Donnerstag, 30. Oktober 2014

Irland 2014 - Vorspann

Irland 2014 - Vorspann | Titelbild mit Clonmacnoise

Im September waren Mr. Right und ich 10 Tage lang in Irland. Natürlich haben wir uns vorab gefragt, ob diese Jahreszeit dafür so glücklich gewählt ist, aber wir haben es gewagt. Wir wollten unbedingt auf die grüne Insel und terminlich ging es bei uns beiden eben frühestens nach dem Ende der bayerischen Sommerferien. Das hat einerseits den Vorteil, dass die Ferienzeit in ganz Europa vorbei ist und man sich das Reiseziel mit deutlich weniger anderen Touristen teilen muss. Andererseits birgt es aber natürlich auch das Risiko, dass man in Sachen Wetter Pech hat und dann einen komplett verregneten Urlaub verbringt. Aber sind wir mal ehrlich: In Irland muss es für Dauerregen nicht mal unbedingt Herbst sein, also haben wir es gewagt. Und wir sollten es nicht bereuen!

In diesem Post möchte ich gern ein paar Einblicke in unsere Planung und Vorbereitung geben und auch ein paar Tipps für andere zukünftige Irland-Reisenden geben. Denn auch wir habe von den tollen Irland-Posts von Jutta auf ihrem Blog Kreativfieber profitiert und daraus einige Anregungen mitgenommen, die sich sehr gelohnt haben! Daher möchte ich ebenfalls für jeden Tag der Reise einen eigenen Post mit vielen Details und Fotos gestalten.

Natürlich kann auch ich nur von unseren persönlichen Erfahrungen schreiben und keine Garantie aussprechen, dass das für jeden die richtige Lösung ist. Wir haben es so gemacht und sind damit gut gefahren. Im Endeffekt muss das jeder für sich selbst entscheiden. Aber ich freue mich, wenn ich mit der Schilderung unserer persönlichen Erfahrungen vielleicht ein bisschen Inspiration für eine schöne Irlandreise oder auch einfach nur Tipps zur Fehlervermeidung geben kann!


ALLGEMEINE REISEPLANUNG
 
Irland 2014 - Vorspann | Allgemeine Reiseplanung | Rabe auf Wegweiser

Mr. Right war vor einigen Jahren schon einmal in Irland und konnte daher noch ein paar gute Empfehlungen für Sehenswürdigkeiten geben. Allerdings war es für uns beide wichtig, dass wir auch andere Orte sehen und gemeinsam Neues entdecken. Mr. Right ist ein typischer Reiseführer-Leser und hat vorab noch "Irland: Reisehandbuch mit vielen praktischen Tipps" von Ralph-Raymond Braun aus dem Verlag Michael Müller gekauft. Eine gute Wahl! Das Buch ist ziemlich dick und bietet nach Counties sortiert viele Infos zu den verschiedenen Regionen und Städten Irlands. Auch Tipps für Sehenswürdigkeiten, Übernachtungen und zum Essengehen mit jeweils unterschiedlichen Budgets sind sehr reichlich enthalten. Hilfreich sind auch die Hinweise, was sich nicht unbedingt lohnt. Bilder und Karten-Ausschnitte sowie eine separate faltbare Karte ergänzen das Angebot. Da wir nicht alle Übernachtungen im Voraus fest buchen wollten, haben wir uns bei den spontanen telefonischen Anfragen an die Empfehlungen des Reiseführers gehalten und waren damit sehr zufrieden!

Wie man das heute halt so macht, haben wir uns natürlich im Voraus auch ausführlich im Internet informiert. Dabei war Juttas Reisebericht wie gesagt sehr hilfreich. Sie hat ebenfalls den Südwesten der Insel bereist, wie wir es auch vorhatten. Zwar haben wir unsere Route dann insgesamt schon etwas anders geplant, aber die genauen Beschreibungen und vor allem auch die vielen schönen Fotos haben durchaus zu so mancher Entscheidung beigetragen, was wir unbedingt sehen wollten. Auch die Internetseiten TripAdvisor, Ireland.com, VisitIreland.de etc. wurden intensiv befragt.
Mit den vielen Infos aus den unterschiedlichen Quellen haben wir dann unsere individuelle Route und die jeweilige grobe Tagesplanung zusammengestellt. Wir wollten in den 10 Tagen einiges von der Insel sehen und auch ein paar schöne Wanderungen machen. Die haben wir sicherheitshalber schon im Voraus geplant.

Eine sehr gute Freundin von mir hat zu Studienzeiten fast ein Jahr in Dublin gelebt. Sie hat uns auch noch viele tolle Tipps gegeben - speziell für Dublin, aber auch für Irland allgemein. So war zum Beispiel ihre Empfehlung der Chester Beatty Library in Dublin ein absoluter Volltreffer. Und auch der Rat "Im Zweifelsfall einfach den braunen Schildern [für Sehenwürdigkeiten] folgen. Da entdeckt man eigentlich immer etwas Schönes!" war sehr nützlich!

Ich habe mir alle nötigen Infos in ein kleines Notizbuch geschrieben: Die Adressen von den bereits gebuchten B&Bs und von den potenziellen Kandidaten für unsere Spontanbuchungen, die Tipps meiner Freundin, die Adressen der Postkarten-Empfänger usw. So hatte ich alles in einem handlichen "Dokument" zusammen. Während der Reise habe ich außerdem jeden Abend unsere Ausgaben des vergangenen Tages in das Büchlein geschrieben, damit wir den Überblick über unser Budget nicht verlieren.


FLUG

Irland 2014 - Vorspann | Flug | Blick aus dem Flugzeug auf ein Wolkenmeer

Vom Allgäu Airport Memmingen werden in Irland gleich zwei Flughäfen angeflogen: Dublin im Osten und Shannon im Westen. Ursprünglich war Dublin als Start- und Zielpunkt unserer Rundreise angedacht. Da die Flüge in die irische Hauptstadt deutlich teurer waren, haben wir jedoch letztendlich nach Shannon gebucht und dann unsere Reiseroute einfach von dort aus gestartet und dort beendet. Das war aber kein Problem und im Nachhinein sind wir sehr froh darüber, weil die Abläufe am Flughafen und vor allem auch die An- und Abfahrt mit dem Mietwagen in Shannon wesentlich überschaubarer und "gemütlicher" waren als in der großen, turbulenten Hauptstadt.

