Der Titel sagt eigentlich alles darüber aus, wofür ich diese Woche dankbar bin bzw. was mich rückblickend auf die letzten 7 Tage an diesem Freitag glücklich macht.
Das Schönste an dieser Woche ist, dass sie endlich vorbei ist! Alter Schwede, das waren ein paar Tage...! Kennt ihr das: Es ist superstressig, die (meisten) Leute scheinen irgendwie völlig plem-plem zu sein, nichts funktioniert auf Anhieb, lauter Termine (die einzeln ok wären, aber geballt einfach nur irrsinnig anstrengend sind) und jeden Abend beim Schlafengehen zählt mal die Tage bis zum Wochenende...?! Wer genau weiß, was ich meine, bitte deutlich nicken und/oder Handzeichen geben!
Ich weiß nicht, wie oft ich in dieser Woche einfach nur mit dem Kopf schütteln konnte und mich gefragt hab, welcher Sonnensturm, welche Mondkonstellation, welche außerirdischen Gamma-Strahlen wohl dafür verantwortlich sind, dass der Großteil der Menschen um mich herum grad mega-anstrengend ist! Und ich weiß nicht, wie oft ich mich am liebsten schreiend und tobend auf den Boden geworfen hätte - wildes Strampeln und mit-den-Fäusten-auf-den-Boden-hämmern eingeschlossen! So ca. beim 12. Mal, als dieses Bedürfnis in mir hochkam, hab ich aufgehört zu zählen. Das war glaub am Montag...
Daher also ein kurzer Lucky Friday. Ich freu mich jetzt in erster Linie auf das Wochenende!
Und bei euch so?
Claudi
Mrs. Always Right
Ein Blog rund um das Leben, Liebe, Musik (v.a. Blasmusik), Kochen, Genießen, Fotografie, DIY, Deko und Kreativsein. Betrachtet und geschrieben aus der Perspektive einer chronisch neugierigen Musikjournalistin um die Dreißig.
Freitag, 28. November 2014
Montag, 24. November 2014
The Boxer Rebellion | Musik-Tipp am Montag
Heute ist Montag. Manic Monday, wenn ich so auf den Arbeitstag zurück blicke. Aber eben auch der Tag für meinen Musik-Tipp am Montag. Heute mit: The Boxer Rebellion, einer britischen Band aus London.
Man kennt es ja, dass berühmte Musiker/Bands oder erfolgreiche Songs für Soundtracks verwendet werden. Bei The Boxer Rebellion erging es mir umgekehrt: Ich hörte Songs der Band in einem Film bzw. sie hatten dort auch einen Auftritt als sie selbst. Der Film heißt auf deutsch "Verrückt nach dir", original "Going the Distance". Eine romantische Komödie mit Drew Barrymore und Justin Long, die beide einen wunderbaren Humor in ihrem Schauspiel haben und super harmonieren. Wenn ich es richtig im Kopf habe, waren oder wurden sie bei den Dreharbeiten sogar im echten Leben ein Paar. Der Film handelt von Erin und Garrett, die sich zufällig in New York begegnen und einen Sommerflirt eingehen. Als Erin nach ihrem sechswöchigen Praktikum wieder in ihr normales Leben nach San Francisco zurückkehrt, wollen sie das ganze zuerst beenden. Doch dann merken sie, dass sie sich so richtig verliebt haben und entschließen sich für eine Fernbeziehung. Die ist natürlich nicht so einfach und es gibt viele Hochs und Tiefs. Es wäre keine romantische Komödie, wenn es letztendlich kein Happy End gäbe - und die Band The Boxer Rebellion spielt dabei eine nicht zu kleine Rolle.
So viel zum Film. Die Musik von The Boxer Rebellion hat mir sofort richtig gut gefallen und ich hab mir darauf hin auch gleich ein Album gekauft, nämlich "Union", auf dem auch einige Titel aus dem Film drauf sind. Zum Beispiel "Spitting Fire":
Klanglich haben die Jungs ein bisschen was von U2, finde ich. Der Sound gefällt mir richtig gut und sie haben auch ein paar etwas "härtere" Songs wie "Evacuate".
Da es heute ein anstrengender und langer Tag war, gibt es heute weniger Text. Und dafür zum Abschluss einfach noch den Song "If you run" aus dem Finale des Films "Verrückt nach dir".
