine von was eigenes stellt als aktuelles Schreibzeit-Thema eine spannende Frage in den Raum:

Was bedeutet Glück für dich?


Ich finde, dass die Worte "Glück" und "glücklich" viel zu inflationär gebraucht werden. In jeder Werbung, sei es eine Anzeige, ein Radio- oder TV-Spot, ein Prospekt oder eine Verpackung, wird uns das Gefühl vermittelt, dass wir genau dieses Produkt bzw. dessen Wirkung brauchen, um glücklich zu sein. Wir brauchen straffere Haut, glänzenderes Haar, weniger Speckröllchen, längere Wimpern, größere Autos, den fetten Karriere-Erfolg, buntere Klamotten, teureren Schmuck....DANN, so wird uns eingetrichtert, werden wir glücklich sein. Und das Schlimme ist: Je öfter und je länger man mit diesem Blödsinn von allen Seiten bombardiert wird, desto mehr schleicht sich so eine kleine, fiese Stimme in den Kopf, die sagt, dass das vielleicht sogar stimmt.

Wir leben in einer Wohlstandsgesellschaft, bei der einem vor lauter Überfluss fast das Kotzen kommt. Wir können eigentlich fast alles frei entscheiden. Von der Auswahl aus 25 Sorten Magerquark bis hin zu unserer Ausbildung. Ob wir blonde, schwarze oder grüne Haare wollen. Ja, sogar ob wir Männer, Frauen oder beide lieben. Eigentlich haben wir alles - und doch sind wir so oft unglücklich. Und zwar, weil man uns ständig einreden will, dass das, was wir haben, nicht gut/groß/teuer/spektakulär/trendy genug ist.

Jetzt kommt der Teil meines Beitrags, der ihn auch für die Kategorie Musik-Tipp am Montag gelten lässt, denn zu diesem Thema passt ein Lied, dass mir zur Zeit oft als Ohrwurm im Kopf herumschwirrt. Christina Stürmer singt in ihrer aktuellen Single von der Frage nach dem, "Was wirklich bleibt". Was ist es, an das wir uns eines Tages erinnern werden und wollen? Es gibt so viele Aufs und Abs im Leben, schöne und schlimme Momente, Licht und Schatten. Aber was ist es, das uns für immer in Erinnerung bleiben wird?

Das Leben ist der Himmel.
Das Leben ist die Hölle.
Du baust dein Glück auf Sand,
dann kommt die Welle.
An jedem deiner Tage
kann der Wind sich drehen.
Und irgendwas gibt dir die Kraft
wieder aufzustehen.


Woran wirst du dich erinnern?

Und dann schaust du zurück
auf das was wirklich bleibt.
Wir haben nicht unendlich viel Zeit,
sag mir was wirklich bleibt!
Und dann schaust du zurück
auf die Schatten und das Glück.
Wir haben nicht ewig Zeit,
sag mir was wirklich bleibt!



Ich finde diesen Song trotz seiner eigentlich tiefgreifend philosophischen Thematik wunderbar leicht und einfach. Weil er das ganze auf eine simple Frage herunterbricht: Was bleibt? Und wenn man diese einfach Frage dann mal auf sein eigenes Leben und die aktuelle Situation anwendet, dann lösen sich plötzlich viele Dinge, die einen ärgern, belasten und unglücklich machen, in Rauch auf.

Ich glaube auch, dass man zwischen "Glück haben" und "glücklich sein" unterscheiden muss.
Wenn ich bei einem Preisausschreiben etwas gewinne oder den Blitzer noch rechtzeitig sehe oder der Vogel 50cm neben mir sein Häufchen fallen lässt...dann habe ich Glück!
Wenn ich dankbar bin, für das, was ich im Leben habe und Freude an den kleinen Dingen finden kann, wenn ich morgens mit einem positiven Gefühl aufstehe und mich auf den Tag freue... dann bin ich glücklich.

Für mich ganz individuell gibt es viele Dinge, die mich glücklich machen. Ich würde es nie schaffen, alles aufzuschreiben, weil auch immer wieder neue Dinge hinzu kommen. Hier mal ein paar Beispiele:

Es macht mich glücklich...
...wenn Mr Right mich so küsst, dass mein Herz schneller schlägt.
...wenn meine Nichten und Neffen sich über ein paar mitgebrachte Ostsee-Muscheln freuen.
...wenn die Sonne schon morgens mit ihren warmen Strahlen die Haut streichelt.
...wenn ich beim Musikmachen emotional so dabei bin, dass ich Gänsehaut bekomme.
...wenn ich mit Familie und/oder Freunden einen schönen Tag oder Abend verbringen darf.
...wenn ich stolz auf mich selbst sein kann, weil ich etwas gut gemacht oder meinen Schweinehund überwunden oder etwas Neues gewagt habe.
...barfuß im Gras oder im Sand zu laufen.
...wenn jemand fragt "Wie geht es dir?" und tatsächlich eine ehrliche Antwort hören möchte.
...wenn ich an die Zukunft mit Mr Right denke.
...wenn wir am Wochenende keinen Wecker stellen müssen.
...wenn zwitschernde Vögel und summende Bienen sich ins unserem Garten wohlfühlen.
...wenn ich mit Mr Right im Urlaub ein leckeres Frühstück bei Sonnenschein im Strandkorb genieße.
...wenn ich weiß, dass es meinen Lieben gut geht.
...wenn ich auch mal Zeit ganz für mich habe.
...wenn mir jemand sagt: "Das hast du gut gemacht!"
...wenn ich den Kontakt zu lieben Freunden und Freundinnen auch über Jahre hinweg halten kann. Und selbst wenn man sich vielleicht nicht ständig sieht, ist dann bei einem Treffen doch wieder alles so vertraut wie früher.
...wenn mich jemand ehrlich und freundlich anlächelt.
 
Ich muss mir eingestehen, dass ich diese Dinge im Alltagstrubel nicht immer so bewusst wahrnehme, wie es gut für mich wäre. Ich bemühe mich zwar, meine Wahrnehmung dafür offen zu halten, aber manchmal verwehre ich mir wahrscheinlich selber ein bisschen Glück, weil ich in der Hektik über diese Dinge hinweggehe, ohne sie zu bemerken.

Bei all den großen Zielen und Wünschen heutzutage geht leider oft die Wertschätzung für die kleinen Dinge im Leben verloren. Da wären wir wieder bei der Demut, die ja schonmal Thema bei Bines Schreibzeit war. Ich glaube, wir alle könnten viel bewusster glücklich sein, wenn wir etwas mehr Demut, Genügsamkeit und Achtsamkeit in uns tragen würden.

Danke, liebe Bine, für dieses Thema. Ich habe mich in letzter Zeit öfter mal in ein paar Situationen nicht glücklich gefühlt. Jetzt auch nicht unbedingt so richtig unglücklich, aber eben nicht glücklich. Und dabei habe ich auch Dinge übersehen, über die ich glücklich sein könnte und eigentlich auch sollte. Die Gedanken zu diesem Schreibzeit-Thema und die Frage danach, "was wirklich bleibt" haben mir den Kopf wieder ein bisschen zurecht gerückt. Es gibt unfassbar viele Dinge, die mich jeden Tag glücklich machen - wenn ich es zulasse.

Und natürlich gibt es auch noch das alles-übergreifende, erfüllende Glück. Wenn man das Gefühl hat, dort im Leben angekommen zu sein, wo man hingehört. Das muss kein endgültiger Zustand sein, sondern kann sich im Lauf des Lebens mehrmals verändern - so wie man sich eben selbst auch verändert. Ein wichtiger Anteil für mein persönliches erfüllendes Glück ist Mr Right und unsere Beziehung, die mich unbeschreiblich glücklich macht! Weitere Aspekte für die Erfüllung des gemeinsamen Glücks sind in Vorbereitung! :)

Die Gedanken über Glück der anderen Schreibzeit-Teilnehmer findet ihr hier unter Bines eigenem Beitrag. Vielleicht habt ihr ja Lust, auch mitzumachen und mal nachzudenken, was euch so alles glücklich macht. Ich bin mir sicher, ihr habt danach wieder ein leichteres Herz und außerdem ein Lächeln im Gesicht! :)

Claudi
Mrs Always Right

Donnerstag, 28. Mai 2015

Im Moment... | Schreibzeit im Mai

Nach dem ganz schön tiefgründigen Thema der letzten Schreibzeit, hat sich Bine von waseigenes diesen Montag ein etwas leichteres Thema ausgesucht.


...denke ich: wie immer viel zu viel. Und meistens alles gleichzeitig. Ich dachte immer, das ist eine Familienkrankheit, aber auf vielen anderen Blogs, die an der Schreibzeit teilnehmen, schreiben bei diesem Punkt fast alle Mädels/Damen, dass sie zu viel denken. Vielleicht ein Problem unser Zeit, dass frau alles auf einmal bedenken muss und gedanklich an vielen parallelen Baustellen arbeiten?

...mag ich: dass es abends endlich länger hell ist und ich auch nach der Arbeit noch was auf die Reihe bekomme. Dass es morgens früh hell wird und es mir dadurch etwas leichter fällt, aus den Federn zu kommen - zumindest ein bisschen.

...mag ich nicht: immer funktionieren müssen. Die doofe Schneckenplage im Garten.

...fühle ich: mich wahnsinnig müde. Und voller Urlaubsvorfreude.

...trage ich: eigentlich immer die gleichen paar Outfits. Ich müsste dringend shoppen gehen, aber 1. gehe ich äußerst ungern shoppen und 2. will ich unbedingt noch ein paar lästige Kilos loswerden, bevor ich Geld für neue Klamotten ausgebe.