Beide Flughäfen werden von Ryanair angeflogen. Sprich: Das Gepäck kostet teuer Geld. Natürlich mussten wir mit mehr und dickerer Kleidung kalkulieren als bei einem klassischen Sommerurlaub. Dennoch haben wir uns für nur einen 15kg-Koffer zum Aufgeben entschieden. Plus das im normalen Preis enthaltene Handgepäck - in unserem Fall ein kleiner Koffer, der auch Klamotten und Schuhe enthielt, und ein Rucksack mit dem ganzen Technik-Kram (Navi, Kamera, Smartphones, Ladegeräte etc.) sowie eine kleine Handtasche für die Reisedokumente. Das hat gut gereicht für die zehn Tage, auch wenn man sich beim Packen natürlich schon ein bisschen strukturieren muss. Ein bisschen Luft für Mitbringsel schadet auch nicht. Wir haben in Dublin dann sogar noch eine billige größere Handtasche gekauft (dabei unbedingt auf die Ryanair-Maße achten!) und die kleine einfach mit in den Koffer gepackt.


MIETWAGEN

Irland 2014 - Vorspann | Mietwagen | Unser Mietwagen auf dem Weg zum Connor Pass

Den Mietwagen haben wir über Billiger-Mietwagen.de gebucht. Die Buchung lief ohne Probleme. Unser Anbieter war Sunny Cars, der am Flughafen wiederum von Thrifty vertreten wurde, der wiederum von Hertz vertreten wurde. Im ersten Moment etwas verwirrend, aber die Abwicklung vor Ort lief reibungslos. Wir haben die Vollkasko-Versicherung gebucht, um jedes Risiko auszuschließen. Die irischen Straßen und der Fahrstil der Iren (und Touristen!) führen zu oft zu mehr oder weniger heftigen Macken an Reifen/Felgen, zu Kratzern im Lack oder zu sonstigen Schäden. Mr. Right ist zwar so souverän und sicher gefahren, dass es absolut nichts zu beanstanden gab, aber für uns war einfach die Sicherheit wichtig, dass es egal ist, falls doch was passieren sollte. Das war uns die paar Euro mehr auf jeden Fall wert. Wir hatten vorab in verschiedenen Erfahrungsberichten gelesen, dass die Zusatzversicherungen, die einem bei der Abholung oft von den Anbietern vor Ort noch auf's Auge gedrückt werden, zu horrenden Mehrkosten führen. Da kommt man meistens deutlich besser weg, wenn man gleich von vorneherein Vollkasko bucht.

Eine weitere finanzielle Stolperfalle: Bei manchen Mietwagenanbietern ist es wohl so, dass die Kaution (die übrigens auch bei Vollkasko einbehalten, also auf der Kreditkarte geblockt wird!) über dem regulären Tageslimit der meisten Kreditkarten liegt. Das können durchaus zwischen 1200,- und 1800,- Euro sein! Wenn das die Kreditkarte bei der Abholung am Schalter dann nicht mitmacht, bleibt einem nur eine der Zusatzversicherungen, die pro Tag nochmal ordentlich zu Buche schlägt. Daher unbedingt vorher das Kreditkartenlimit bei der Bank abklären und ggf. höher setzen lassen! Bei uns war das kein Problem, zumal die Kaution bei uns überraschenderweise dann doch nur 250,- Euro betrug. Das scheint tatsächlich am jeweiligen Anbieter zu liegen.

Wichtig: Unbedingt die vorhandenen Schäden am Auto vorher gut prüfen und nicht gelistete Schäden nachtragen lassen! Unsere Erfahrung zeigt zwar, dass das bei der Abgabe nicht wirklich jemanden interessiert (außer Reifen und Felgen), aber sicher ist sicher. UND vor allem die Scheiben prüfen!! Wir haben erst am zweiten Tag einen fetten Steinschlag in der Windschutzscheibe bemerkt, der definitiv schon vorher dagewesen sein muss, allerdings nicht bei der Schadensliste vermerkt war. Zum Glück hat man uns den Schaden am Ende nicht angehängt, aber wissen kann man das ja vorher nicht. Also sicherheitshalber auch nochmal einen gründlichen Blick auf die Scheiben werfen, bevor man vom Gelände düst!

Wir hatten unser eigenes Navigationsgerät mit aktueller Irland-Karte mitgebracht. Wer so etwas nicht besitzt, sollte besser eines mitbuchen. Ohne Navi ist man vermutlich recht schnell verloren, wenn man auch mal abseits der großen Straßen unterwegs sein möchte. Es schadet auch nicht, zusätzlich eine Straßenkarte dabei zu haben. Uns hat die freundliche Hertz-Dame eine echt gute Gratis-Karte mitgegeben.

Und der wichtigste Tipp in Sachen Mietwagen überhaupt: Wenn ihr nur zu zweit seid, dann nehmt ein kleines Auto! Wir haben so viele Touristen erlebt, die mit riesigen Kutschen rumgefahren sind. Das funktioniert prima auf den gut ausgebauten Straßen - nur sind die eben in Irland einigermaßen überschaubar gestreut. Und die Übergänge zu den kleinen, engen Sträßchen mit hohen Hecken links und rechts direkt neben der Fahrbahn sind fließend. Vor allem, wenn man wirklich was von der Landschaft sehen und nicht nur die Insel per Autobahn überqueren möchte. Die kleineren Straßen sind als Rechtslenker-Neuling eh schon "spannend" - und wenn dann noch ein Reisebus entgegenkommt... ich denke, ihr könnt es euch ungefähr vorstellen!
Wir hatten einen Suzuki Sx4 (lief unter der Mietwagen-Klasse "Ford Fiesta o.ä.") und waren sehr zufrieden. Das Auto ist groß genug, um das Gepäck sichtgeschützt im Kofferraum unterzubringen (was nicht unwichtig ist, wenn der Wagen auch mal mehrere Stunden unbeaufsichtigt auf einem Wanderparkplatz steht) und klein genug, um auf den Straßen und Parkplätzen einigermaßen wendig unterwegs zu sein.