Der Film lohnt sich übrigens auch für einen unterhaltsamen Filmabend - nicht nur für Mädels! :)
Gute Nacht wünscht
Claudi
Mrs. Always Right
Samstag, 22. November 2014
Irland 2014 - Tag 5
Ein bisschen wehmütig war uns ja schon zumute, als wir "The Ferris Wheel B&B" nach drei sehr schönen Tagen wieder verlassen mussten. Zuvor ließen wir uns aber noch einmal John's fantastisches Full Irish Breakfast schmecken. Wie schon erwähnt, sollte es das beste unserer ganzen Reise bleiben. Nach einem netten Schwätzchen mit John machten wir uns dann auf den Weg. Ziel des Tages sollte Kilkenny sein, wobei uns John mit seinem Kommentar "There's not that much to see." (Da gibt's nicht sonderlich viel zu sehen) schon mehr prophezeihte als ihm wahrscheinlich klar war. Nach einem freundlichen Abschied von John und seinem knuffigen Hund Cody machten wir uns auf den Weg, denn auch dieser Tag hatte wieder einiges an Programm zu bieten.
Der erste Zwischenstop war die Mitchelstown Cave, eine sehr schöne Tropfsteinhöhle. Fotografieren ist darin leider nicht erlaubt, aber auf der Internetseite findet man ein paar eindrucksvolle Bilder.
Besonders gut hat uns gefallen, dass die Höhle - im Gegensatz zu vielen anderen touristisch erschlossenen Tropfsteinhöhlen in Europa - nicht mit bunten Licht-Shows und kitschiger Musik "aufgepeppt" wird, sondern einfach für sich wirkt. Die teilweise sehr filigranen Formationen sind sehr beeindruckend und wunderschön. Die Tatsache, dass sie über Tausende und Millionen von Jahren entstanden sind und schon so viele Ereignisse überdauert haben, verleiht ihnen eine mysthische und erhabene Wirkung! Die Mitchelstown Cave gehört definitiv zu den Sehenswürdigkeiten, die das Eintrittsgeld wert waren, auch wenn sie nicht in der Heritage Card enthalten sind! Unsere junge Führerin hatte einen lustigen Humor und hat auch die beiden jungen Mädchen in unserer kleinen Gruppe gerne in bisschen auf die Schippe genommen. Das hatte großen Unterhaltungswert! :)
Es gibt eine sehr große Höhle in dem ganzen System, wo wohl regelmäßig klassische Konzerte stattfinden. Dort gibt es auch eine Bühne. Als wir dort oben standen, motivierte uns die Führerin zum Singen. So, nun findet mal ein Lied, dass sowohl ein junges deutsches Paar als auch eine junge irische Familie und ein älteres amerikanisches Paar kennen. Wir kamen schließlich bei "Happy Birthday" raus und da ich im Dezember das nächste folgende Geburtstagskind war, musste ich dran glauben und mich besingen lassen.
Mr. Right hat ja eine ganz wunderbare Stimme! Er ist schließlich leidenschaftlicher Chorsänger und hatte Stimmbildungsunterricht. Wenn er anfängt zu singen, könnte ich mich immer einrollen und schnurren wie eine Katze! Gänsehaut-Feeling! Bei diesem Höhlen-Ständchen hat seine Stimme alle anderen überstrahlt und das klang in dieser ungewöhnlichen Akustik so toll...ich war ganz überwältigt! Und es ging nicht nur mir so, denn die Führerin wollte ihn noch zu einem Solo überreden. Ich hab nur mächtig stolz in mich hineingegrinst und gedacht: "Das ist meiner!" :)
Nach den konstanten 9°C waren wir ganz froh, als wir wieder an die Erdoberfläche kamen und auch wieder Tageslicht sehen konnten.
Weiter ging es nach Cahir, zum Swiss Cottage. Ein - sagen wir mal - architektonisch sehr interessantes Bauwerk. Damals war es wohl "in", dass sich die feine Gesellschaft regelmäßig aufs Land zurückzog und sich bäuerlich gab. Also alles sehr natürlich und simpel - zumindest vordergründig. Denn gerührt haben die feinen Herrschaften natürlich keinen Finger. Und echte Bauernhäuser, die den freien Blick auf die Natur trübten, wurden einfach abgerissen.
Der natürliche Schein sollte sich in allem fortsetzen. Das Swiss Cottage hat deshalb keine rechten Winkel, alles ist "unperfekt" wie in der Natur. So sieht kein Fenster aus wie das andere, fast alle Formen sind rund und geschwungen und das ganze Haus soll sich möglichst nahtlos und unauffällig in die umgebende Natur einfügen. Ein bisschen muss man über die "Modeerscheinungen" des damaligen Adels zwar schon den Kopf schütteln, aber das Swiss Cottage ist schon schön anzuschauen. Übrigens auch in der Heritage Card enthalten.
Bei einer kurzen Obst-Pause haben wir dann mal überlegt, ob wir tatsächlich in Kilkenny übernachten wollen. Mit Hilfe von Karte und Reiseführer haben wir dann entschieden, zwar später Kilkenny noch einen Besuch abzustatten und dort zu essen, aber dann noch weiter bis nach Carlow zu fahren. Telefonisch reservierten wir ein Zimmer in einem vom Reiseführer empfohlenen B&B.