...brauche ich: Urlaub. Schlaf. Regelmäßige Kuscheleinheiten. Einen Haarschnitt.

...nervt mich: Vor allem meine eigene Genervtheit! Und meine Müdigkeit, die wohl die Ursache für ersteres sein dürfe.

...will ich: einfach mal den Kopf ausschalten. Eine frische Meeresbrise um die Nase und Sand zwischen den Zehen.

...höre ich: ein penetrantes Rauschen in meinem Kopf. Im Auto meistens Radio.

...mache ich: Urlaubspläne.

...esse ich: zu viel und zu ungesund mangels Zeit und Muße für schöne Rezepte und aufwendiges Schnippeln.

...trinke ich: zu wenig. Wenn ich doch mal dran denke, dann bevorzugt stilles Wasser, Saftschorle oder auch mal ein Feierabend-Radler.

...rieche ich: sehr empfindlich, was oft zu gefühlter Geruchsbelästigung führt.

...vermisse ich: meine innere Gelassenheit. Die Sonne.

....bedaure ich: dass die Tage oft viel zu schnell vorbei rasen.

...träume ich: nicht mehr ganz so viel wirres Zeug wie sonst immer. Von einer Holzterrasse mit Pergola und Blick auf die Alpen.

...danke ich: meinem wunderbaren Mr Right für seine großartige Unterstützung, sein offenes Ohr und seine starke Schulter! Meinen Eltern dafür, dass es mich gibt und dass sie immer für mich da sind.


Die Links zu den anderen Schreibzeit-Teilnehmern findet ihr hier unter Bines eigenem Eintrag.

Claudi
Mrs Always Right

Montag, 20. April 2015

In Demut steckt auch Mut | Schreibzeit im April

Ich weiß nicht, wie Bine von waseigenes es immer wieder schafft, dass sie Themen "erwischt", die mich zur Zeit auch beschäftigen. Ihr neues Schreibzeit-Thema lautet

Demut


Mir schossen sofort tripzehntrilliarden Gedanken durch den Kopf. Gleichzeitig war ich mir nicht sicher, ob ich zu diesem Thema tatsächlich einen sinnvollen Beitrag zustande bekommen würde, eben weil es so vielfältig und komplex ist. Also begann ich einfach mal drauflos zu schreiben. Und siehe da: Vieles, worüber ich mir in den letzten Tagen und Wochen Gedanken gemacht habe, fügte sich unter diesem Begriff Demut zu einem großen Gesamtbild zusammen. Der Text ist in mehreren Tagen entstanden und gewachsen, denn die Auseinandersetzung mit einem so ernsten Thema hat mich zugegeben auch einiges an Kraft und Hirnschmalz gekostet.

Ich verspüre manchmal Wehmut, Trauer und auch Wut, wenn ich "uns Menschen" so betrachte. Wenn ich mir mal wirklich genauer anschaue, wie wir leben, wie wir mit unserer Welt umgehen, wie wir denken und handeln. Meistens blendet man das ja eh aus, weil man bis zum Hals in seinem eigenen Alltag und in seiner kleinen individuellen Welt drinsteckt. Aber manchmal in einer der ruhigen Minuten, wenn ich Zeit zum Nachdenken habe oder wenn ich die Nachrichten sehe oder wenn ich einen interessanten Artikel lese, dann weitet sich auf einmal wieder der Blick auf diese seltsame Menschheit, die wir sind. Ganz, ganz vieles von dem, was da draußen so alles schief läuft, was aber genauso bei jedem einzelnen im Kleinen schief läuft, kann man auf eine Ursache zurückführen:

Uns fehlt die Demut!


Das Wort Demut hat oft so einen negativen, leicht fahlen Geschmack ganz hintem am Gaumen. Man sieht vor dem inneren Auge den devoten Knecht, der buckelt, wenn er von oben Prügel bekommt, der alles über sich ergehen lässt, der sein Selbstwertgefühl an den mächtigen Herren abgibt und es von ihm mit Füßen treten lässt. Auch viele der Synonyme zu diesem Begriff Demut, die der Duden angibt, bewegen sich auf den ersten Blick in diesem negativen Bedeutungsbereich: "Opferbereitschaft", "Ergebung", "Devotion", Humilität"...

Ich denke, dass der Begriff Demut und damit auch die Tugend der Demut in der Geschichte der Menschheit oft missbraucht wurde, damit einzelne ihren Willen und ihre Ziele durchsetzen konnten. Manche nutzten die Gottesfürchtigkeit und die Loyalität der Menschen aus, um noch mächtiger und reicher zu werden. Sie gaben vor, ebenso gottesfürchtig und demütig zu sein, nur um ihr Untergebenen weiter unterdrücken zu können.

Demut ist oft nur geheuchelte Unterwürfigkeit.
Francois VI. Duc de La Rochefoucauld

Vielleicht hängt diese negative Konnotation aber auch mit dem Wort "Demütigung" zusammen, in dem die Demut ja auch vorkommt. Demütigung wird als eine "schwere Kränkung" oder "Herabwürdigung" definiert. Eine gewaltsam erzwungene Demut also, die nicht freiwillig stattfindet. Womöglich liegt hier der eigentliche Knackpunkt: Demut ist eben nicht gleich Demütigung, doch im allgemeinen Verständnis fehlt diese Differenzierung oft.

Der Duden beschreibt Demut als eine "in der Einsicht in die Notwendigkeit und im Willen zum Hinnehmen der Gegebenheiten begründete Ergebenheit". Man muss diese Beschreibung mehrfach lesen, finde ich, um zu realisieren, was wirklich gemeint ist. In diesen paar Worten stecken so viele sehr wichtige Gedanken drin. Es geht um die "Einsicht der Notwendigkeit" und "den Willen zum Hinnehmen". Ein geprügelter und gedemütigter Knecht ist keine Notwendigkeit und diese Behandlung entspricht sicher nicht seinem Willen. Der Aspekt der "Gegebenheit" verdeutlicht, dass es sich um eine Situation handelt, die der jeweils Betroffene nicht beeinflussen oder verändern kann. Man ergibt sich einer Situation, von der man einsieht, dass sie notwendig ist und die man willentlich hinnimmt - und die man ohnehin nicht beeinflussen kann.

Die meiste Demut ist Feigheit.
Bernhard Steiner

Bedeutet das nun, dass man alles, was im Leben nicht gut läuft, unter dem Deckmantel der demütigen Hinnahme durchwinken soll? Ich finde nein, denn Demut ist nicht die Ausrede für Desinteresse oder Trägheit. Demut ist nicht gleichbedeutend mit Resignation! Man soll natürlich Ziele haben und nach Veränderung streben.

Aber Demut entbindet uns auf der anderen Seite auch von einer ständig auf uns lastenden Verantwortung. Wir fühlen uns heute immer für alles verantwortlich. Wir müssen alles planen, alles lenken, alles optimieren, alles im Griff und unter Kontrolle haben... Das ist nicht nur unglaublich belastend und ermüdend, sondern auch schlicht unmöglich!

Demut ist der Mut, hilflos zu sein.
Anke Maggauer-Kirsche

Ein Beispiel aus jüngster Vergangenheit: Orkan Niklas, der neulich über Deutschland hinweggefegt ist, unzählige Bäume umgeknickt, Gebäude, Autos, Zäune etc. beschädigt, den Bahnverkehr in einigen Bundesländern komplett lahmgelegt, Menschen verletzt und leider auch ein paar das Leben gekostet hat. Es wurde frühzeitig und eindringlich vor der Schwere des Orkans gewarnt. Die Warnungen des Deutschen Wetterdienstes sagten sogar, man solle nach Möglichkeit zuhause bleiben und das Haus während des Orkans nicht verlassen. Mir kam frühmorgens beim Lesen dieses Satzes in meiner Wetter-App ein kurzes spöttisches Lachen über die Lippen. Mal ehrlich - wenn ihr eurem Arbeitgeber sagen würdet "Ich bleib heut daheim, weil der Wetterdienst sagt, es ist bei dem Orkan gefährlich draußen", wie sähe wohl die Reaktion aus? Zwischen "Sie haben bei der Arbeit zu erscheinen" über Spott bis hin zu "Na, dann müssen Sie halt Urlaub nehmen" wäre wohl alles dabei - aber auch Verständnis? Oder gibt es gar Arbeitgeber, die ihren Mitarbeitern sagen: "Dieser Orkan ist höhere Gewalt, da können wir nichts machen. Ihre Sicherheit ist uns wichtiger als unser Profit, also bleiben Sie bitte zuhause." Es wäre interessant zu erfahren, ob es in Deutschland auch nur EINEN Arbeitgeber gibt, der bei dem Orkan so gehandelt hat. Ich kann es mir leider nicht vorstellen und aus sicht der Unternehmen ist es ja irgendwie auch ein bisschen nachvollziehbar, denn die haben auch einen gewissen Leistungsdruck.

Demut ist schließlich nichts als Einsicht.
Herrmann Bahr

Unser Leben ist so getaktet, so geplant, so kontrolliert. Man erwartet an jeder Ecke, dass wir flexibel sind - flexibel, um Überstunden zu machen, flexibel, um neue und zusätzliche Aufgaben zu übernehmen - aber eigentlich sind wir in unserer gesamten Gesellschaftsstruktur extrem unflexibel. Der Alltag muss laufen. Das Geschäft muss laufen. Show must go on! Der verantwortungsbewusste Arbeitnehmer fährt durch den Orkan zur Arbeit. Die LKW-Fahrer fahren ihre Touren, obwohl an dem Tag schon zig andere LKWs durch Windböen von den Autobahnen gefegt wurden. In der Memminger Innenstadt hat der Wochenmarkt ganz normal stattgefunden. Es gäbe unzählige Beispiele. Als ich an dem Niklas-Tag zur Arbeit gefahren bin, hab ich so vor mich hingedacht: "Wir modernen Menschen sind schon echt ganz schön bescheuert!" Früher hätten die Leute ihr Zuhause gesichert und hätten dort gewartet, bis der Orkan vorbei ist. Kein Mensch wäre auf die Idee gekommen, bei so einem Wetter aufs Feld zu gehen, einen Markt abzuhalten oder mit der Kutsche durch einen Wald zu fahren.