UNTERKÜNFTE

Irland 2014 - Vorspann | Unterkünfte | Das Ferris Wheel B&B in der Gap of Dunloe bei Killarney

Wir hatten von vorneherein vor, lieber Bed & Breakfast (B&B) als Hotel zu buchen. Das ist irgendwie gemütlicher, man hat hausgemachtes Frühstück dabei und kommt auch ein bisschen mit Einheimischen ins Gespräch, die gute Tipps für die Umgebung geben können. Ein paar Unterkünfte haben wir schon im Voraus gebucht. Meistens haben wir uns auf TripAdvisor informiert, aber dann direkt auf der Internetseite der Unterkunft gebucht. Da spart man pro Nacht gut und gerne mal 5,- bis 10,- Euro im Vergleich zu den Buchungsportalen. In Gesprächen mit den Gastgebern haben wir erfahren, dass diese Portale ordentlich Gebühren kosten, die sie deswegen dort aufschlagen müssen. Der direkte Buchungsweg ist also nicht nur günstiger für den Gast, sondern auch besser für den Gastgeber. Viele B&Bs akzeptieren zwar Kreditkarte, bevorzugen aber Barzahlung. Manche haben auch schlichtweg keine technische Möglichkeit zur Kreditkartenzahlung. Das sollte man beim Bargeld-Budget mit einrechnen.
Wir hatten großes Glück mit unseren B&Bs. Preislich lagen wir immer zwischen 65,- und 70,- Euro pro Nacht und Zimmer und es gab keine Unterkunft, mit der wir gar nicht zufrieden waren. Klar gibt es Qualitätsunterschiede betreffend Zimmerausstattung, Bad und Frühstück, aber die waren alle in einem sehr akzeptablen Rahmen.

Für uns persönlich war es sehr gut, dass wir nicht jede Nacht woanders übernachtet haben. Wir hatten zwischendrin immer wieder Stationen, wo wir zwei (und einmal sogar drei) Nächte geblieben sind. Das waren auch die Unterkünfte, die wir schon von zuhause aus gebucht hatten. Sonst wären die 10 Tage letztendlich nur zum gehetzten Kraftakt geworden, was schade gewesen wäre. So konnten wir zwischendrin auch mal etwas runterkommen und hatten abends ein bisschen das Gefühl "nach Hause" zu kommen. Wenn man die Stationen geschickt wählt, kann man ja auch von dort aus schöne Tagesausflüge machen.


SMARTPHONE/INTERNET

Irland 2014 - Vorspann | Smartphone/Internet | Ein Rind auf einer Weide bei Doolin

Da wir keine Smartphone-Junkies sind, haben wir uns nicht extra eine SIM-Karte für Irland angeschafft. Wir haben es sogar sehr genossen, die meiste Zeit nicht erreichbar zu sein. In den Unterkünften gibt es normalerweise freies W-LAN, was wir für kurze "Wir leben noch"-Nachrichten in die Heimat und für die ein oder andere weitere Planungsrecherche genutzt haben. Und die paar wenigen Anrufe, die wir von unterwegs zur B&B Buchung getätigt haben, waren kostentechnisch überschaubar. Wer aber auch im Urlaub ständig erreichbar sein will und unterwegs oft ins Internet gehen und/oder telefonieren möchte, sollte eine Landes-SIM in Erwägung ziehen. Da gibt es zig Anbieter, online oder auch vor Ort.


HERITAGE CARD

Irland 2014 - Vorspann | Heritage Card | Die Ruinen des Rock of Cashel

Ein guter Tipp aus Juttas Blog-Reisebericht war auch die Ireland Heritage Card. Sie kostet 21,- Euro pro Person und man kann sehr viele historische Sehenswürdigkeiten Irlands damit kostenlos besuchen, z.B. den Rock of Cashel, Muckross House & Gardens, Ross Castle, The Swiss Cottage, Clonmacnoise, Knowth & Newgrange und und und. Gerade wenn man auf einer Rundreise viel rumkommt und sich viele historische Stätten anschauen möchte, lohnt sich die Karte recht schnell und man kann einige Euro sparen. Wir haben sie so gut wie möglich ausgereizt. Man kann die Karte zwar auch online bestellen, was aber einige Wochen Vorlaufzeit braucht. Einfacher ist es, sie bei der ersten Heritage-Card-Sehenswürdigkeit direkt am Schalter zu kaufen. Eine Faltkarte mit der Übersicht und den Preisen aller inbegriffenen Sehenswürdigkeiten gibt es dazu - oder auch als PDF auf der oben genannten Internetseite.


ESSEN

Irland 2014 - Vorspann | Essen | Lammkeule und Cabbage and Bacon bei Kate Kearney's Cottage

In Sachen Essen unterscheiden die Iren zwischen Restaurants und Pubs. Während die meisten Restaurants ziemlich teuer und eher schnieke sind, gibt es in den Pubs oft richtig gute Hausmannskost in gemütlicher Atmosphäre zu vernünftigen Preisen - im besten Falle auch mit traditionell irischer Musik. Natürlich findet man auch in Irland die großen internationalen Fastfood-Anbieter, Pizzaschnitten und Co. Aber man sollte die Qualität der irischen Küche nicht unterschätzen! Bis auf ein einziges schlechtes Pub-Erlebnis haben wir immer gut gegessen - meistens sogar sehr gut! Lammfleisch in vielen Variationen, Kartoffeln in vielen Variationen und auch kreative Burgerkreationen sind auf jeden Fall zu empfehlen! Da Mr. Right und ich große Genießer sind, wird es dazu an den jeweiligen Tages-Posts noch ausführliche Berichterstattung samt Fotos geben! :)

In vielen Supermärkten wie SuperValu oder Spar gibt es sehr gute belegte Sandwiches oder Wraps, die sich als Tagesproviant oder auch einfach mal als Essengehen-Ersatz sehr gut eignen. Auch ein kleiner Vorrat an Obst, Keksen/Schokoriegeln und ein Six-Pack mit großen Wasserflaschen lohnt sich. Es gibt zwar bei den meisten Sehenswürdigkeiten ein Bistro oder Café. Einige davon waren auch wirklich gut und preiswert. Aber es ist grundsätzlich sinnvoll, dass man darauf nicht zwingend angewiesen ist. Mit Obst und Schokoriegeln hat man gerade auch bei den Wanderungen immer einen kleinen Energieschub dabei.

Morgens haben wir im B&B immer ordentlich gefrühstückt, sodass es über den Großteil des Tages gereicht hat. Je nach Tagesablauf und Tagesform gab es mittags/nachmittags ein kleinen Snack oder auch mal nur eine Banane oder einen Schokoriegel. Und abends sind wir dann meistens noch in einen Pub essen gegangen. Dadurch haben sich sowohl die Kalorienaufnahme als auch die Essenskosten ganz gut im Rahmen gehalten.