Weiter ging es dann zum Highlight des Tages - dem Rock of Cashel. Eine riesige (und ich meine riesige!) Kirchen-, Kloster und Herrschaftsanlage auf einem Felsen. Davon sind heute überwiegend nur noch Ruinen übrig geblieben, aber auch so ist das ganze Gelände mit den mächtigen Steinmauern wahnsinnig beeindruckend! Ein bisschen schade war das große Gerüst um das Gebäude der Kapelle, aber sie müssen das wohl über längere Zeit vor Regen schützen, um es anständig restaurieren zu können, da es sonst komplett zerfällt. So betrachtet ist es wiederum absolut vertretbar, dass das Gerüst den Blick ein wenig trübt. Der Rock of Cashel gehört übrigens auch zum Angebot der Heritage Card.
Bei einer jungen Frau haben wir eine sehr interessante und mit herrlichem Humor versehene Führung mitgemacht. Sie hat sich richtig ins Zeug gelegt und am Ende wurde sie dann plötzlich ganz emotional. Sie hat uns erklärt, dass das ihre letzte Führung hier für immer ist, weil sie von Cahir weggeht. Das hat sie merklich berührt und irgendwie hat das die Führung für uns noch erinnerungswürdiger gemacht!
Die mächtigen Steinbauten mit riesigen Mauern und der ehrwürdige Friedhof mit den typischen Hochkreuzen und einfach dieser gesamten Atmosphäre des Rock of Cashel sind wirklich sehr beeindruckend!
Mich persönlich haben auch ganz besonders die Fresken in der alten Kapelle fasziniert. Tausende von Jahren alt, lange Zeit verborgen unter Putz und dann wiederentdeckt. Vielleicht kommt da doch ein bisschen die Kunstwissenschaftlerin durch, wer weiß?! Viel ist zwar nicht mehr zu sehen, aber schon die wenigen Überbleibsel lassen einen ehrfürchtig vor dem Meisterwerk der damaligen Freskenkünstler stehen. Auch die vielen filigran in Stein gehauenen Köpfe zeigen, wie viel die Künstler selbst mit den damals noch sehr spärlichen Möglichkeiten geleistet haben.
Eigentlich unnötig zu erwähnen, aber: Wir hatten wieder sooooooooooo tolles Wetter! Die Steinruinen in der Abendsonne...fantastisch! Wir haben dann noch einige Zeit mit Fotografieren verbracht. Ich kann von den Hochkreuzen gar nicht genug bekommen! Die sind so ehrwürdig und schön und irgendwie auch so friedlich, wie sie da schon seit hunderten und tausenden von Jahren Wind und Wetter standhalten.
Next Stop: Kilkenny. Die Innenstadt riss uns nicht wirklich vom Hocker. Vielleicht waren wir auch nur zu spät für das fröhliche Tagesgeschäft und zu früh für das abendliche Treiben. Aber es war irgendwie total tote Hose und auch nicht wirklich schön.
Und zu allem Überfluss hatten wir in Kilkenny dann auch noch das einzige schlimme Pub-Erlebnis der Reise - das war aber dafür auch richtig schlimm. Wenn ihr mal in Kilkenny seid, macht einen Bogen um "The Play Wright"! Ein extrem unfreundlicher, unhöflicher, motivationsloser Kellner, der uns an einen fürchterlichen Tisch setzen wollte und merklich angepisst war, als wir nach einem anderen, schöneren Tisch gefragt haben. Einen Tisch, den uns nebenbei gesagt, jeder normale Kellnern gleich am Anfang angeboten hätte. Das Essen war matschig und geschmacksneutral. Ich bekam zu einer Quiche als Beilage Pommes und einen Klumpen alten, eiskalten Kartoffelbrei. Er hat uns keines Blickes gewürdigt und uns demonstrativ nicht wie die anderen Gäste gefragt, ob alles in Ordnung ist. Als wir gegangen sind, hat er sich absichtlich umgedreht, um uns nicht tschüss sagen zu müssen. Ein arroganter Fatzke vor dem Herrn, der in der Gastronomie völlig falsch ist. Wir haben uns über die verschwendete Zeit und das verschwendete Geld wirklich geärgert. Ich würde uns wirklich als pflegeleichte und offene Kunden einstufen, also wir haben sicher keine übertrieben Ansprüche. Aber sowas hab ich echt noch nie erlebt!
In Carlow musste sich Mr. Right dann in der Dämmerung erst durch die chaotische Verkehrsführung kämpfen, was er mit Bravour geschafft hat, bevor wir dann endlich das Barrow Lodge B&B erreichten. Direkt am River Barrow mit einer großen Einfahrt und genügend Parkplätzen. Empfangen wurden wir von einem mit Holzschleifstaub bedeckten George, über den wir heute noch schmunzeln müssen. Ein ganz herziger Mann um die 60, der sogar meinen Koffer die Treppen hinaufgetragen hat. Er zeigte uns unser geräumiges Zimmer mit Blick auf den Fluss und entschuldigte sich, dass das alles normalerweise seine Frau macht - "I'm just the servant!" - die aber an diesem Abend nicht da war und die wir dann beim Frühstück kennenlernen würden. Damit marschierte er ab und widmete sich wieder seiner handwerklichen Tätigkeit.
