Heute ist Aschermittwoch und damit Beginn der Fastenzeit. Symbolisch stehen die 40 Tage des Verzichts für die Zeit, die Jesus fastend und betend in der Wüste verbrachte. Die Sonntage gehören nicht zur Fastenzeit, also sind es faktisch 46 Tage - bis zum Karsamstag.
In der katholischen Kirche ist die Fastenzeit schon ziemlich verbreitet. Ich selbst bin evangelisch und kannte das in dieser Langzeit-Form bis zu meinem Umzug nach Bayern ehrlich gesagt nicht. Bei uns wurde halt immer der Karfreitag symbolisch als Tag ohne Fleisch eingehalten. Anscheinend war die Fastenzeit in der Evangelischen Kirche über lange Zeit nicht so ausgeprägt wie bei den Katholiken. Und sind wir mal ehrlich: In den jüngeren Generationen der Katholiken sind 7 Wochen des Verzichts wahrscheinlich in den letzten Jahrzehnten auch nicht mehr so wirklich populär gewesen. In meinen Zeiten als Studentin habe ich zumindest nie jemanden fastend erlebt. Vielleicht ist das aber auch eine Sache, die auf dem Land einfach anders läuft als in der Stadt.
In letzter Zeit kommt der Gedanke des Verzichtens jedoch verstärkt wieder zurück. In einer Zeit des totalen Überflusses und der völligen Übersättigung in allen Lebensbereichen tut diese "Selbstreinigung" gut. Verzichten, um Raum zu schaffen im eigenen Leben. Um den Blick freizumachen für die Dinge, die sonst im ständigen Überangebot untergehen. Religös betrachtet: Platz schaffen für den Heiligen Geist.
In der Evangelischen Kirche gibt es seit einigen Jahren die moderne Fasten-Aktion "7 Wochen Ohne". Dabei geht es nicht nur und nicht in erster Linie um den Verzicht auf Essen. Fasten bedeutet nicht automatisch hungern. Es geht darum, auf Dinge zu verzichten, die sonst ein ständiger Bestandteil unseres Lebens sind, die uns manchmal vielleicht auch negativ vereinnahmen. Das kann alles Mögliche sein: Fleisch, Süßigkeiten, Luxus-Güter, Alkohol und Tabak, Ausgehen, ja sogar Facebook-Fasten oder Handy-Fasten.
Mr Right und mir gefällt der Gedanke dieser "Selbstreinigung". Wir verzichten in den nächsten 7 Wochen auf Süßigkeiten und Alkohol. Den Fleischkonsum schränken wir drastisch ein - ich möchte sogar tatsächlich den kompletten Verzicht versuchen. Leider bin ich in Sachen vegetarische Alternativen nicht sonderlich einfallsreich. Beim Kochen von warmen Gerichten geht das schon, aber wir machen halt wahnsinnig gern Brotzeit... :) Mal schauen, wie ich mich schlage. Ich suche schon fleißig nach Rezepten für vegetarische Brotaufstriche (die nicht schmecken wie aufgeweichte Wellpappe).
Das Fasten von Facebook und Smartphone ist bei uns nicht wirklich ein Thema. Wir sind da ohnehin nur sehr spärlich unterwegs, sodass das für uns kein wirklicher Verzicht wäre. Da fallen wir wahrscheinlich etwas aus dem Rahmen in unserer Altersklasse. :) Auch Shoppen und Ausgehen betreiben wir nicht so exzessiv, dass wir hierauf aktiv verzichten müssten.
Wie steht ihr zum Fasten/Verzichten? Haltet ihr euch an die Fastenzeit und auf was verzichtet ihr?
Habt ihr vielleicht Tipps für den Verzicht auf Wurst und Fleisch oder Alternativ-Rezepte?
Liebe Grüße,
Claudi
Mrs Always Right
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