PACKEN

aIrland 2014 - Vorspann | Packen | Der Diamond Hill Walk in Connemara

Hier kann ich natürlich noch viel weniger eine Generalempfehlung aussprechen als bei den anderen Punkten. Jeder ist anders und jeder macht anders Urlaub. Ich kann wieder nur erzählen, was wir alles dabei hatten. Da wir viel zu Fuß unterwegs waren und auch einige längere Wanderungen gemacht haben, waren Funktionskleidung und Wanderschuhe für uns natürlich sehr wichtig. Die klobigen, schweren Schuhe haben wir zum Flug angezogen, um Platz und Gewicht im Koffer zu sparen. Wir hatten eher mit kühlem und trübem Wetter gerechnet, daher waren zusätzlich zu den Softshelljacken auch Regenhosen und Regenponchos Pflicht. Plus ein Regenhut für mich - falls es zu wenig regnet für den Poncho, aber doch so viel, dass sonst die Haare komplett nass werden. Ich habe mir von meiner Mutter noch eine gefütterte Wanderhose ausgeliehen und meine normale mit Zip-Funktion zuhause gelassen. Ich bin davon ausgegangen, dass diese zu dünn ist und ich sie eh nie abzippen würde. Für die Abende in den B&Bs haben wir bequeme Klamotten und Hausschuhe mitgenommen. Außerdem natürlich Schlafsachen und verschiedene Outfits für "normale" Tage ohne Wanderungen, bestenfalls untereinander kombinierbar und Zwiebel-Look-tauglich. Unterwäsche und Socken - logisch. Pro Nase ein Paar normale Schuhe. Waschzeug. Einen Reisefön, den wir aber eigentlich nicht gebraucht hätten, da es in jeder Unterkunft einen Fön gab. Sehr wichtig: Steckdosenadapter. Unverzichtbar: die Kamera plus Ersatz-Akku plus Ladegerät und Gorillapod (Mini-Stativ). Navigationsgerät plus Zubehör. Smartphones und Ladegerät. Schreibzeug. Taschenmesser. Stirnlampen. Plastikbesteck und ein paar Gefrierbeutel für Proviant. Magnesium-Brausetabletten. Ein paar Müllbeutel für Schmutzwäsche und verdreckte Schuhe. 1. Hilfe Reise-Set plus Schmerztabletten und Blasenpflaster. Pferdesalbe. Kniebandage für mein in unregelmäßigen Abständen zickendes Knie. Rei in der Tube, um Wäsche von Hand rauswaschen zu können. Taschentücher. Handdesinfektionsmittel. Feuchte Reinigungstücher im Mini-Spender für unterwegs.

Hätten wir gewusst, wie das Wetter auf unserer Reise tatsächlich wird, hätten wir ein paar dicke Kleidungsstücke weniger, dafür die Zip-Wanderhose und die Sonnebrillen eingepackt. Aber dazu dann in den einzelnen Posts mehr. :)

Irland 2014 - Vorspann | Das Hügelgrab von Newgrange

So, in Sachen Organisation und Planung fällt mir nun beim besten Willen nichts mehr ein. Falls jemand Fragen hat, bitte einfach melden. Ich helfe gerne so gut ich kann.

Mich packt gerade schon wieder das Fernweh und die Reiselust! Es war ein wunderschöner Urlaub und ich freue mich darauf, euch davon zu berichten!

Claudi
Mrs. Always Right

Dienstag, 28. Oktober 2014

Spannenlanger Hansel, nudeldicke Dirn' - Leckere Birnenverwertung

Spannenlanger Hansel, nudeldicke Dirn' - Leckere Birnenverwertung | Bild-Collage

Kennt ihr das alte Volks- und Kinderlied?

Spannenlanger Hansel,
nudeldicke Dirn',
gehn wir in den Garten,
schütteln wir die Birn'.
Schüttel ich die großen,
schüttelst du die klein'.
Wenn das Säckchen voll ist,
gehn wir wieder heim.

Ich hab das als Kind immer gern gesungen und irgendwie hab ich mir die nudeldicke Dirn' immer mit einer birnenartigen Körperform vorgestellt. Keine Ahnung, warum?! :)

Das Lied ist mir wieder eingefallen, als wir kürzlich von einer lieben Freundin einen kleinen Wäschekorb voller Birnen bekommen haben. Sie hat selbst eine Riesenmenge Birnen geschenkt bekommen und tagelang fleißig eingekocht. Aber weil sie mit ihrer Familie kurz darauf in den Urlaub gefahren ist, hat sie es einfach nicht geschafft, alle zu verarbeiten und so hat sie uns den Rest an einem Freitagnachmittag vorbei gebracht. Auf den Bild sieht man nur noch etwa ein Drittel von der Menge, die wir bekommen haben. Und die Teile waren ziemlich groß.

Spannenlanger Hansel, nudeldicke Dirn' - Leckere Birnenverwertung | Ein Wäschekorb voller Birnen

So, was macht man nun an einem Wochenende mit einem kleinen Wäschekorb voller Birnen? Natürlich wurde erst mal das allwissende Internet zu Rezepten mit Birnen befragt und dann haben Mr. Right und ich einen raffinierten Birnen-Schlachtplan erstellt.

1. Birnen-Cremekuchen

Ein einfaches und schnelles Rezept, das ich hier auf Chefkoch.de gefunden habe. Wir haben versehentlich eine ganze Packung Puddingpulver genommen. Im rezept steht ein Esslöffel. :) Hätte ich das Rezept später nicht handschriftlich in mein schönes Rezeptebuch übertragen, wäre mir das nie aufgefallen. Dem Kuchen tat das nicht weh, er hat dadurch einfach eine etwas kräftigere Vanille-Note bekommen. Einen Teil des Kuchens haben wir auch an die Nachbarschaft verteilt. Für uns zu zweit ist so ein ganzer Kuchen einfach zu viel.

Spannenlanger Hansel, nudeldicke Dirn' - Leckere Birnenverwertung | Birnen-Cremekuchen

2. Schoko-Birnen-Kuchen im Glas und als Muffins

Auch ein Rezept von Chefkoch.de. Hier geht es zum Originalrezept. Wir haben das ganze aber ein bisschen abgewandelt, nämlich wie folgt zu einem einfachen Rührteig ohne Alkohol, der sich für Muffins und Kuchen im Glas gut eignet:

600g Birnen
4 EL Zitronensaft
3 EL Ahornsirup
100g Schokoladenraspel (zartbitter)
160g Butter
3 Eier
110g Zucker
1 Pk Vanillezucker
15g Kakaopulver
240g Mehl
1/2 Pk Backpulver
140ml Milch

Die Birnen haben wir geschält und in kleine Würfel geschnitten, mit dem Ahornsirup und dem Zitronensaft vermischt und für 30 min kaltgestellt. Die zimmerwarme Butter haben wir mit Zucker und Vanillezucker schaumig geschlagen und dann nach und nach die Eier eingerührt.
Mehl, Backpulver, Kakao und Schokoladenraspel mischen und abwechselnd mit der Milch in die Teigmasse einrühren. Zum Schluss die Birnenwürfel unterheben.