Freitag, 21. November 2014
Wider das Vergessen | Lucky Friday
Hallo zu meiner freitäglichen Blogparade, dem
Jeden Freitag möchte ich auf die vergangene Woche zurückblicken und etwas festhalten, das mich glücklich gemacht hat oder wofür ich mich glücklich und dankbar schätze.
Ihr seid herzlich eingeladen, teilzunehmen. Verlinkt euren Post zu eurem eigenen persönlichen Lucky Friday unter meinem Beitrag. (Bitte den direkten Link auf den Post und nicht den allgemeinen Link zu eurem Blog.) Momentan geht das nur per Link in einem Kommentar. Ich bemühe mich aber um eine andere, schickere Lösung. Und bitte verweist auch in eurem Post auf meinen Blog und den Lucky Friday als Blogparade. Dankeschön!
Nun zu dem, wofür ich mich in der vergangenen Woche glücklich schätze: Am Sonntag war Volkstrauertag. Nun werdet ihr euch sicher fragen, wie dieser Tag für mich das sein kann, wofür ich besonders dankbar bin? Ich möchte es euch erklären und hoffe, ihr versteht mich danach besser.
Glücklich macht mich nicht die Tatsache, dass wir einen solchen Tag in unserem Land brauchen. Einen Tag, an dem wir der vielen Opfer von Krieg und Gräueltaten gedenken. Natürlich wäre es mir lieber, wenn wir alle in Frieden und Harmonie leben würden. Wenn Menschen sich nicht gegenseitig immer wieder schlimme Dinge antun würden. Oder wenn sie zumindest aus den Fehlern der vorigen Generationen lernen würden.
Aber das ist leider nicht die Realität. Wir leben in einem Land, das in zwei der schlimmsten Kriege verwickelt war. Kriege, die so schlimm und weitreichend waren, dass man sie sogar als Weltkriege bezeichnen muss. Wir leben in einem Land, in dem vor 75 Jahren eine schreckliche Ära begann, die Taten, Denkweisen und Ideologien hervorbrachte, die man sich in ihrer Grausamkeit kaum vorstellen kann. Und wir leben in einer Zeit, in der jeden Tag auf der ganzen Welt tausende von Menschen leiden und sterben müssen, weil sie anders aussehen, anders denken oder anders glauben als die, die an der Macht sind. In einer Zeit, in der Menschen sich selbst in die Luft sprengen, um anderen möglichst großes Leid zuzufügen. Die Methoden, Wege und Propagandamittel haben sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten geändert, aber die grundsätzliche Grausamkeit und Unmenschlichkeit bleibt.
Was also ist für mich das Glück an diesem Volkstrauertag?
Ich bin froh und dankbar, dass wir mit diesem Tag gegen das Vergessen ankämpfen. Dass wir uns jedes Jahr daran erinnern, was in unserem Land passiert ist, was unsere Väter und Großväter erleben mussten. Dass wir uns zumindest an einem Tag im Jahr bewusst machen, wie viel Unrecht schon passiert ist und leider auf der Welt auch immer noch passiert. Ich bin dankbar, dass wir dazu ermahnt werden, nicht wieder die gleichen Fehler zu begehen. Ich bin glücklich, dass unser Land heute im politischen Frieden lebt. Dass wir seit 25 Jahren in einem vereinigten Deutschland leben, das in einer weitestgehend friedlichen Revolutionsnacht wieder zusammengefügt wurde. Ich bin glücklich, dass ich nie von Panzern geweckt wurde, die durch die Straßen rollten. Dass ich nie Angst vor feindlichen Soldaten haben musste, die plötzlich vor der Tür stehen konnten. Dass ich mich nie mitten in der Nacht mit meiner Familie voller Todesangst in einem Luftschutzbunker verstecken musste. Ich bin glücklich, dass ich eine Heimat habe, aus der ich nicht vertrieben wurde und in die ich immer wieder frei und unbeschwert zurückkehren kann.
Ich bin glücklich und unbeschreiblich dankbar, dass mein Großvater, der als junger Bursche an der russischen Front Schreckliches erleben und in russischer Gefangenschaft jahrelang um das tägliche Überleben kämpfen musste, schließlich doch wieder heimkam. Dass er meine Oma kennengelernt hat und mit ihr die Familie gründen konnte, ohne die es mich heute nicht geben würde.