Demut ist das Gewahrsein einer höheren Macht.
Andreas Tenzer

Uns fehlt heutzutage die Demut, solche Gegebenheiten hinzunehmen und uns ihnen zu ergeben. Uns fehlt die Demut vor der Macht der Natur - und genau deren Übermacht lässt uns doch immer wieder spüren, wie klein und verwundbar wir eigentlich sind. Wenn ein Schiff im Sturm untergeht, wenn ein Erdbeben einen halben Kontinent verwüstet oder eine Flutwelle ganze Landstriche wegwischt...dann spüren wir, dass wir eben nicht alles kontrollieren und bestimmen können. Und doch fällt es uns so schwer, das zu akzeptieren und hinzunehmen. Und genau diese Ignoranz und Arroganz verstärkt das Drama oft noch um ein Vielfaches. Weil wir Warnungen ignorieren, weil wir keine oder nicht ausreichende Sicherheitsvorkehrungen treffen, weil wir glauben, die Situation doch beherrschen zu können. Weil wir hochmütig sind - das Gegenteil der Demut!

Ich muss sagen, dass ich höchsten Respekt vor der Deutschen Bahn habe, weil sie an dem Orkantag den Zugverkehr in einigen Bundesländern komplett eingestellt hat. Für das Unternehmen ist das ein enormer Tiefschlag, ein Verlust von Einnahmen, von Image, von Kundenzufriedenheit. Die Leute waren stinksauer, weil sie festsaßen, die Bahn wurde von vielen Seiten kritisiert. Und doch haben die Verantwortlichen meiner Meinung nach absolut richtig gehandelt. Sie haben erkannt, dass sie in so einer Situation nicht die Verantwortung tragen können und wollen für das, was "da draußen" in diesem Orkan passiert. Sie haben sich nicht hochmütig über die Gegebenheiten gestellt, sondern haben demütig angenommen, dass sie sich der Situation ergeben müssen. Und sie haben mit dieser Einsicht und der daraus resultierenden Entscheidung, den Bahnverkehr einzustellen, womöglich einige schlimme Bahnunfälle mit Verletzten oder gar Toten verhindert. Davor ziehe ich meinen imaginären Hut!

Demut ist die Bescheidenheit der Seele.
Voltaire

Für mich persönlich hat Demut auch die Bedeutung von Respekt und Ehrfurcht - nicht im Sinne von Scheu, sondern vielmehr eine hohe Achtung vor etwas oder jemandem. Ich erkenne zum Beispiel voller Demut/Hochachtung, was für ein unglaubliches Wissen und was für ein unbeschreibliches kompositorisches Talent James Barnes hat. Ich blicke voller Demut auf das, was unsere Großeltern-Generation nach dem Krieg geleistet hat, um das Land wieder aufzubauen. Und ich empfinde eine große Ehrfurcht/Demut vor der Schöpfung. Und damit will ich das nicht mal mit einem religiösen Glauben verknüpfen. Denn auch unabhängig von einer Konfession oder von dem Glauben an die biblische Schöpfungsgeschichte kann man demütig auf das blicken, was auf unserer Welt existiert. Wem das Wort Schöpfung nicht passt, der kann es vielleicht einfach als "das Leben" bezeichnen. Demut vor dem Leben. Achtung für die Pflanzen und Geschöpfe auf dieser Welt - für Tiere und für unsere Mitmenschen. Doch der Mensch an sich neigt leider zur Hochmut. Und der Übergang von dem Drang nach Forschung und Wissen zum Missbrauch dieses Wissens und zum "Gott-Spielen" ist leider oft fließend.

Um das klarzustellen: Ich bin beindruckt von dem, was zum Beispiel unsere Medizin mittlerweile bewirken kann. Früher waren die Menschen oft schon bei den kleinsten Krankheiten zum Sterben verdammt. Früher haben kleine Wehwechen schon schlimmes Leiden verursacht. Wir haben heute viele großartige Möglichkeiten, seien es z.B. "nur" die grundsätzlichen hygienischen Voraussetzungen oder die allgemeine Lebenserwartung. Aber wir bekommen nicht genug, wir akzeptieren keine Grenzen und werden hochmütig. Wir wollen besser funktionierende Herzen, leistungsstärkere Muskeln, schönere Lippen... Wir verlieren die Demut und die Achtung vor dem natürlichen Leben. Und die Grenzen sind fließend. Es ist wunderbar, dass man heute Haut transplantieren kann, um Brandopfern zu helfen - es ist fürchterlich, dass sich manche Leute aus purer Eitelkeit die Lippen/Brüste/Pobacken aufspritzen und Falten mit Nervengift wegspritzen lassen. Es ist wunderbar, dass man kinderlosen Eltern heute durch In-Vitro-Fertilisation (künstliche Befruchtung) eine Schwangerschaft ermöglichen kann - es ist grausam, dass man unperfekte, behinderte Kinder bereits im Embryonenstadium "aussortieren" kann. Es ist wunderbar, dass wir heute die Möglichkeiten haben, ein langes Leben zu führen und sehr alt zu werden - aber es ist auch schrecklich, wie verzweifelt wir manche Menschen mit allen Mitteln am Leben halten, anstatt ihnen zu erlauben, dass sie sterben dürfen.

Das alles liegt so nah beieinander. Ich denke mir so oft: Uns fehlt die Achtung vor dem Leben. Vor dem, was ist wie es ist. Wir wollen die Kontrolle, die Macht, die Verantwortung. In vielen Fällen funktioniert es und bringt uns Gutes. Aber in vielen Fällen hat es auch fatale Folgen.

Demut ist das Gegengift des Stolzes.
Voltaire

Wir züchten uns Pflanzen und Tiere, die viel Ertrag bringen. Zum Beispiel Sonnenblumen, die viel Öl liefern, aber unsere Bienen nicht mehr ernähren können. Oder Nutztiere, die schnell und mit viel Fettgewebe wachsen, aber krank und daher medikamentenverseucht sind. Wir betreiben Raubbau an unserer Natur, behandeln unsere Nutztiere wie den letzten Dreck und gehen davon aus, dass das immer so weiter gehen kann.

Wir haben die Demut vor dem verloren, was uns am Leben hält. Demut als eine Form der Dankbarkeit. In alten Kulturen gab/gibt es Rituale, in denen sich die Menschen voller Ehrfurcht und Demut bei der Natur oder sogar bei dem erlegten Tier bedanken, weil es ihnen das (Weiter)Leben ermöglicht. Wir sperren unsere Tiere in winzige Käfige, mästen sie in Rekordzeit, töten sie mit Bolzenschussgeräten und verarbeiten sie mit der Motorsäge...
Wir feiern sogar heute noch Erntedank, vergiften aber die Natur mit überzüchtetem Saatgut und chemischen Pestiziden. Wir stopfen unsere Erde voll mit radioaktivem Müll, von dem wir WISSEN, dass er noch hunderte von Jahre lange extrem gefährlich ist und unseren Nachfahren eine schwere Bürde aufbindet. Wir begradigen Flüsse, roden Wälder, bauen riesige Städte, vernichten Lebensräume und maßen uns an, dass wir das Recht dazu haben.

Bei der Messe zur Osternacht war auch die Schöpfungsgeschichte aus dem Buch Genesis Teil der Lesung. Vor allem Kapitel 1, Vers 28 und 29 hat mich in diesem Moment sehr wehmütig gemacht:

28 Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über alles Getier, das auf Erden kriecht.
29 Und Gott sprach: Sehet da, ich habe euch gegeben alle Pflanzen, die Samen bringen, auf der ganzen Erde, und alle Bäume mit Früchten, die Samen bringen, zu eurer Speise.


Wie gesagt, ich will das ganze Thema nicht auf eine theologische Ebene bringen, aber mir kam in diesem Moment einfach der Gedanke: "Wenn Gott das gewusst hätte, was heute so auf der Erde passiert - ob er uns dann wohl auch diese Macht gegeben hätte? Ob er irgendwo "da oben" traurig über das ist, was wir aus seinem Geschenk und seinem Auftrag gemacht haben?"
Ganz ehrlich: WIR sind der böse Herr, der die Erde wie einen Knecht behandelt und prügelt. WIR erwarten, dass die Erde das alles in Demut hinnimmt. Von dieser Seite sind wir wiederum ganz große Profis mit der Demut...

Ich könnte hier ewig weitermachen, noch viele Beispiele aufzählen, wo uns Menschen meiner Meinung nach die Demut fehlt, wo wir uns nach und nach selbst die Lebensgrundlage nehmen. Ich habe ja noch nicht mal mit dem Schul- und Arbeitsleben angefangen, mit unserer Online-Sucht, mit unserer Unfähigkeit zur Selbstversorgung. Ich hab noch nicht mal das Szenario angesprochen, wie wir plötzlich ohne Strom und ohne Internet dastehen würden... Wir gehen einfach davon aus, dass der tolle Status Quo bestehen bleibt. Dass wir so immer weitermachen können. Wie heißt es so schön: "Hochmut kommt vor dem Fall!" Doch ich will hier nicht weiter drauf herumreiten. Dieser Beitrag soll ja kein depressives Weltuntergangsszenario sein.