Wir haben knapp die doppelte Menge gemacht und 12 Kuchen im Glas (290ml Weck-Gläser) und 12 Muffins herausbekommen. Die Muffins haben wir  - natürlich nach einer Kostprobe - eingefroren. Das klappt prima und nach dem Auftauen sind sie genau so saftig. Man kann sie aufgetaut auch noch ein paar Minuten bei niedriger Temperatur im Ofen aufbacken. Dann schmecken sie wie frisch gebacken. Bei Obstkuchen im Glas heißt es in den Backbüchern immer "max. 3 Wochen haltbar." Unsere Erfahrung zeigt, dass der Kuchen sich deutlich länger hält, wenn er kühl und trocken gelagert wird und natürlich keine Luft in die Gläser kommt.

Spannenlanger Hansel, nudeldicke Dirn' - Leckere Birnenverwertung | Weck-Gläser aufgereiht und bereit für den Birnen-Schoko-Kuchen im Glas

Spannenlanger Hansel, nudeldicke Dirn' - Leckere Birnenverwertung | Schoko-Birnen-Kuchen im Glas

Spannenlanger Hansel, nudeldicke Dirn' - Leckere Birnenverwertung | Schoko-Birnen-Kuchen als Muffins

 3. Birnen-Camembert-Pizza

Auch dieses Rezept ist von Chefkoch.de inspiriert, wir haben es aber ziemlich umfunktioniert. Da wir versuchen, eher fettarm zu kochen, verwenden wir die entsprechenden Produkte. Das kann natürlich jeder halten wie er will und die Zutaten entsprechend austauschen bzw. die Mengen anpassen.

Pizzateig für ein Blech (selbstgemacht oder aus der Kühltheke)
200g fettarmer Natur-Brotaufstrich (oder Crème légère oder Schmand)
1 Stange Lauch
2 Birnen
Salami
1 Pk fettarmer Camembert
etwas Reibekäse
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
Chili-Flocken

Den Pizzateig auf ein mit Backpapier belegtes Blech geben, mit dem Brotaufstrich bestreichen. Den Lauch putzen und in Ringe schneiden, die Birnen schälen und würfeln. Beides gleichmäßig auf der Pizza verteilen, darauf kommt die Salami. Den Camembert in dünne Scheiben schneiden und die Pizza damit belegen, bei Bedarf die "Lücken" mit etwas Reibekäse auffüllen. Nach Belieben mit schwarzem Pfeffer und Chili-Flocken würzen und je nach Ofen bei 200°C für 20-30 min Ober-Unter-Hitze backen. (Bei mehreren Blechen besser Umluft, dann aber nur 180°C!)

Die Pizza ist irrsinnig lecker! Eine ganz tolle Geschmackskombination! Dazu passt Blattsalat.

Spannenlanger Hansel, nudeldicke Dirn' - Leckere Birnenverwertung | Birnen-Camembert-Pizza

Und zum Schluss noch ein eher unspektakuläres, aber dennoch sehr leckeres Rezept:

4. Salat mit gebratenen Birnen, Speck und Maultaschenstreifen

Einen bunten Salat kann man mit den unterschiedlichsten Zutaten ganz simpel zu einer vollwertigen, leckeren Mahlzeit aufpeppen. Das machen wir gerne und regelmäßig. Unseren Klassiker mit gebratenen Maultaschenstreifen haben wir ganz einfach "verbirnt":
Den Blattsalat mit Tomaten, Paprika und Gurke - die Zutatenkombination kann natürlich jeder selbst wählen - ganz normal zubereiten. Erst haben wir rote Zwiebeln in halbe Ringe geschnitten und mit den Birnen angebraten. Aus der Pfanne nehmen. Danach die Maultaschenstreifen (Maultaschen aus dem Kühlregal) und die Speck- oder Schinkenwürfel scharf anbraten. Alles über den Salat geben und gleich servieren, da der Blattsalat durch die Wärme recht schnell zusammenfällt.

Spannenlanger Hansel, nudeldicke Dirn' - Leckere Birnenverwertung | Salat mit gebratenen Birnen, Speck und Maultaschenstreifen


Leider ohne Bild haben wir aus den restlichen paar Birnen noch einen Birnenkompott gekocht und es mit einer Prise Zimt zu selbstgemachten Pfannkuchen gegessen. Mmhhh!

Ich finde, wir können auf unseren Birnen-Exkurs ziemlich stolz sein. Das eine oder andere Rezept wird auch sicherlich einen festen Platz im Speiseplan bekommen. Zum Beispiel die Birnen-Camembert-Pizza! Allein bei dem Gedanken läuft mir das Wasser im Mund zusammen! :)

Vielleicht inspiriert euch ja eines der Rezepte zum Ausprobieren. Und ich glaube, ich muss demnächst mal wieder Birnen besorgen...

Claudi
Mrs. Always Right

Montag, 27. Oktober 2014

Herbst-Impressionen

Mr. Right und ich haben zum Spazierengehen eine Stammrunde, die wir gerne nehmen, wenn wir z.B. abends noch eine Weile an die frische Luft wollen oder es am Wochenende nicht für eine größere Tour reicht. Abhängig vom Tempo und von der Anzahl der Foto-Stops dauert die Runde ca. 45-60 Minuten.

Mit der Umstellung auf die Winterzeit wird es jetzt wohl erst einmal nichts mehr mit den abendlichen Runden, denn im Dunkeln hat man von der unbeleuchteten Strecke nicht viel. Deshalb möchte ich gerne noch ein paar Impressionen unserer letzten herbstlichen Spaziergänge festhalten und teilen.

Herbst-Impressionen | Sonnenblumenfeld

Herbst-Impressionen | Stoppfelfeld im Sonnenschein

Herbst-Impressionen | Spätsommersonne am Abend

Herbst-Impressionen | Spätsommersonne über dem Sonnenblumenfeld

Herbst-Impressionen | Spätsommersonne über dem Sonnenblumenfeld

Herbst-Impressionen | Herbstlicher Baum mit gefärbtem Laub in der Spätsommersonne

So liebe ich den Herbst!

Claudi
Mrs. Always Right

Herbst-Deko

Nach einigen wunderbaren Spätsommer- und Herbst-Wochen zeigt sich Ende Oktober jetzt auch die graue, trübe und kalte Seite dieser Jahreszeit. Passend zur Umstellung auf die Winterzeit kommen nun auch die entsprechenden Temperaturen durch.