Es ist so unglaublich wichtig, dass wir nicht vergessen. Auch wenn meine Generation und noch viel mehr die folgenden Generationen zeitlich immer weiter weg rücken von diesen schlimmen Geschehnissen in unserem Land. Auch wenn die Zeitzeugen langsam wegsterben und uns bald nur noch Bücher, Filme und historische Dokumente von dieser Zeit erzählen. Dieses Gedenken darf nie aufhören. Und wir müssen es immer auch als Mahnung verstehen. Als Mahnung, wie schnell aus einem friedlichen Land ein Kriegsland werden kann. Als Mahnung, wie sehr dieses kranke Gedankengut die Seelen und das Leben von Menschen vergiften kann. Als Mahnung, dass wir es in der Hand haben, es anders und besser zu machen.
Ich bin glücklich, dass es heute Widerstand gibt gegen die Menschen, die in diesem kranken Gedankengut immer noch das Ziel sehen, die sich selbst und andere mit Intoleranz, Hass und Dummheit vergiften. Ich bin glücklich, dass sich das heutige Deutschland gegen diese Ideologien wehrt. Auf eine friedliche Weise. Wie zum Beispiel bei der Aktion "rechts gegen rechts" in Wunsiedel, bei der aus einem propagandistischen Trauermarsch von Neonazis ein unfreiwilliger Spendenlauf für den Ausstieg aus der Neonaziszene wurde. Ich finde es genial, wie man diesen verblendeten Idioten die Hörner aufsetzt und ihre eigene Aktion gegen sie selbst ausspielt. Friedlich, clever, wirkungsvoll! Dafür meinen größten Respekt und ein herzliches Dankeschön an die Organisatoren!
Ich hoffe, ihr versteht jetzt nach diesen Erklärungen, warum ich für diesen Volkstrauertag dankbar bin und mich glücklich schätze, dass es ihn gibt.
Immanuel Kant sagt einmal: Der Friede muss gestiftet werden, er kommt nicht von selber.
Also lasst uns alle Friedensstifter sein. Jeden Tag in unserem direkten Wirkungskreis. Wir können als Einzelner nicht die Welt retten, aber wir können das Miteinander im Kleinen besser machen und für uns und unsere direkten Mitmenschen Frieden stiften. Und irgendwie machen wir die Welt damit ja dann doch ein bisschen besser, oder?
Einen guten Start ins Wochenende wünscht euch
Claudi
Mrs. Always Right
Jeden Freitag möchte ich auf die vergangene Woche zurückblicken und etwas festhalten, das mich glücklich gemacht hat oder wofür ich mich glücklich und dankbar schätze.
Ihr seid herzlich eingeladen, teilzunehmen. Verlinkt euren Post zu eurem eigenen persönlichen Lucky Friday unter meinem Beitrag. (Bitte den direkten Link auf den Post und nicht den allgemeinen Link zu eurem Blog.) Momentan geht das nur per Link in einem Kommentar. Ich bemühe mich aber um eine andere, schickere Lösung. Und bitte verweist auch in eurem Post auf meinen Blog und den Lucky Friday als Blogparade. Dankeschön!
Nun zu dem, wofür ich mich in der vergangenen Woche glücklich schätze: Am Sonntag war Volkstrauertag. Nun werdet ihr euch sicher fragen, wie dieser Tag für mich das sein kann, wofür ich besonders dankbar bin? Ich möchte es euch erklären und hoffe, ihr versteht mich danach besser.
Glücklich macht mich nicht die Tatsache, dass wir einen solchen Tag in unserem Land brauchen. Einen Tag, an dem wir der vielen Opfer von Krieg und Gräueltaten gedenken. Natürlich wäre es mir lieber, wenn wir alle in Frieden und Harmonie leben würden. Wenn Menschen sich nicht gegenseitig immer wieder schlimme Dinge antun würden. Oder wenn sie zumindest aus den Fehlern der vorigen Generationen lernen würden.
Aber das ist leider nicht die Realität. Wir leben in einem Land, das in zwei der schlimmsten Kriege verwickelt war. Kriege, die so schlimm und weitreichend waren, dass man sie sogar als Weltkriege bezeichnen muss. Wir leben in einem Land, in dem vor 75 Jahren eine schreckliche Ära begann, die Taten, Denkweisen und Ideologien hervorbrachte, die man sich in ihrer Grausamkeit kaum vorstellen kann. Und wir leben in einer Zeit, in der jeden Tag auf der ganzen Welt tausende von Menschen leiden und sterben müssen, weil sie anders aussehen, anders denken oder anders glauben als die, die an der Macht sind. In einer Zeit, in der Menschen sich selbst in die Luft sprengen, um anderen möglichst großes Leid zuzufügen. Die Methoden, Wege und Propagandamittel haben sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten geändert, aber die grundsätzliche Grausamkeit und Unmenschlichkeit bleibt.
Was also ist für mich das Glück an diesem Volkstrauertag?