Stattdessen möchte ich noch einen positiven Bogen in diesem ganzen Thema schlagen. Ich möchte die Frage stellen: Wie können wir - jeder einzelne - in unserem kleinen Wirkungskreis und in unserem direkten Umfeld mit der nötigen Portion Demut etwas Positives bewirken? Wo kann uns Demut im Alltag helfen?

Demut ist die Grundlage aller Tugenden.
Konfuzius

Ein positives Synonym für Demut ist die "Hingabe". Ich denke, in dem wir uns einer Sache mit Hingabe widmen, wenn wir uns einer Situation hingeben, dann erhalten wir uns selbst die Fähigkeit zur Demut. Ich habe den Eindruck, Hingabe ist etwas, das unserer modernen Welt immer mehr verloren geht. Wir haben Skills, wir spezialisieren uns und haben Fachgebiete, wir haben total tolle und abgefahrene Hobbies - aber führen wir das wirklich mit Hingabe aus? Zielen die Fachgebiete nicht auf eine Gehaltserhöhung ab, suchen wir mit den Hobbies nicht in erster Linie Zerstreuung oder wollen mit ungewöhnlichen Freizeitaktivitäten vor allem andere beeindrucken? Aber wann haben wir zum letzten Mal wirklich etwas mit Hingabe gemacht? Ich glaube, dass vor allem Kindern dazu noch am ehesten in der Lage sind - wobei auch sich auch diese Fähigkeit in unserer seltsamen Welt viel zu schnell verflüchtigt. Aber wenn man mal beobachtet, mit welcher Hingabe ein Kind eine Matsch-Suppe zubereitet oder die Puppenhaare bürstet oder ein Bild malt... Wann haben wir Erwachsenen für sowas (im übertragenen Sinne natürlich) noch Zeit/Ruhe/Geduld/Muße? Wann geben wir uns einer Situation wirklich hin? Meistens sind wir doch in Gedanken schon wieder drei Schritte voraus.

Ein anderes Beispiel: Nehmen wir an, wir selbst oder unser Kind ist krank. Eine schwere Erkältung vielleicht. Wir können an der Sache nicht viel ändern oder die Krankheit aktiv kontrollieren. Aber wir können uns der Situation hingeben und das Beste daraus machen. Damit meine ich, dass wir uns selbst nicht quälen, indem wir funktionieren wollen bzw. indem wir das Kind zur Schule schicken, weil ja gerade eine ach so wichtige Klassenarbeit ansteht. Wir sollten aktzeptieren, dass es jetzt halt einfach so ist. Wir sollten uns die nötige Ruhe gönnen bzw. dem Kind die nötige Zuwendung und Pflege geben. So verstehe ich Demut.

Demut ist die Fähigkeit, auch zu den kleinsten Dingen des Lebens emporzusehen.
Albert Schweitzer

Demut hat für mich auch eine Verbindung zur Achtsamkeit. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir viel achtsamer durchs Leben gehen sollten. Und das eine achtsame Wahrnehmung uns automatisch eine gewisse Demut verspüren lässt. Wenn ich meine (Um)Welt, meine Mitmenschen, die Natur und die Lebewesen mit offenem Herzen und großer Achtsamkeit betrachte, dann kann ich so vieles wahrnehmen, was mir im schnelllebigen Alltag, in unserer egoistischen Scheuklappen-Gesellschaft sonst entgeht. Zum Beispiel blicke ich demütig auf die Kreuzspinne, die an unserem Gartenzaun ihr filigranes und doch so stabiles Netz spinnt. Oder darauf, wie ein Baumstamm um einen Felsvorsprung herum zum Licht wächst.

Das Leben ist eine große Lektion in Demut.
Sir James Matthew Barrie

Leider neigt der Mensch zum Hochmut. Das führt dazu, dass er erst einmal richtig auf der Nase landen muss, um etwas einzusehen oder zu lernen. Das zeigt die Geschichte immer wieder. Egal, welche Fehler die Generationen vor uns gemacht haben - oft genug lernen wir daraus absolut gar nichts, sondern machen die gleichen Fehler wieder. In einer anderen Zeit, in einem anderen Land, vielleicht technisch abgewandelt - aber es sind die gleichen Fehler.  Doch Hochmut ist nicht nur in der Weltgeschichte und Weltpolitik der Ursprung vielen Übels. Das lässt sich auch alles auf uns einzelne Menschen herunterbrechen. Traurigerweise halten wir uns oft für so überlegen, unverwundbar und clever, dass es erst einen gewaltigen Rückschlag braucht, um uns wieder "auf den Teppich" zu holen. Hochmut kommt vor dem Fall. Und die Folge davon ist meist eine neu gelernte Demut. Schade nur, dass der Mensch diese Einsicht meistens nicht ohne den Fall erlangt. Meist lehrt uns das Leben, seine Höhen und Tiefen, eine gewisse Demut vor dem, was wir ohnehin nicht beeinflussen können. Und ich finde, es erfordert auch einen gewissen Mut, diese Demut zuzulassen.

Claudi
Mrs Always Right


PS: Weitere Beiträge zum Thema Demut findet ihr hier unter Bines eigenem Beitrag.

Samstag, 28. Februar 2015

Magst du meinen Blog lesen? Ja? Nein? Vielleicht? | Schreibzeit im Februar

Bine von 'was eigenes' postet in der Kategorie Schreibzeit jeden Monat einen Blog-Eintrag zu einem bestimmten Thema, unter dem andere BloggerInnen dann ihren eigenen Beitrag zu diesem Thema verlinken können. Im Januar habe ich meinen ersten Schreibzeit-Beitrag zu Bines Thema Planlos ins neue Jahr geschrieben.

Im Februar beschäftigt sich Bine nun mit einem bei mir momentan SEHR präsenten Thema:

Netzwerken oder 
Wie bekommt man mehr Leser?

Eine verdammt, verdammt, verdammt gute Frage, die ich mir zur Zeit quasi täglich stelle. Vorneweg: Ich habe nicht den Anspruch an mich selbst oder an meinen Blog, dass einer von uns beiden dadurch berühmt wird, was ich hier so schreibe. Ich weiß, dass es einige Blogger-Ladies gibt, die damit Geld verdienen, mehrfache Erwähnungen in Zeitschriften finden und einen Kult-Status in der Blogger-"Szene" haben. Diese Hoffnung mache ich mir erst gar nicht. Zum einen läuft mein Blog neben einem Vollzeitjob, der die Zeit für den Blog naturgegeben schon einmal massiv einschränkt. Zum anderen hat Bine ja schon so schön beschrieben, dass aus der anfänglichen einigermaßen überschaubaren Blogger-Familie mittlerweile ein riesiges Angebot an Blogs aller Interessengebiete geworden ist und es als Neuling irre schwer ist, sich da wirklich markant abzuheben. Das ist auch ok für mich. Wie gesagt: Ich stelle gar nicht diesen Anspruch an mich selbst oder den Blog.

Magst du meinen Blog lesen? Ja? Nein? Vielleicht? | Schreibzeit im Februar

Dieser Blog ist 2007 entstanden, zu Beginn meines Masterstudiums zur Musikjournalistin. Eigentlich diente er dem Zweck eines Online-Tagebuches, in dem ich die neuen Erfahrungen des Studiums und des damit verbundenen Radiosenders festhielt und Familie und Freunde darüber auf dem Laufenden hielt. Der Blog war nicht über Suchmaschinen findbar und war wirklich nur für die Leute zugänglich, denen ich den Link schickte. Je näher die Abschlussprüfung rückte, desto seltener wurden die Einträge und einigermaßen zeitgleich mit dem Ende meines Studiums endete auch der Blog. Er war zwar noch da, hielt aber einen tiefen Dornröschenschlaf.

Immer wieder spielte ich mit dem Gedanken, ihn wiederzubeleben. Gleichzeitig scheute ich mich aber davor - aus mehreren Gründen. Einer der Hauptgründe: Ich schätze meine Privatsphäre als ein sehr kostbares Gut. Das klingt jetzt vielleicht erst einmal ironisch, wenn man einen Blog führt, weil man da natürlich Dinge von sich preis gibt - auch und gerade persönliche Dinge. Ich frage mich oft genug selbst, wie das zu meiner krassen Abneigung gegen Facebook-Exhibitionismus, digitale Verfolgbarkeit und den "gläsernen Bürger" passt. Ich schäme mich so oft fremd für Menschen, die ihr komplettes Leben bei Facebook ausbreiten, keine Hemmschwelle für öffentliche Selbstdarstellung haben und zur Krönung dann oft auch noch ihre Liebsten dar- und bloßstellen. Grauenvoll!

Ich denke in diesem Zusammenhang immer wieder an den Leitspruch, der uns bei unseren Moderations-Coachings im Studium x-mal um die Ohren gehauen wurde: "Persönlich, aber nicht privat!" Ich denke, dieser Leitspruch lässt sich einszueins auf das Bloggen anwenden: Natürlich erzähle ich persönliche Dinge. Über mich selbst, meine Gedanken und Erlebnisse. Ich zeige etwas von mir selbst, meinem Zuhause, meinem Leben. Aber bei privaten Dingen gilt es, einen Strich zu ziehen.

Mal ehrlich: Warum mögen wir einen bestimmten Radiomoderator gerne? Weil er/sie mehr ist, als die Stimme, die uns News, Wetter und Verkehrsmeldungen erzählt. Mehr als der Musik-Ansager. Man braucht ein gewisses Maß an persönlicher Bindung.

