Nic Hildebrandt mit ihrem großartigen Blog Luzia Pimpinella gehört ebenfalls zu meinen Top 5. Bei ihr schaue ich wahnsinnig gern vorbei und lasse mich von ihren Geschichten, Ideen und Fotos inspirieren. Sie hat wohl schon vor einiger Zeit ein Foto-Projekt ins Leben gerufen, das den schönen Titel "Beauty is where you find it" (BIWYFI) trägt und das sie jetzt im neuen Jahr wiederbelebt hat. Kürzlich hat sie einige Details zum Projekt und zu dessen Neustart gepostet. Ich war sofort Feuer und Flamme, als ich von dieser schönen Idee gelesen habe und sehr gerne möchte ich versuchen, regelmäßig bei dem monatlichen Projekt mitzumachen.
Als Thema für den Januar hat sich Nic das Cocooning ausgesucht, also das klassische "Einigeln" während der kalten Jahreszeit. Daher hab ich gestern Abend einen kleinen Schnappschuss meines Igel-Daseins gemacht:
Ich bin ein bekennender Igel! In den kalten Monaten ziehe ich mich am allerliebsten in meine Höhle zurück und wenn ich nicht arbeiten gehen müsste, würde ich wahrscheinlich tatsächlich Winterschlaf halten! Ich bin in dieser Zeit froh um jeden Tag, an dem ich einfach ohne weitere Termine und Verpflichtungen direkt nach Hause gehen kann. Dann wird erst mal die Jogginghose angezogen. Die zeitgemäßere und weniger "asselige" Bezeichnung ist heute wohl "Freizeit-Outfit". Warm und bequem muss es sein. Und dann möcht ich von der Welt nichts mehr wissen. Ich will keine Anrufe und schon gar keine unangekündigten Besuche. Darauf reagiere ich grundsätzlich einigermaßen allergisch. Mein Zuhause ist meine Komfortzone und da sind unangekündigte Eindringlinge äußerst unwillkommen, egal wie lieb ich die betreffenden Personen sonst auch habe. In meiner Komfortzone will ich ungestört rumgammeln und nach einem langen Arbeitstag auch mal den Haushalt Haushalt sein lassen dürfen. Ich will mit Mr. Right und einer Decke auf's Sofa kuscheln, vielleicht noch eine Krimiserie in der Mediathek anschauen, über den vergangenen Tag reden und die weiteren Tage besprechen. Am besten mit einer Tasse Tee/Kakao und auf jeden Fall mit Feuer im Schwedenofen.
In der kalten Jahreszeit packe ich auch immer meine Bärensocken aus. Nein, das sind keine Socken mit Bären drauf, sondern dick gefütterte Hausschuhe, die typischweise in einem Dorf in der Nähe meines Heimatortes hergestellt werden. Das sind die zwei rot-blau-weißen Klumpen, die ihr auf dem Foto an meinen Füßen sehen könnt. :) Meine Eltern haben mir diese Bärensocken vor ein paar Jahren mal von einem Handwerkermarkt mitgebracht. (Es hat auch Vorteile, wenn die Füße mit 16 aufhören zu wachsen und man Schuhe ewig anziehen kann.) Für den Großteil des Jahres sind die Bärensocken viel zu warm, aber im Winter sind sie perfekt! Schön mollig warm und kuschelig! Eiskalte Zehen haben keine Chance! Wunderbar!
In Sachen Deko steht das Jahr bei mir gerade weitestgehend still. Die Weihnachtsdeko ist seit Dreikönig abgebaut oder wurde teilweise zu einer Übergangsdeko umgestaltet. Für die Initialzündung zur Frühlingsdeko fehlt mir leider noch das richtige Frühlingsgefühl. Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass es hier die letzten Tage noch einmal einen richtigen Wintereinbruch gegeben hat. Fröhliche, frühlingshafte Farben fühlen sich momentan einfach noch nicht richtig an. Zwar lasse ich mich schon fleißig inspirieren und sammmle Ideen, um dann sofort loslegen zu können. Aber bis zum Startschuss wird es wohl noch ein wenig dauern. Da mach ich mir aber auch echt keinen Stress.
Ich finde es schade, dass unsere Gesellschaft und unsere Lebensweise so gar nicht mehr auf unseren natürlichen Biorhythmus ausgelegt sind. Im Winter fährt der Körper automatisch die Funktionen herunter, wir sind müder und weniger belastbar als im Frühjahr oder Sommer. Winterschlaf eben. Das ist ganz normal. Früher passte man sich entsprechend an: Auf den Bauernhöfen war der Winter im Vergleich zum Rest des Jahres eine sehr viel ruhigere Zeit, man erledigte Handarbeiten und Reperaturen und sammelte neue Kraft für das bevorstehende Frühjahr. Und bei uns? Wir müssen immer gleichermaßen getaktet und gleichermaßen zuverlässig funktionieren. Die Arbeitszeiten bleiben das ganze Jahr über gleich. Im Winter führt das dazu, dass wir das Haus morgens in der Dunkelheit verlassen und abends bei Dunkelheit nach Hause kommen. Die wenigen hellen und mit Glück auch einmal sonnigen Stunden des Tages verbringen wir bei der Arbeit. Und abends stehen die gleichen Termine an wie sonst auch. Eigentlich kann man nur den Kopf darüber schütteln, wie viel wir heute doch eigentlich wissen - und trotzdem falsch machen.
Letztes Jahr im Winter habe ich bei meiner Osteopathin einmal lamentiert, dass ich mich viel weniger belastbar fühle als sonst und ständig müde bin. Da meinte sie in ihrer typschen freundlich-nüchternen Art: "Es ist ja auch Winter und unserem Biorhythmus nach wäre wir jetzt eigentlich alle in der Winterruhe. Stellen Sie in der Zeit jetzt nicht zu hohe Ansprüche an sich selbst und erlauben Sie sich selbst einfach soweit wie möglich die Ruhepausen einzuhalten, die Ihr Körper verlangt."
Seitdem gönne ich mir die Igel-Phase im Winter noch viel lieber und (selbst)bewusster! :)
Nics eigenen Beitrag und die vielen schönen anderen Cocooning-Statements findet ihr übrigens hier bei Luzia Pimpinella.
In diesem Sinne: Genießt das Einigeln, das Kuscheln und Müdesein. Genau so soll es sein und nicht anders! :)
Liebe Grüße von eurer
Claudi
Mrs. Always Right
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