Ich bin froh und dankbar, dass wir mit diesem Tag gegen das Vergessen ankämpfen. Dass wir uns jedes Jahr daran erinnern, was in unserem Land passiert ist, was unsere Väter und Großväter erleben mussten. Dass wir uns zumindest an einem Tag im Jahr bewusst machen, wie viel Unrecht schon passiert ist und leider auf der Welt auch immer noch passiert. Ich bin dankbar, dass wir dazu ermahnt werden, nicht wieder die gleichen Fehler zu begehen. Ich bin glücklich, dass unser Land heute im politischen Frieden lebt. Dass wir seit 25 Jahren in einem vereinigten Deutschland leben, das in einer weitestgehend friedlichen Revolutionsnacht wieder zusammengefügt wurde. Ich bin glücklich, dass ich nie von Panzern geweckt wurde, die durch die Straßen rollten. Dass ich nie Angst vor feindlichen Soldaten haben musste, die plötzlich vor der Tür stehen konnten. Dass ich mich nie mitten in der Nacht mit meiner Familie voller Todesangst in einem Luftschutzbunker verstecken musste. Ich bin glücklich, dass ich eine Heimat habe, aus der ich nicht vertrieben wurde und in die ich immer wieder frei und unbeschwert zurückkehren kann.
Ich bin glücklich und unbeschreiblich dankbar, dass mein Großvater, der als junger Bursche an der russischen Front Schreckliches erleben und in russischer Gefangenschaft jahrelang um das tägliche Überleben kämpfen musste, schließlich doch wieder heimkam. Dass er meine Oma kennengelernt hat und mit ihr die Familie gründen konnte, ohne die es mich heute nicht geben würde.
Es ist so unglaublich wichtig, dass wir nicht vergessen. Auch wenn meine Generation und noch viel mehr die folgenden Generationen zeitlich immer weiter weg rücken von diesen schlimmen Geschehnissen in unserem Land. Auch wenn die Zeitzeugen langsam wegsterben und uns bald nur noch Bücher, Filme und historische Dokumente von dieser Zeit erzählen. Dieses Gedenken darf nie aufhören. Und wir müssen es immer auch als Mahnung verstehen. Als Mahnung, wie schnell aus einem friedlichen Land ein Kriegsland werden kann. Als Mahnung, wie sehr dieses kranke Gedankengut die Seelen und das Leben von Menschen vergiften kann. Als Mahnung, dass wir es in der Hand haben, es anders und besser zu machen.
Ich bin glücklich, dass es heute Widerstand gibt gegen die Menschen, die in diesem kranken Gedankengut immer noch das Ziel sehen, die sich selbst und andere mit Intoleranz, Hass und Dummheit vergiften. Ich bin glücklich, dass sich das heutige Deutschland gegen diese Ideologien wehrt. Auf eine friedliche Weise. Wie zum Beispiel bei der Aktion "rechts gegen rechts" in Wunsiedel, bei der aus einem propagandistischen Trauermarsch von Neonazis ein unfreiwilliger Spendenlauf für den Ausstieg aus der Neonaziszene wurde. Ich finde es genial, wie man diesen verblendeten Idioten die Hörner aufsetzt und ihre eigene Aktion gegen sie selbst ausspielt. Friedlich, clever, wirkungsvoll! Dafür meinen größten Respekt und ein herzliches Dankeschön an die Organisatoren!
Ich hoffe, ihr versteht jetzt nach diesen Erklärungen, warum ich für diesen Volkstrauertag dankbar bin und mich glücklich schätze, dass es ihn gibt.
Immanuel Kant sagt einmal: Der Friede muss gestiftet werden, er kommt nicht von selber.
Also lasst uns alle Friedensstifter sein. Jeden Tag in unserem direkten Wirkungskreis. Wir können als Einzelner nicht die Welt retten, aber wir können das Miteinander im Kleinen besser machen und für uns und unsere direkten Mitmenschen Frieden stiften. Und irgendwie machen wir die Welt damit ja dann doch ein bisschen besser, oder?
Einen guten Start ins Wochenende wünscht euch
Claudi
Mrs. Always Right
Dienstag, 18. November 2014
Meine Nähmaschine ist da!
Meine neue Nähmaschine ist da! Wobei "neu" relativ ist, denn es ist meine erste eigene Nähmaschine überhaupt. Ich kann auch nicht so wirklich gut nähen - leider hab ich es nie so richtig gelernt. Bis auf ein paar 0-8-15 Sofakissenbezüge mit easy peasy Hotelverschluss letztes Jahr hab ich noch nichts genäht, das erwähnenswert wäre. Aber das will ich jetzt ändern.