Beim Bloggen ist es kaum anders. Nur mit nüchternen Fakten und Infos funktioniert vielleicht ein reiner Technik-Blog oder ein Wissenschafts-Blog. Aber selbst die gewinnen durch persönliche Elemente enorm an Bindungskraft. Ich selbst lese ja auch am liebsten Blogs, bei denen ich mir ein Bild von der Persönlichkeit hinter dem Geschrieben machen kann. Deren Privatleben geht mich allerdings nichts an. Und so empfinde ich das auch umgekehrt, wenn ich selbst blogge.

Alles, was ich blogge, würde ich auch in einer Runde von lockeren Bekanntschaften erzählen. Die wirklich privaten Dinge erfährt allerdings nur ein kleiner Personenkreis - Familie und Freunde - und das sicher nicht über diesen Kanal.

"Persönlich, aber nicht privat" - mit diesem Credo habe ich mich dann schließlich im letzten Herbst neu an den Blog gewagt. Inspiriert und beflügelt von den wunderbaren Blogs, die ich in den Wochen und Monaten davor regelmäßg gelesen habe. Angefangen hat es mit ein paar simplen Suchanfragen zu Deko-Ideen - es endete mit regelmäßigen Besuchen auf einigen großartigen Blogs. :) Ich bekam Lust und Motivation, auch wieder zu schreiben, zu erzählen, mich kreativ zu betätigen. Etwas, das in dieser Zeit viel zu kurz kam und mir fehlte. Der Blog ermöglicht mir, durch eigenes, freies Schreiben einen Ausgleich zu schaffen, der nötig war und immer noch ist.

Doch nun - wie bekomme ich Leser auf meinen Blog? Wie vernetze ich mich? Ehrlich gesagt fällt es mir irrsinnig schwer, Eigenwerbung zu betreiben. Man will ja nicht selbstdarstellerisch oder narzisstisch wirken. Lustigerweise habe ich sogar viel mehr Bammel davor, wenn Leute aus Familie und Freundeskreis meine Texte lesen, als wenn es fremde Menschen tun. Finden es meine Freunde und Familienmitglieder peinlich/kitschig/albern, was ich hier so schreibe? Fühlen sie sich belästigt, wenn ich ihnen von meinem Blog erzähle? Will ich wirklich, dass alle meine Facebook-"Freunde" auf meinen Blog schauen und lesen, was ich da so erzähle?

Ich glaube, ich habe etwa drei Wochen gebraucht, bis ich mir ein Herz gefasst und eine "Claudis Blog ist wieder online"-Email an Familie und Freunde geschickt habe. Natürlich mit totalen Understatements und der x-fachen Bemerkung, dass sich wirklich niemand genötigt fühlen soll, den Blog anschauen zu müssen. Bescheuert!

Mit einem entsprechenden Facebook-Posting hadere ich weiterhin. Quasi täglich. Mal schauen, ob ich mich irgendwann traue.

Bei ein paar Blogparaden habe ich mich mittlerweile schon eingeklinkt und ich merke auch DEUTLICH, dass sich die Klickzahlen bei diesen Posts von meinen anderen abheben. Logisch. Das ist zwar nicht der Antrieb hinter meiner Beteiligung, aber ein angenehmer Nebeneffekt. Inwieweit ich diese Leute dazu bewegen kann, regelmäßig auf meinem Blog zu lesen, wird sich wohl erst im Laufe der Zeit zeigen. Ich bin ja auch noch neu hier, ne?! :)

Mir ist auch absolut bewusst, dass ich noch enorm viel zum Thema Layout, Fotografie, Präsentation, Netzwerken und diesem ganzen technischen Suchmaschinenoptimierungsgedöhnspipapo lernen und erarbeiten muss. Ich könnte immer auf die Knie fallen, wenn ich die vielen großartigen Layouts, Grafiken und Schriftarten bei anderen Blogs sehe - bei mir hat es bislang nur zu einem Standard-Layout gereicht. So geht es mir im übertragenen Sinne (noch) bei allen oben genannten Punkten. Im Moment ist das ein Wust an Informationen und "How to", der mich eher erschlägt als mir wirklich weiterhilft. Hier muss ich mich einfach Stück für Stück vorarbeiten und manches vermutlich auch einfach austesten.

Ich möchte in Zukunft auch mehr bei anderen Blogs kommentieren. Bislang war ich oft selbst "nur" ein stummer Leser. Bines Statement, dass man mit gutem Beispiel vorangehen soll, wenn man selbst mehr Beteiligung auf dem eigenen Blog möchte, ist natürlich vollkommen richtig. Warum sollte jemand bei mir schreiben, wenn ich selbst keinen Mucks bei anderen mache? Ich hab ja neulich schon meterhohe (mindestens!) Freundenhopser gemacht, als Bine unter meinem letzten Schreibzeit-Post kommentiert hat! :) Und mittlerweile haben auch Christel von Pomponetti und Nic von Luzia Pimpinella bei mir kommentiert und auch schon eine Leserin, die über eine der Blogparaden bei mir gelandet ist. Für mich ist es jedes Mal eine Riesenfreude, wenn ich eine Benachrichtigung über einen Kommentar bekomme!

Mit dem Schreiben an sich fühle ich mich sehr wohl. Ich habe schon immer gern erzählt und auch geschrieben. Im Schnitt habe ich seit meinem 11. Lebensjahr pro Jahr ein Tagebuch "verbraucht". Ich denke, das sagt schon einiges. :) Ich wäre wohl kaum Journalistin geworden, wenn ich nicht einen Hang zur Sprache, zum Erzählen und Schreiben hätte. Und ich spiele ja immer noch mit dem Gedanken eigener Erzählungen oder eines Romans. Ideen gäbe es zuhauf!
Authentisch fühle ich mich beim Schreiben auch. Ok, hochdeutsch statt Dialekt natürlich! :) Und meine Tendenz zur Ironie (z.T. auch schwarzer Humor) ist in Schriftform auch nicht so einfach umzusetzen bzw. führt leicht zu Missverständnissen. Daher dosiere ich das hier eher dezent. Aber ansonsten schreibe ich so, wie es sich in mir anfühlt.

Wichtig ist mir auch, das Mr. Right die großen und persönlichen Posts vor der Veröffentlichung liest und mir sagt, ob zu private oder missverständliche oder anderweitig unpassende Dinge drin sind. Und ich frage auch immer, ob das nach mir "klingt". Bisher hatte er außer Schreibfehlern eigentlich keine Beanstandungen, was ich einfach mal als sehr gutes Zeichen werte! :)

Ich denke, vieles wird sich bei meinem Blog mit der Zeit weisen (müssen). Die vielen technischen Möglichkeiten heutzutage und das enorme Gesamtangebot an Blogs erfordern natürlich, dass man sich damit genauer auseinandersetzt. Da habe ich noch einigen Nachholbedarf. Ich möchte sooooooooooooo gerne mal bei einem Blogst Anfängerkurs teilnehmen - das muss aber natürlich terminlich passen. Der Input, den man dort bekommt, ist vermutlich unbezahlbar!

Das Schöne ist, dass ich mir keinen Stress mache. Natürlich habe ich einen gewissen Ehrgeiz und mein manchmal für mich selbst ätzend anstrengender Hang zum Perfektionismus meldet sich gelegentlich schon auch. ("Och Menno, bei den anderen sieht das Menü immer so toll aus!" "Gnaaah, warum sehen meine Indoor-Bilder immer so doof aus?" etc.pp) Aber ich mach das ganze ja aus Spaß an der Freude - und das werde ich mir nicht selbst verderben! Ich kann schon realistisch einschätzen, wo ich stehe und wo ich ungefähr hinmöchte. Und mit der Zeit werden es dann hoffentlich auch mehr und regelmäßige Leser.

Ich könnte hier jetzt noch problemlos 2h weiterschreiben, aber dann müsste ich von Blog auf Roman umsatteln und das ist mir gerade zu anstrengend! :)

Danke, liebe Bine für das spannende Thema. Ich freu mich schon drauf, mich durch die Einträge der anderen Bloggerinnen zu klicken! Die findet ihr übrigens hier unter Bines eigenem Text.

Genießt ein hoffentlich wunderbares Wochenende!

Claudi
Mrs. Always Right

Donnerstag, 15. Januar 2015

Planlos und zugleich voller Tatendrang | Schreibzeit im Januar

Ich bin ja Ende des letzten Jahres in die Blogparade "Short Stories" von Bine und Andrea eingestiegen. Bine führt diese Kategorie auch 2015 weiter, aber in etwas abgeänderter Form. So wird sie nicht mehr Anfang des Monats ein Thema vorgeben, zu dem man im gleichen Monat schreiben "muss". Vielmehr wird sie im Laufe des Monats über ein Thema schreiben, zu dem man dann irgendwann einmal ebenfalls schreiben kann. Ich finde die Änderung ganz schön und habe vor, bei der neu benannten Blogparade Schreibzeit mitzumachen. Ihr erstes Thema finde ich ganz prima, denn das beschäftigt mich selbst momentan auch ziemlich:

Planlos oder voller Tatendrang? 
Wie seid Ihr ins neue Jahr gestartet?

Bei mir ist es eine klare "Jein"-Antwort bzw. in diesem Fall: "Beides!"