Gestern hat sich bei uns aber die Sonne noch einmal durchgekämpft und so habe ich die Gelegenheit genutzt, noch ein paar Ideen für Herbst-Deko umzusetzen, für die ich offen gesagt ja eh schon reichlich spät dran bin. Aber die letzten drei Wochen haben mir leider nicht so viel Zeit für Kreativität gelassen.

Den ausgehöhlten und beleuchteten Kürbis kennt jeder. Sieht ja auch schick aus. Aber ich habe neulich eine andere Kürbis-Idee gesehen, die mir sofort richtig gut gefallen hat und die ich auch ausprobieren wollte: Einen bepflanzten Kürbis. Dafür eignet sich natürlich auch der normale Schnitzkürbis am Besten, denn er ist innen ja schon von selbst so gut wie hohl, also kein mühevolles Auskratzen. Und an den vielen Kürbis-Ständen entlang der Landstraßen gibt es ihn in allen möglichen verschiedenen Größen und Formen. Mit einer Konifere, zwei Winterheiden und zwei herbstlichen Bändern wird der Kürbis zum schmucken Blumentopf. Das Bild ist leider eine Katastrophe, da ich aus akutem Termindruck dann eigentlich nur schnell knipsen konnte und keine Zeit für hübsches "Anrichten" blieb. Meine Fotografenehre verbietet mir eigentlich, ein solches Bild überhaupt hochzuladen, aber ich habe leider kein besseres von meinem Pflanzen-Kürbis. Ich hoffe, es kommt trotzdem raus, wie schön das eigentlich aussieht.

Herbst-Deko | Ausgehölter und bepflanzter Kürbis


Auch einen alten Korb, der innen mit einer Kunststoffverkleidung versehen ist, habe ich noch bepflanzt. Natürlich habe ich mit einem dicken Nagel erst noch Löcher in den Boden gemacht, damit das überschüssige Wasser abfließen kann und mir das Ganze nicht zu faulen anfängt. Da mir dir gute Blumenerde für so viel Füll-Volumen zu schade/teuer ist, habe ich den unteren Bereich mit der restlichen Erde unserer Tomaten-Kübel aufgefüllt. Die hatten wir noch nicht alle entsorgt, was in diesem Fall sehr praktisch war.

Herbst-Deko | Bepflanzter Einkaufskorb

Eine dekorative und auch Vogel-freundliche Idee ist das Apfel-Mobile, das wirklich einfach zu machen ist. Korrigiere: Es ist einfach zu machen, wenn Mr. Right sich erbarmt und mir durch die Äste schnell jeweils ein Löchlein bohrt, weil meine tolle Idee "Das geht bestimmt auch ganz einfach mit einem Nagel" sich leider als doch nicht ganz so toll entpuppt. In die Äpfel am Besten auch ein Loch vorbohren. Das geht aber tatsächlich mit einem ausreichend langen Nagel ganz gut. Dann auf einen Draht - vielleicht einen etwas dickeren als der von mir verwendete Blumendraht - abwechselnd Äste und Äpfel auffädeln und am Baum befestigen. Mir gefällt es ganz wunderbar und die Vögel werden sich sicher auch freuen, wenn es mit der Futtersuche schwieriger wird und sie hier eine fruchtige Anflugstation haben.

Herbst-Deko | DIY Apfel-Mobile im Apfelbaum

Und zum Schluss noch meinen Türkranz, den ich schon vorletzte Woche gemacht habe und auf den ich durchaus ein bisschen stolz bin, weil es mein erster selbstgebundener Kranz ist. Wir haben in verschiedenen Deko-Pflanzkombinationen auch Efeu, der dieses Jahr ziemlich an Länge zugelegt hat. Den habe ich ordentlich gestutzt und mit den Ranken den Kranz eingebunden. Mit der Heißklebepistole wurden Kastanien und Hagebutten befestigt und das ganze mit einer Schleife aus rotem Jute-Band und einer Aufhängung aus Natur-Bast versehen. Ich finde, das Ergebnis kann sich sehen lassen.

Herbst-Deko | DIY Türkranz mit Efeu, Hagebutten und Kastanien

Ich hatte und habe eigentlich noch einige andere herbstliche Deko-Ideen für drinnen und draußen, aber ich weiß nicht, ob ich die Zeit finde, bevor es schon wieder an die Winter-Deko geht... Aber dann hebe ich mir die Ideen einfach für nächsten Jahr auf! Das schöne an den Jahreszeiten ist, dass es sie jedes Jahr immer wieder gibt! :)

In diesem Sinne einen guten Start in die Woche - vor allem für die Glücklichen, die eine Woche Herbstferien genießen dürfen! Ein bisschen neidisch bin ich ja schon! :)

Claudi
Mrs. Always Right

Mittwoch, 22. Oktober 2014

Winterzeit

Hui, was für ein Wetterumschwung! Ein Temperaturabfall um 15°C von einem Tag auf den anderen, ein fieses Sturmtief und in höheren Lagen sogar der erste Schnee. Der Herbst zeigt, dass er auch anders kann und der Winter hat da wohl auch schon seine Finger mit im Spiel.

Herbstlaub in der Regenpfütze

Wenn wir mal ehrlich sind, ist es eigentlich ein Wunder, dass die Kälte erst Ende Oktober zum ersten Mal durchkommt. Wir hatten um diese Zeit manchmal sogar schon die erste Schneedecke...
Mich hat der heftige Wetterwechsel gestern ziemlich ausgehebelt und mir ganz gemeine Kopfschmerzen verpasst. Am Nachmittag habe ich dann kapituliert und bin früher von der Arbeit nach Hause. Auch für die eigentlich wichtige Probe musste ich leider absagen. Stattdessen lag ich zuhause im Delirium auf dem Sofa, wurde von Mr. Right ganz lieb mit Tee bekocht und bin früh ins Bett. Heute geht es besser, aber so wirklich gut ist es auch nicht. Sturmtief Gonzalo lässt hier noch immer seine Muskeln spielen, nachdem er heute Nacht schon kräftig zugange war und einige Schäden hinterlassen hat. Tja, damit will er uns wohl sagen, dass jetzt wieder andere Zeiten anbrechen und der Winter bevorsteht.