Im Gymnasium gibt es leider keinen Hauswirtschaftsunterricht. Was soll denn der Quatsch? So nach dem Motto "Die Bildungselite muss nicht wissen, wie man kocht, putzt, wäscht und näht" oder wie?! Wenn man mal davon ausgeht, dass die meisten Abiturienten zum Studieren gehen, dann sollten doch gerade die solche Dinge lernen - damit sie sich eben nicht nur von Tiefkühlkost ernähren. Damit sie keinen Zoff mit den Mitbewohnern bekommen, weil sie den WG-Putz nicht anständig machen. Damit sie nicht die roten Socken mit den weißen Hemden oder den Wollpullover bei 60°C waschen...
Wenn ich daran denke, was wir im Kunstunterricht teilweise für bescheuerte Projekte hatten. Oder was wir in Chemie alles an theoretischem Blödsinn büffeln mussten. Als ob man das im Leben jemals wieder brauchen würde?! Diese Zeit hätte man so viel besser in Handarbeits- und Hauswirtschaftsunterricht investieren können!
Ich hatte das Glück, dass ich zuhause viele Dinge in Sachen Haushalt gelernt habe. Nicht weil ich gemusst hätte. Mir ist sowas auch einfach wichtig, weil ich gern ein schönes und gemütliches Zuhause habe und mindestens genau so gerne gut esse! :) Und bei den Dingen, die ich nicht weiß oder bei denen ich unsicher bin, kann ich auch immer meine Mama fragen. Heutzutage gibt es ja auch unzählige Ratgeberseiten im Internet und man findet auf so ziemlich jede (auch doofe) Frage eine (manchmal auch doofe) Antwort. Trotzdem finde ich, dass es so ein gewisses Grundwissen geben sollte, das einem schon in der Jugend vermittelt wird - und zwar Mädchen UND Jungs! Denn was bringt es einem jungen männlichen Studenten, wenn er zwar im Werkunterricht gelernt hat, wie er zwei Platinen aneinander lötet, aber keine Ahnung hat, wie man eine Spülmaschine richtig einräumt und bedient?! Haushaltsführung ist heute kein reines Frauending mehr.
Aus meiner Sicht sollten ganz unabhängig von der Schulart Hauswirtschaft und Handarbeit zur grundsätzlichen Schulbildung gehören - wie Lesen und Schreiben und Rechnen. Ich muss im Alltag sicher nie die Strukturformel von Wasserstoffmonoxidpolyesterdicarbonat aufmalen oder n-Funktionen berechnen...aber vielleicht mal Socken stopfen oder Brot backen oder eine Seidenbluse waschen oder eine Hosen kürzen. (Vor allem, wenn man wie ich für die reguläre Hosenbeinlänge mindestens 5 cm zu klein ist.)
Was ich in Sachen Stricken, Nähen und Häkeln gelernt hab, war weitestgehend in der Grundschule. Was davon in meinen Hirnzellen noch vorhanden ist, dürfte eher peinlich sein. Über die rechten Maschen beim Stricken komm ich wahrscheinlich nicht mehr raus! Wenn überhaupt...
Aaaaaber ich habe mir vorgenommen, daran etwas zu ändern und mich jetzt vor allem in der "staden Zeit" mehr an der Handarbeit zu versuchen. Speziell das Nähen reizt mich und ich möchte gern einige Sachen ausprobieren.
Schon im letzten Jahr hab ich immer wieder mit dem Gedanken gespielt, mir eine Nähmaschine zu kaufen, habe zig Angebote in den Discounter-Prospekten in Betracht gezogen und dann doch wieder verworfen. Die Meinungen gehen ja oft so weit auseinander wie die Preisspanne groß ist!
Letzte Woche hab ich mich dann mal wirklich aktiv hingesetzt und recherchiert. Es sollte eine einigermaßen preisgünstige, zuverlässige, robuste Nähmaschine sein, die für Einsteiger geeignet ist - aber eben auch kein schrottiges Billigteil, das dann versagt, wenn man irgendwann mal etwas fortgeschrittenere Projekte angehen will.
Für mich war die Seite testberichte.de recht hilfreich für die grobe Orientierung. Darauf aufbauend habe ich die Erfahrungsberichte zu meinen Favoriten im Internet genauer studiert. Letztendlich lief es auf die W6 N1615 der Firma Wertarbeit hinaus. Für mich war sie im Preis-Leistungs-Verhältnis das mit Abstand attraktivste Gerät. Mit 10 Jahren Garantie, Metallbauteilen an Stellen, wo andere Hersteller mittlerweile Plastik verwenden und sehr vielen äußerst positiven Erfahrungsberichten zur Maschine, der Zuverlässigkeit und zum Service. Die Tatsache, dass sie Amazon-Bestseller bei den Nähmaschinen ist, spricht auch deutlich für die W6 N1615. Bestellt hab ich sie trotzdem direkt beim Hersteller, da ich Amazon bzw. seine Mitarbeiterpolitik in Zukunft weniger unterstützen möchte. Da nehm ich in dem Fall dann auch gern mal 10 Euro mehr in die Hand.