Ich habe viele Ideen und Pläne für 2015 - im Großen wie im Kleinen - und das Jahr wird sicherlich kein langweiliges werden. In meinem Kopf habe ich viele Gedanken, To Dos, To Thinks, Bilder und Wünsche, Fragen und Ziele.....und genau das macht es dann schon wieder schwierig. Bei all dem Tatendrang wird es schon wieder planlos, weil es so viel ist und ich ein bisschen den Überblick verliere. Die Struktur fehlt im Moment einfach noch. Zum Teil liegt es sicherlich daran, dass die Pläne und Ideen noch nicht mit konkreten Terminen verbunden sind. Zur Zeit purzeln die vielen schönen Gedanken und Ideen leider noch recht durcheinander in meinem Kopf umher, drunter und drüber. Wenn ich ehrlich bin, nervt mich das ein bisschen. Denn zum einen vermittelt es mir so ein "Wuuaaaaaaaaahhhhhh"-Gefühl, ob ich das denn überhaupt alles schaffen kann. Und zum anderen weiß ich nicht so recht, womit ich anfangen soll und mache dann erfahrungsgemäß weniger davon oder einiges dann wieder auf den letzten Drücker und nicht so (schön/gewissenhaft/ausführlich/toll), wie ich es mir eigentlich vorgestellt und vorgenommen hatte.

In der aktuellen Monatsbeilage einer TV-Zeitschrift, aus der auch das tolle Basis-Rezept für unser Kürbis-Caprese deluxe stammt, war der Tipp für einen gescrapbookten (ist das tatsächlich ein Adjektiv?) Kalender. Kein Buch, sondern ein schön aufgemachter Ordner, damit man auch Seiten einfügen und ergänzen kann oder z.B. die aktuelle Seite herausnehmen und sich über den Schreibtisch pinnen kann. Von der Idee her nicht doof. Ich spiele gerade mit dem Gedanken, mir so einen Ordner für die To Dos anzulegen. Weniger die Kategorie "putzen, bügeln, Wertstoffhof, Blumen gießen.....", sondern eher die etwas größeren Baustellen wie Deko-Ideen, Arzt-Termine, Garten-Aufgaben, Ausflüge etc. Vielleicht ist die Idee gar nicht so übel, um Struktur in mein Chaos zu bekommen. Nebenbei könnte ich dann auch mal wieder ein bisschen basteln. :)

Was ich übrigens sehr lustig finde und auch erst nach dem Lesen eher zufällig entdeckt habe: Der Bastel-Tipp in der Monatsbeilage stammt von Jutta und Maike von Kreativfieber. Juttas Irland-Einträge hatte ich ja schon im Zusammenhang mit unserer eigenen Irlandreise einige Male erwähnt. Ihre Tipps waren ziemlich toll für unseren Roadtrip und haben mich auch zu meinen eigenen Irland-Einträgen inspiriert.

Bis auf die vielen Gedanken in meinem Kopf bin ich aber eigentlich ganz entspannt ins neue Jahr gestartet. Ich habe meine Mails, den Blog und diverse anderen To Dos einfach mal links liegen gelassen und versucht, mich auch gedanklich auszuloggen. Hat nicht immer, aber für meine Verhältnisse doch erstaunlich gut funktioniert. Der Jahreswechsel selber war sehr schön, auch wenn man als Gastgeber natürlich immer etwas mehr Action hat - ist ja logisch, aber nicht negativ. Und da ich bis zum 5.1. noch frei hatte, konnte ich bzw. konnten wir auch wieder alles schön aufräumen und ein paar ruhige Tage zum Jahresbeginn verbringen. Inklusive zwei schönen Spaziergängen an Neujahr und an Dreikönig. Bei dem Schmuddelwetter, das gerade draußen herrscht, war es gut, dass wir die Gelegenheiten zum Sonnetanken noch so gut genutzt haben!

Planlos und zugleich voller Tatendrang | Schreibzeit im Januar

Von guten Vorsätzen halte ich nicht so viel. Zumindest nicht von solchen, die man sich völlig realitätsfern und übermotiviert zum Jahresanfang nimmt - nur weil man irgendwie das Gefühl hat, im neuen Jahr müsste man etwas anders oder besser machen. Natürlich möchte ich wie die meisten Leute ein paar Pfunde verlieren, mir weniger Stress machen, mehr Zeit für schöne Dinge haben und noch so ein paar "Klassiker". Aber ich lege diese nicht als Jahresziele fest, bei denen ich nächstes Silvester Bilanz ziehe. Es sind ja eher generelle Verbesserungen, die man für sich selber machen möchte. Und diesen Blick finde ich weniger frustrierend und entmutigend als das dramatische "Dieses Jahr muss alles besser werden!"

Soviel zu meinem Jahresstart, zu meiner Planlosigkeit und zu meinem Tatendrang. Irgendwie hab ich jetzt das Bedürfnis, To Do Listen zu schreiben...! ;)

Die anderen Beiträge zu Bines Schreibzeit gibt es hier, direkt unter ihrem eigenen lesenswerten Eintrag. Viel Spaß beim Durchstöbern!

Claudi
Mrs Always Right

Samstag, 6. Dezember 2014

Alle Jahre wieder | Short Stories

Bine von was eigenes  und ihre Blog-Freundin Andrea haben schon vor einiger Zeit eine spannende Blogparade ins Leben gerufen, nämlich die Short Stories. Am 1. eines jeden Monats stellen die beiden ein Thema in den virtuellen Blogger-Raum, zu dem man einen Eintrag schreiben und diesen unter dem Thema verlinken kann. So hat man die vielen verschiedenen Geschichten, die von vielen verschiedenen Bloggern zu einem Thema entstehen, auf einen Blick zusammen und kann sich durchklicken. Dabei soll in der sehr bild-beherrschten Blogger-Welt das Schreiben an sich wieder mehr im Fokus stehen.

Im November bin ich beim Thema "Musik deines Lebens" mit meinem Beitrag Meine Herztöne in die Blogparade eingestiegen und möchte auch im Dezember wieder dabei sein. Das Thema lautet diesmal:

Tradition

Alle Jahre wieder | Short Stories | Tradition | Maultaschen

Für mich ist Tradition sehr wichtig. Im Großen wie auch im Kleinen. Ich habe mir darüber tatsächlich auch schon vor diesem Short Stories Thema öfter Gedanken gemacht. Vielleicht steht man der ganzen Sache als Dorf-Kind auch irgendwie anders gegenüber, weil es womöglich im ländlichen Leben noch mehr Traditionen und Traditionsbewusstsein gibt als in der großen Stadt. Ich erinnere mich an meinen Opa, der mit der Sense das Gras gemäht hat, an traditionelle Kartoffel- und Heu-Ernten mit der ganzen Familie, an Weideschafe direkt hinter dem Haus, an Most-Fässer und Rüben-Vorräte im Keller meiner Großeltern, an das Eiersammeln im Hühnerstall... Wenn man solche traditionellen Dinge heute noch irgendwo findet, dann am ehesten auf dem Land. Stadtkinder dürfen mich hier jedoch gerne eines Besseren belehren, wenn ich damit falsch liege.

Ich finde es gesellschaftlich wichtig, dass wir unsere Wurzeln und Traditionen nicht vergessen. Das geht vom traditionellen Handwerk über traditionelle Gerichte, traditionelles Saatgut und Pflanzen, traditionelle Dialekte und traditionelle Musik bis hin zu traditionellen Bräuchen. Ich glaube, dass das Wissen der früheren Generationen extrem kostbar ist und unbedingt bewahrt werden sollte. Hart gesagt: Die Alten und ihr Wissen sterben langsam aber sicher unbeachtet davon - und wir sind vor allem damit beschäftigt, kurzlebigen Trends und Posts bei Facebook & Co. nachzulaufen, die eine Halbwertszeit von wenigen Minuten besitzen. Und dann suchen wir irgendwann verzweifelt auf verschiedenstens Online-Hilfe-Portalen nach alten Hausmittelchen, bewährten Haushaltstipps ohne Chemiekeule, traditionellen Rezepten oder alten Wort-Bedeutungen... Ein gewisse Ironie drängt sich hier ja schon irgendwie auf.

Natürlich soll meine Wertschätzung der Tradition(en) nicht automatisch mit "Früher war alles besser" oder der Verteufelung aller modernen Entwicklungen gleichgesetzt werden. Veränderung ist wichtig und notwendig und gesund. Aber vergessen sollte man das alte Brauchtum und Wissen dennoch auf keinen Fall. Den vieles davon hat nicht umsonst schon so lange Bestand und konnte schon viele Mode-Erscheinungen und Trends überdauern.

Im Kleinen, sprich im individuellen Leben, sind Traditionen auch wichtig. Vielleicht ist die Tradition hier auch gleichbedeutend mit wiederkehrenden Ritualen. Das Wiedererkennen bekannter Geräusche, Gerüche, Handlungen und Bräuche. Ein Gefühl von Geborgenheit und Zuhausesein. Sicherheit im Gewohnten. Die ganz persönliche Komfortzone.

Als Kind konnte ich wahnsinnig schlecht mit Veränderungen umgehen. Und wenn es nur die Entsorgung eines ausgedienten Möbelstückes war. Das Gewohnte und Vertraute war mir extrem wichtig. "Das war doch schon immer so" - und es war auch gut so. Warum also etwas verändern...?
Natürlich habe ich im Lauf der Zeit gelernt, Veränderungen zu akzeptieren und sie auch selbst bewusst zu bewirken und gut zu finden. Als Jugendliche konnte ich mein Zimmer nicht oft genug umstellen und neu gestalten. Und als Studentin gab es natürlich mit verschiedenen Wohnungen, Studiengängen etc. auch immer wieder Veränderungen der Lebenssituation, mit denen ich gut klargekommen bin und die mir ja auch viel Positives eingebracht haben. Aber dieses Grundgefühl der Geborgenheit in den vertrauten Dingen war und ist mir immer ein enorm großes und lebensweisendes Bedürfnis aus tiefster Seele.