Regentropfen an der Fensterscheibe

Ich mag den Winter. Echt! Vielleicht liegt es daran, dass ich im Dezember geboren bin. Oder daran, dass wir auf der Schwäbischen Alb als Kinder ganz tolle Winter erleben durften, mit viel Schnee und Sonne, Schneemann- und Iglu-bauen, Schlittenfahren und puderzuckerbestäubter Winterlandschaft. Ich mag es, wenn es draußen kalt ist, wenn der Schnee unter den Stiefeln knirscht, die Sonnenstrahlen die Schneekristalle zum Glitzern bringen, wenn die Schule ausfällt, weil die Busse nicht mehr fahren können. Ich mag die Fußspuren von Mensch und Tier im Schnee, wenn die Vögel sich im Vogelhäuschen tummeln, wenn glasklare Eiszapfen von den Dächern hängen und die Atemluft Wölkchen macht. Ich mag es, das Gesicht tief in den weichen Schal zu kuscheln und mir die Mütze weit über die Ohren zu ziehen, wenn dicke Wollsocken meine Füße warm halten und ich mich über eine heiße Tasse Kakao oder Tee noch mehr freuen kann als ohnehin schon. Ich mag es auch, abends Kerzen anzuzünden und mit einer mollig-warmen Decke auf's Sofa zu kuscheln und dem knisternden Feuer im Schwedenofen zuzuschauen. Ich mag das deftige, wärmende Essen im Winter mit den kräftigen Gewürzen. Irgendwie ist das die Zeit der richtigen Hausmannskost, in der man Rezepte von Oma und Uroma herauskramt und sich an den alten Gerichten versucht. Ich mag es, dass man sich mehr Zeit nimmt für alles. Zum Kochen und Backen, zum Lesen und Schreiben, zum Kuscheln, zum Stricken, Basteln und Nähen (wenn man's kann) - und zum Schlafen! Der Körper nimmt und gönnt sich die Ruhe, die er in dieser Zeit braucht. Auch ganz unabhängig von der Advents- und Weihnachtszeit ist der Winter einfach schön!

So viel zur Theorie...

In der Realität kämpft man sich in der Dunkelheit aus dem warmen Bett, obwohl jede Faser des Körpers nach Schlaf schreit. Man schippt, fegt und kratzt Schnee und Eis vom Auto und schlittert mit den eiskalten Fingern ums Lenkrad geklammert im Schneckentempo über die frisch zugeschneiten und vereisten Straßen und kommt natürlich zu spät zur Arbeit. Dort sitzt man dann während der wenigen Licht- und bestenfalls Sonnenstunden und kommt nach Hause, wenn es schon längst wieder dunkel ist. Meistens muss man davor noch irgendetwas erledigen, z.B. einkaufen, wobei es einem nach 2 Minuten in den überheizten Läden den Schweiß aus jeder Pore treibt und man sich auf den mit graubraunem Schnee vollgematschten Fliesenböden fast das Genick bricht. Und zuhause nötigt man sich selbst dann noch, irgendwelche Dinge zu erledigen, von denen man meint, man müsste sie unbedingt noch schaffen, bevor man hundemüde und so gar nicht kuschelig-entspannt ins Bett fällt.

Kommt euch das bekannt vor?

Wir Erwachsenen lassen uns den Winterzauber viel zu sehr kaputt machen, weil wir versuchen unseren normalen Alltag irgendwie in die Winterzeit hineinzupressen. Obwohl so vieles dabei unserem natürlichen Biorhythmus widerstrebt. Klar, auf die Arbeitszeiten haben die wenigsten von uns nun einmal tatsächlich Einfluss. Aber wir können zumindest versuchen, in der restlichen Zeit zu verstehen und zu realisieren, dass wir im Winter einfach weniger auf Leistung als auf Ruhe und Heimeligkeit programmiert sind. Und das sollten wir auch genießen!

Ich habe mir für dieses Jahr vorgenommen, wieder mehr schönes Wintergefühl wie im ersten Abschnitt beschrieben wahrzunehmen und umzusetzen. Weniger den erwachsenen Winter zu sehen und dafür wieder mehr von dem kindlichen Winterwunder zu spüren. So oft wie möglich nach draußen zu gehen an den Wochenenden, den vorletztes Jahr gekauften und bisher noch unbenutzten Holzschlitten einzuweihen, Schneebälle zu werfen, die klare Winterluft tief einzuatmen, mehr Kerzen anzuzünden, wieder mehr zu lesen, den Blog zu pflegen, Fotos zu sortieren (in analoger und digitaler Form), ganz viele leckere Winterteesorten auszuprobieren, mir eine Nähmaschine zu kaufen und mich am Nähen zu versuchen und vor allem: ganz viel mit Mr. Right zu kuscheln und Zukunftspläne zu schmieden!

Am Wochenende kommt die Umstellung auf die Winterzeit. Für mich die Zeit, die sich für den Körper "richtiger" anfühlt als die Sommerzeit. Einziger Wermutstropfen dabei ist tatsächlich, dass es dann abends früher dunkel wird und die abendlichen Spaziergänge langsam aber sicher zu Nachtwanderungen werden bzw. man sich nicht mehr aufraffen kann. Trotzdem freu ich mich auf die Zeit - vor allem angesichts meiner Vorsätze, mir öfter bewusst zu machen, wie schön der Winter ist und wie sehr ich ihn mag!

Claudi
Mrs. Always Right

Sonntag, 19. Oktober 2014

Jahrmarkt

Bei diesem wunderbaren Herbstwetter haben Mr. Right und ich es uns nicht nehmen lassen, den Memminger Jahrmarkt zu besuchen. Ich finde es ziemlich faszinierend, dass sich die Menschen seit dem Mittelalter zu solchen Märkten hingezogen fühlen - auch wenn sich das Angebot seitdem sicherlich deutlich verändert hat. Aber das Prinzip ist dasselbe geblieben: Waren, Essen und Unterhaltung - was dem Pöbel halt so gefällt. Und was früher die "unterhaltsamen" Hinrichtungen und Gaukler waren, sind heute die Fahrgeschäfte. Eine gute Entwicklung finde ich! :)

Memminger Jahrmarkt mit Martinskirche
Der Turm der Martinskirche verschwindet hinter dem bunten Bling-Bling des Jahrmarkts.
Ich selbst bin ja immer ein bisschen überfordert mit den vielen Eindrücken eines Jahrmarkts. Es gefällt mir total gut und ich geh auch gerne hin, aber nach einer gewissen Zeit sind meine Synapsen von den vielen blinkenden Lichtern und vor allem von der enormen Geräuschkulisse irgendwie überlastet. "Jedes Los ein Gewinn! Keine Nieten!" - "Fahren Sie jetzt mit unserem superduper Schwindeldingsgerät!" - "Einmal ist keinmal! Und noch ne Runde!" und so weiter und so fort. Ist halt Jahrmarkt! :)

Wilde Maus auf dem Jahrmarkt Memmingen

Ich persönlich mag ja bei solchen Märkten vor allem das Essen, weil es dort Dinge gibt, die man sonst nicht so oft isst und die man sich im Normalfall auch nicht selber kocht. Ein halber Meter Feuerwurst mit Krautsalat und Zaziki im Baguette, Räubersemmel, Crêpes, Schokofrüchte, Zuckerwatte und und und. Sündenfallen über Sündenfallen! ;)
Aber Jahrmarkt ist schließlich nur einmal im Jahr. (Wir ignorieren jetzt einfach großzügig, dass die gleichen Sünden auch bei Weihnachtsmärkten und anderen Volksfesten locken...)
Hier noch ein paar Bild-Eindrücke. Das Wetter ist für Ende Oktober einfach genial!