Es gibt bei uns einige Familientraditionen, an die ich mit einem warmen Gefühl im Bauch denke. Viele davon sind heute noch aktiv - bezeichnenderweise oft eingefordert von uns Kindern. Wie die brennende Kerze, die am Geburtstagsmorgen auf dem Frühstückstisch steht. Im Dezember bietet sich natürlich der Bezug auf die Weihnachtstraditionen an. So ist zum Beispiel vor mittlerweile schon rund 20 Jahren die Tradition entstanden, dass wir am 23. Dezember in Mutterns Küche bei einer großen und perfekt abgestimmten "Fließband-Produktion" haufenweise Maultaschen machen, die es dann an Heiligabend zu essen gibt. Die Beteiligung und Aufgabenverteilung dieser Produktion war in diesen Jahren immer variabel - je nach aktueller Lebens- und Beziehungssituation von uns Kindern. Aber die Maultaschen gehören bei uns zu Heiligabend wie die Bescherung oder der Weihnachtsbaum.

Da sind wir gleich beim nächsten Punkt: Der Weihnachtsbaum wird bei uns schon immer am Morgen des 24. Dezember aufgestellt und geschmückt. Und bei uns gibt es nicht das klassische Christkind-Glöckchen, sondern die Geschenke werden im Laufe des Tages unter den Baum gelegt, sodass sie abends beim Essen schon da liegen und dann hinterher bei der Bescherung geöffnet werden. Auch das gemeinsame Musizieren und Singen gehört geradezu in Stein gemeißelt zu Heiligabend dazu. Und natürlich auch das große Familienessen am ersten oder zweiten Weihnachtsfeiertag. Das hat vor allem einen größeren traditionellen Wert bekommen, seit meine Geschwister Kinder haben und Heiligabend für sich in ihren Familien feiern. Daher kommt die große Meute dann an einem der beiden Feiertage zusammen.

Auch Mr. Right und ich haben in unserer Beziehung schon die eine oder andere Tradition eingeführt, wie z.B. das Sushi-Essen an unserem Jahrestag. Oder dass wir an unseren Geburtstagen beide frei nehmen und an diesem Tag zusammen etwas schönes unternehmen - bestenfalls sogar einen (Kurz)Urlaub. Auch der selbstgemachte Adventskalender für Mr. Right mit kleinen Geschenkchen und Gutscheinen für gemeinsame Unternehmungen ist für mich persönliche eine wichtige Tradition geworden. Dieses Jahr war ich nicht sicher, ob ich vor lauter Stress und Terminen etwas auf die Reihe kriegen würde, aber es war mir einfach so wichtig, diese Tradition nicht abbrechen zu lassen, dass ich mich richtig reingehängt und es tatsächlich auch geschafft habe.

Traditionelle Küche ist mir auch sehr wichtig. So habe ich mir schon verschiedene Rezepte meiner Oma und meiner Mama aufgeschrieben, die es so wohl in keinem Kochbuch der Welt zu finden gibt und die sonst irgendwann verloren gehen. Vom unvergleichlichen Gockelbraten meiner Oma bis zu Mamas eigener Interpretation des schwäbischen Wurstknöpfle, das unverständlicherweise eh kaum bekannt zu sein scheint. Von meiner Mama hab ich auch als Jugendliche schon gelernt, wie man Spätzle mit der traditionellen schwäbischen Technik schabt. Ich besitze zwar auch eine Spätzle-Presse und hier in Bayern kennt man sowieso eher die kugeligen gehobelten Spätzle, aber die geschabten sind und bleiben einfach die besten überhaupt! :) Und ich backe sehr gerne eigenes Brot und eigene Wecken/Semmeln.

Bei meinen Kindern - wenn es dann irgendwann mal soweit ist - möchte ich auch versuchen, bestimmte Traditionen und Rituale einzuführen und beizubehalten. Ich will ihnen dieses Gefühl von Geborgenheit und Zuhausesein, das mir so wichtig ist und so viel Halt in meiner eigenen Kindheit gegeben hat, in so vielen Situationen wie möglich bieten. Nicht nur an Weihnachten, sondern generell. Rituale wie das Bettfertig-Machen, Vorlesen, Singen und Musizieren, das gemeinsame Frühstück am Wochenende, regelmäßige Freizeitgestaltung, Ausflüge und Familienbesuche...das alles sind Traditionen im Kleinen. Und ich werde auch mein Bestes tun, um ihnen traditionelle Werte und traditionelles Wissen zu vermitteln, soweit ich es kann. Sie sollen verstehen, das ein selbstgebackenes Brot etwas anderes ist, als ein maschinell hergestelltes Supermarkt-Brot. Dass ein gemeinsam verbrachtes Weihnachtsfest mit gesunden Familienmitgliedern so viel mehr wert ist als all die Geschenke unter dem Weihnachtsbaum.

Vielen Dank an Bine und Andrea für dieses schöne Short Stories Thema, das in dem ganzen Alltagsstress den Fokus wieder etwas mehr auf die wirklich wichtigen Dinge rückt! Ich freue mich schon auf die Short Stories im neuen Jahr! Irgendwie hat diese Blogparade ja auch schon eine gewisse Tradition und ich finde es sehr schön, dass ich jetzt auch dabei bin! :)

Claudi
Mrs. Always Right

Samstag, 8. November 2014

Meine Herz-Töne | Short Stories

Ich habe ja in den letzten Wochen und Monaten einige Blogs von interessanten Frauen entdeckt, die ich regelmäßig lese und die mich auch inspiriert haben, selber wieder anzufangen. Auch wenn ich definitiv nicht den Anspruch habe, ebenso erfolgreich und für eine ebenso riesige Lesergemeinschaft zu bloggen, wie sie es tun.
Einer dieser Blogs ist was eigenes von Bine. Und sie hat zusammen mit ihrer Blog-Freundin Andrea eine Aktion ins Leben gerufen, die ich sehr spannend finde: Short Stories. Am 1. eines jeden Monats stellen die beiden ein Thema in den virtuellen Blogger-Raum, zu dem man einen Eintrag schreiben und diesen unter dem Thema verlinken kann. So hat man die vielen verschiedenen Geschichten, die von vielen verschiedenen Bloggern zu einem Thema entstehen, auf einen Blick zusammen und kann sich durchklicken. Eine schöne Idee - zumal es dabei vor allem um's Schreiben an sich gehen soll.

Mit dem Thema vom 1. November möchte ich mich gerne in diese Aktion ein(k)linken:

Musik deines Lebens

Meine Herztöne | Short Stories | Thema im November: Musik deines Lebens | Notenblatt mit iPod und CD

Darüber könnte ich wahrscheinlich einen ganzen Roman schreiben. Musik hat in meinem Leben eine wahnsinnig große Bedeutung - passiv und aktiv! Ohne Musik wäre ich nicht vollständig. Wenn man mir die Musik nehmen würde, wäre das in etwa, wie die Amputation eines wichtigen Körperteils. Musik ist überall in meinem Leben. In mir, um mich herum, in meiner Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Sie pusht mich oder erdet mich - je nach Situation. Mit ihr kann ich meine Gefühle ausdrücken - und sie löst sehr starke Gefühle bei mir aus.

Die Überschrift "Meine Herz-Töne", die ich für meine Short-Story ausgewählt habe, hat mehrere Bedeutungen:
- Zum einen drückt diese Bezeichnung natürlich aus, dass die Töne dieser, also meiner Musik mein Herz berühren, es beruhigen oder schneller schlagen lassen.
- Gleichzeitig drückt mein Herz aber auch seine Gefühl durch diese Töne aus, ich beim Musikmachen produziere oder die ich mir zum Anhören auswähle.
- Und die dritte Bedeutung beschreibt auch den Ursprung dieser enormen Bedeutung, die Musik für mich hat: Meine Familie ist sehr musikalisch, meine Mutter ist Instrumentallehrerin. So hatte ich also schon als Ungeborenes nicht nur den Herzschlag meiner Mutter als ständigen Rhythmus und ihre Stimme um mich herum, sondern auch Musik. Ich stelle mir das immer bildlich vor: wie ich schwerelos im Fruchtwasser schwebe, eingehüllt von den sanften Klängen der Gitarre, die ja direkt am Bauch meiner Mutter war. Ich finde, das ist ein wunderschönes Bild!

Bei uns gehörte Musizieren immer ganz selbstverständlich zum Familienalltag. Jeder spielt mindestens ein Instrument, der Musikunterricht und Proben mit verschiedenen Gruppen und Orchestern gehörte immer dazu. Wir Kinder wurden von unseren Eltern unterstützt und gefördert, wofür ich ihnen immer sehr dankbar sein werde!

Nun aber zu einzelnen Liedern meines Lebens:

Als kleines Kind saß ich stundenlang auf der Schaukel im Garten und habe ein Kinderlied gesungen. "Dauda, dauda, sitzt ein Mädele draußen..." Ich hab das Lied noch nie in einem Liederbuch gesehen und weiß nicht, ob es das "offiziell" überhaupt gibt. Es ist in schwäbischer Mundart gehalten, deshalb mal die sinngemäße Bedeutung: Das Mädchen verkauft Äpfel und Birnen und eine bestimmte Person [hier kann man einen individuellen Namen einsetzen] bekommt davon auch etwas ab. Sinngemäß. Nun saß ich also auf der Schaukel und setzte in jeder Strophe einen Namen ein. Alle Familienmitglieder, Nachbarn, Freunde und so weiter. Ihr könnt euch vorstellen, dass ich da eine Weile beschäftigt war. :)

Eine ebenfalls sehr präsente Erinnerung habe ich an die Schlaflieder meiner Oma. Es kam nicht sooo oft vor, dass meine Eltern abends beide weg waren. Aber wenn, dann kam meine Oma an diesem Abend zu uns und hat mich ins Bett gebracht. Und es war absolutes Pflichtprogramm, dass sie mir dann Schlaflieder vorsingen musste. "Weißt du, wie viel Sternlein stehen" war eines davon, aber mein Lieblingslied war immer "Die Blümelein sie schlafen". Den Text kann ich noch immer auswendig. Wenn ich eines dieser Lieder heute höre, wird mir sofort ganz warm im Bauch.

Mein Papa ist gefühlt schon immer im Musikverein. Früher hat er bei den Auftritten auch gesungen. Wenn im und um das Dorf ein Fest war, spielte dort natürlich der Musikverein und ich war schon als Knirps immer mit dabei. Wenn mein Papa dann gesungen hat, hab ich oft das Herumtoben mit den anderen Kindern unterbrochen und mich vor das Orchester gestellt und zugehört. Der Walzer "Blumenmädchen" war mein absolutes Lieblingslied und da habe ich immer mitgesungen. Oft hat mich mein Papa dann zu sich nach vorne gewunken, mich hochgehoben und wir haben zusammen ins Mikrofon gesungen. Unvergesslich!

In Sachen Pop- und Rock-Musik hat mich vor allem mein älterer Bruder geprägt. Durch den etwas größeren Altersabstand kam ich schon recht früh mit der Musik von Bon Jovi, Aerosmith, den Eagles, Boston, Bryan Adams, Van Halen usw. in Kontakt. Wie oft saß ich nachmittags bei ihm im Zimmer und habe mit ihm MTV geschaut?! :) So habe ich auch heute noch ein Faible für gute Rockmusik und vor allem für handgemachte Musik. Mit diesem ganzen Elektro-, Techno-, R&B-Zeug kann ich nichts anfangen. Es muss handgemacht sein und aus tiefster Seele kommen....das reißt mich mit. Lieder gäbe es hier unzählige aufzulisten.

In der Zeit als Querflöten-Schülerin habe ich natürlich auch viele Musikstücke gespielt, von denen manche mehr in Erinnerung geblieben sind als andere. Unvergesslich bleibt das Konzert, das ich mit 19 gemeinsam mit einer etwa gleichaltrigen Flötenschülerin gegeben habe. Wir haben zu zweit einen ganzen Konzertabend gestaltet - mit verschiedenen Gästen als Begleitung. Das war eine ziemlich coole Sache. Davon war die Triosonate von Johann Sebastian Bach mein persönliches Highlight. Bachs Musik ist so einzigartig und zeitlos! Ich glaube nicht, dass jemals wieder jemand geboren wird, der Musik so allumfassend versteht wie er es getan hat!

Als Jugendliche habe ich in vielen Orchestern, Ensembles und Projekten mitgespielt - in einigen davon regelmäßig, andere waren nur projektbezogen. Da gab es natürlich auch immer Stücke, die mir in dieser speziellen Zeit in dieser speziellen Gruppe besonders gefallen haben. Oft hatte das auch mit dem jeweiligen aktuellen Lebensgefühl zu tun.

Im Musikverein war"Tirol 1809" von Sepp Tanzer für mich sehr prägend, weil es mein erstes richtiges großes Konzertwerk war, an das ich mich erinnern kann. Und bei "Die große Seefahrt" von Pavel Stanék durfte ich beim Wertungsspiel das Flötensolo spielen, was für mich ein großer Moment war. Im Kreisjugendorchester unseres Kreisverbandes waren vor allem "La Storia" und "Ross Roy" von Jacob de Haan meine absoluten Highlights. Die hätte ich bei jedem Konzert spielen können! :)

In einem überregionalen Jugendsinfonieorchester gab es für mich zwei besonders unvergessliche Werke: Bei der Nordischen Ski-WM 2005 durften wir bei der Eröffnung spielen. Naja..."spielen" ist relativ. Wir mussten vorab eine CD mit den Werken aufnehmen, denn natürlich funktioniert ein großes Sinfonieorchester im Schnee vor der Skisprungschanze bei TV-Übertragung nur per Playback. Ein Werk war der Satz "I pini della Via Appia" aus "Pini di Roma" von Ottorino Respighi. Wenn ich das Stück heute höre, stehe ich sofort wieder vor der großen Skisprungschanze im Schnee, mit tausenden Menschen im Publikum und zig TV-Kameras um uns herum
Kurz darauf haben wir mit dem gleichen Orchester das "War Requiem" von Benjamin Britten aufgeführt. Für mich eine emotionale Grenzerfahrung. Dieses Stück handelt vom Zweiten Weltkrieg und ist in seiner Wirkung unbeschreiblich tief und ergreifend. Ich musste passagenweise sehr mit meinen Emotionen und den Tränen kämpfen, um überhaupt spielen zu können. Vor allem an der Stelle, wo die beiden Soldaten [Gesangssolisten] sich im Himmel begegnen und erst nach einer Weile realisieren, dass sie sich kurz zuvor auf dem Schlachtfeld gegenüberstanden - "I am the enemy you killed, my friend." Das ist so überwältigend dramatisch und traurig....da krieg ich Gänsehaut, wenn ich nur dran denke!

Natürlich war mein Leben als Jugendliche auch von Pop-Musik geprägt und nicht nur von klassischer Musik. Wie gesagt war ich eher auf der Rock-Schiene unterwegs. MTV war daher eher meins als VIVA. So ist auch dieser ganze Boygroup-Hype spurlos an mir vorbeigegangen. Wobei ich dann später schon noch auf Gruppen wie *NSYNC aufmerksam wurde, als sie schon etwas gesetzter waren. Denn mal unabhängig davon, wie man die Lieder findet: singen können die Jungs einfach wahnsinnig gut! Ich hab mir damals vor allem die vielen a capella Videos im Internet angeschaut, wie z.B. dieses hier von O Holy Night.

Was mir erst jetzt gerade wieder einfällt: Meine Mama hat früher immer gesagt, ich müsste mal zu "Wetten, dass...?", weil ich nach den ersten beiden Tönen meistens schon wusste, welches Lied im Radio läuft. :)

Wie das als junges Mädchen so ist: Man verknallt sich, man verliebt sich, ist glücklich, wird enttäuscht, hat Liebeskummer und leidet. Nicht immer in genau dieser Reihenfolge, aber ihr wisst ja selber, wie das so läuft. Für jede Situation und auch für jeden Schwarm gab es natürlich den passenden Song, zu dem man entweder fröhlich durchs Zimmer tanzte oder heulend im Bett lag. Oh, da kommen viele Erinnerungen! :) Vor allem ein paar Lieder aus der Zeit zwischen 18 und 25 hatten für mich große Bedeutung, denn in der Zeit haben die Männer mir das Leben ziemlich schwer gemacht. So konnte ich Lieder wie "Feels Like Home" von Chantal Kreviazuk oder "Chasing Cars" von Snow Patrol für lange Zeit nicht anhören, denn sie waren jeweils so fest an einen bestimmten Menschen und den dazugehörigen Liebeskummer gekoppelt, dass der alte Schmerz sofort wieder hochkam, sobald ich nur die ersten beiden Akkorde gehört habe. Aber seit ich mit meinem Mr. Right so glücklich bin, kann ich die Lieder endlich wieder ohne Probleme hören, worüber ich sehr froh bin, denn es sind sehr schöne Songs! :)

Natürlich gibt es auch Lieder, die Mr. Right und mir gehören. Die bleiben aber geheim! :P

Zwei Werke, die ich in den letzten paar Jahren mit der Stadtkapelle Wangen spielen durfte, möchte ich gerne noch erwähnen. Werke, die mich ebenfalls tief bewegt haben. Werke, die beim Musizieren Gänsehaut machen, bei denen jeder Ton in einem selbst einen Knopf drückt, bei denen man nach dem letzten Ton emotional und körperlich völlig fertig ist und in einer anderen Welt schwebt, aus der man erst einmal langsam wieder in die Realität zurückfinden muss. Das eine war "Extreme Make-Over" von Johan de Meij, mit dem wir 2013 auch den Deutschen Orchesterwettbewerb gewonnen haben. Und das andere die "Symphony No. 4" von David Maslanka, die wir letztes Jahr im Herbst aufgeführt haben. Man kann diese Musik nicht beschreiben, man muss sie erleben und fühlen!

Und dann noch ein Bereich der Musik, über den sich ein eigener Blog-Eintrag lohnen würde: Ich liebe Film-Musik! Gut komponierte, von richtigen Orchestern eingespielte Film-Musik. Wenn ich jetzt anfangen würde, aufzuzählen, säße ich noch morgen hier.
Und ich stehe auf ungewöhnliche Gruppen, wie z.B. Vienna Horns, Celtic Woman, La Brass Banda, hmbc, The Piano Guys und viele andere, die einfach richtig gute und kreative Musik machen.

So, jetzt aber Schluss. Das mit der "Short Story" hat nur mäßig gut funktioniert. Und dabei hab ich mich doch schon extra kurzgefasst. :) Zum Thema Musik werden sicher noch verschiedene Post zu verschiedenen Themen in meinem Blog auftauchen.

Ich glaube, ich stöbere mich heute mal wieder in bisschen durch meine Musiksammlung und ziehe ein paar Sachen raus, die ich schon länger nicht mehr angehört habe. :)

In diesem Sinne noch ein Zitat von Franz Schubert zum Abschluss, das ich mir auch auf die Rückseite meines iPods habe gravieren lassen: 
"Wer die Musik liebt, kann nie ganz unglücklich werden."

Claudi
Mrs. Always Right