Boxautos auf dem Jahrmarkt Memmingen

Jahrmarkt Memmingen: Lebkuchenherzen und Zuckerwatte

Jahrmarkt Memmingen: Wäscheklammern aus Holz mit Beschriftungen

Jahrmarkt Memmingen: Luftballone mit Motiven

Jahrmarkt Memmingen: Weihrauch in allen Variationen
Das gibt es wahrscheinlich nur in Bayern: Weihrauch in allen möglichen Variationen.

Jahrmarkt Memmingen: Wilde Maus

Einen schönen Herbstabend - vielleicht so kuschelig wie bei uns mit Feuer im Schwedenofen und einer Tasse Tee - wünscht euch

Claudi
Mrs. Always Right

Neubeginn!

War die Überschrift des letzten Eintrages noch mit einem ? versehen, so steht da heute ein !
Soll heißen: Ich werde einen neuen Versuch wagen mit dem Blog. Vielleicht schaffe ich es ja tatsächlich, trotz des Alltagstrubels einigermaßen regelmäßig zu schreiben. Und wer weiß - vielleicht interessiert das ja auch noch jemanden?!

In letzter Zeit habe ich viele tolle Blogs von vielen tollen Frauen gelesen und abonniert. Ganz unterschiedliche Frauen und ganz unterschiedliche Blogs mit ganz unterschiedlichen Themen. Besonders mag ich die Blogs, die verschiedene meiner Interessenfelder bedienen - einfach weil diese Frauen auch ähnliche Interessen haben. Wohn- und Deko-Ideen, Kochen und Backen, Leben, Liebe und Familie, Bücher, Musik, Reisen, Fotografie.... Ich finde es spannend und auch inspirierend, Einblicke in das Leben dieser Frauen zu bekommen, mit ihren Stärken und Schwächen, lustigen und auch traurigen Momenten, Ideen und Gedanken.

Trotzdem habe ich selbst eine mir innewohnende Scheu, mein Privatleben bis ins kleinste Detail an die Öffentlichkeit zu tragen. Bestes Beispiel dafür ist mein Facebook-Account. Ich versuche, tatsächlich nur mit Leuten befreundet zu sein, zu denen ich im wahren Leben einen Bezug habe oder mit denen ich schon einmal real zu tun gehabt habe. Und ich poste nicht jeden Atemzug meines Tages, keine Liebesschwüre an Mr. Right (obwohl ich dazu durchaus regelmäßig Anlass hätte), keine Kuschelbilder, keine schaut-mal-wie-toll-ich-mich-geschminkt-habe-und-wie-sexy-ich-in-mein-Smartphone-blinzeln-kann-Selfies, keine detaillierten Infos über meine Familie. Ich schätze meine Privatsphäre und vor allem respektiere ich die Privatsphäre anderer.

Jeder kann ja so viel über sich selbst online stellen wie er will. Das muss eben jeder für sich selbst entscheiden. Wo sich mir aber regelmäßig die Nackenhaare aufstellen, das sind die Eltern, die ihre Babies/Kleinkinder/Kinder im Internet zur Schau stellen. Natürlich ist es auch interessant, auf den Blogs die Geschichten über die Knirpse und die Erfahrungen der Mütter zu lesen - man kann daraus selber ja immer nur lernen. Aber es erschreckt mich schon, wie gedankenlos manche Eltern mit der Privatsphäre ihres Nachswuchses umgehen. Sicher niemals böswillig - aber eben gedankenlos. (Psssst: Und vielleicht auch ein ganzkleinbisschen unbewusst narzisstisch, weil man der Welt ja zeigen möchte, was für tolle Kinder man auf die Welt gesetzt hat!) Man kann nie abschätzen, was auf die Kinder später einmal zukommt, wo diese Fotos und Informationen irgendwann einmal landen und wer was damit anstellt. Da ist es die Aufgabe der Eltern, die Privatsphäre des Kindes zu schützen, bis es selbst darüber entscheiden kann, ob und wie es sich der Onlinewelt präsentiert. Vielleicht hilft es einfach schon, wenn man sich vor dem Hochladen eines Bildes mal fragt, ob man von sich selbst solche Kinderfotos im Internet haben wöllte...ich bin mir sicher, das würde den ein oder anderen peinlichen Post verhindern. Bei den meisten Blogs, die ich lese, lösen die Mütter das Problem ganz geschickt. Zwar schreiben sie schon über ihre Kinder, aber sie verwenden Spitznamen statt der normalen Namen und Fotos der Kinder zeigen nie das Gesicht. Ein guter Weg, finde ich. Wahrscheinlich lese ich sie auch genau deswegen gerne - weil ich mich nicht fremdschämen muss für die armen Kinder.

Worauf ich hinaus möchte: Ich bin mir noch nicht sicher, wie ich mit meiner eigenen Privatsphäre hier auf dem Blog umgehen werde. Natürlich braucht es ein gewisses Maß an persönlicher Offenheit, damit die Einträge interessant zu lesen sind. Natürlich werde ich auch Informationen aus meinem Leben und über mich selbst preisgeben. Aber das Entscheidende dabei ist für mich eben "ein gewisses Maß". Wie genau das aussieht und wo die - also meine - Grenzen liegen, kann ich pauschal nicht sagen. Ich denke, das wird sich je nach Thema auch individuell entscheiden. Und vor allem möchte ich nicht andere Leute ungefragt hier vorführen - ob nun positiv oder negativ.

Deshalb: Wenn euch auffällt, dass ich irgendwo zu viel preisgebe oder ihr das Gefühl habt, dass ich diesen beschrieben Grundsätzen selber untreu werde, dann bitte weist mich darauf hin. Vielleicht gerät man früher oder später doch in einen Trott, wo man die Grenzen nicht mehr so wahrnimmt. Daher bitte ich um einen Ellenbogenstupser, wenn das bei mir mal der Fall sein sollte! Ein herzliches Dankeschön dafür im Voraus!

Claudi
Mrs. Always Right