Gestern habe ich meine Nähmaschine dann bekommen. Ich konnte sie noch nicht ausprobieren, aber sie macht optisch und haptisch wirklich einen guten ersten Eindruck. Sie ist schlicht, kompakt und robust, ohne klobig oder grobschlächtig zu wirken. Was ich u.a. besonders toll finde, ist die deutsche Beschriftung. Das ist sicher kein Auswahlkriterium, aber in einem Deutschland, in dem man ja fast für alles nur noch englische Bezeichnungen verwendet, gefällt mir das tatsächlich ausgesprochen gut!
Jetzt gilt es, das gute Stück auch mal auf die Probe zu stellen. Ich werde euch auf dem Laufenden halten, wie sich meine W6 N1615 so bewährt! (Und wie ich mich in Sachen Näherei so bewähre!)
Wenn jemand tolle Näh-Ideen oder schöne Schnittmuster hat, immer gerne her damit! Ich freu mich über Input, Ratschläge und Hilfe! Nur bitte erst mal anfängertauglich! :)
Einen schönen Abend wünscht euch
Claudi
Mrs. Always Right
Montag, 17. November 2014
The Piano Guys | Musik-Tipp am Montag
Am vergangenen Donnerstag waren Mr. Right und ich bei einem Konzert. Wir haben bei unserem ersten Weihnachten als Paar beschlossen, dass wir uns gegenseitig keine teuren Sachen schenken möchten. Das kann ja jeder halten wie er will, aber ich finde es teilweise echt heftig, was für teure Geschenke sich Partner gegenseitig machen. Und irgendwie versucht dann wieder jeder den anderen bzw. das Vorjahr zu übertreffen und dann steigert sich das immer weiter.... Sowas wollten wir gleich von Anfang an vermeiden. Also haben wir festgelegt, dass wir uns an Weihnachten immer ein gemeisames Konzert o.ä. schenken. So suchen wir beide zusammen das Geschenk aus, jeder bezahlt das gleiche und wir verbringen einen schönen Tag/Abend miteinander. Auf diese Weise waren wir z.B. schon bei Bodo Wartke oder in Phantom der Oper in London.
Dieses Jahr ist es ein vorträgliches Weihnachtsgeschenk. Als wir Anfang des Jahres gesehen haben, dass The Piano Guys auf Deutschland-Tour kommen, haben wir sofort zwei Karten gekauft. Und auch, wenn das Konzert jetzt schon im November stattgefunden hat, gilt das als unser diesjähriges Weihnachtsgeschenk! Da muss man halt auch mal ein bisschen flexibel sein! ;)
Und so sind wir am Donnerstag Abend nach München zum Circus Krone gedüst. Wir waren sehr gespannt, wie The Piano Guys live wohl "funktionieren", denn ihre Musik lebt und gewinnt auch wahnsinnig viel durch die tollen Videos. Denn so wurden sie eigentlich bekannt.
Auf den Pianisten Jon Schmidt bin ich schon vor einigen Jahren gestoßen. Er schreibt kreative eigene Stücke - seine Tonsprache und auch die Energie, mit der er musiziert, haben mir auf Anhieb gut gefallen. Ich hab mir damals seine CD "Walk in the Woods" bei iTunes gekauft und viel gehört. Zu seinen besten Stücken gehört meiner Meinung nach "All of Me". Das Video ist erst später, also schon zu Zeiten der Piano Guys entstanden, aber ich möchte es euch trotzdem nicht vorenthalten. Auch, weil man hier schon einen guten Eindruck davon bekommt, mit wie viel Energie Jon Klavier spielt.
Vor fünf Jahren hat mir eine Studienfreundin dann einen Link zu einem Video geschickt, in dem Jon Schmidt mit einem befreundeten Cellisten, Steven Sharp Nelson, ein Cover-Crossover von "Love Story" (Taylor Swift) und "Viva La Vida" (Coldplay) spielt. Das Video ist noch sehr simpel gehalten, aber das Potenzial dieser musikalischen Kombination wurde schon da sichtbar!
Gemeinsam mit Al van der Beek als weiterer Songwriter und Musikproduzent und Paul Anderson als Produzent und Video-Macher wurde aus Jon Schmidt und Steven Sharp Nelson dann The Piano Guys. Was dabei heraus kommt? Eine geniale Mischung aus toller Musik, fantastischen Videos, wunderbarem Humor und einer wahnsinnig ansteckenden Freude an der Musik!
Steven hat es perfektioniert, aus seinen mittlerweile 19 Celli die unterschiedlichsten und krassesten Klänge herauszuholen. Er benutzt es nicht nur als normales Cello - er spielt darauf Percussion, experimentiert mit verschiedenen Materialen (z.B. Carbonfaser oder ein E-Cello mit einer zusätzlichen Saite) und Techniken, er spielt mehrere Tonspuren mit unterschiedlichen Celli, Effekten, Spieltechniken ein und verleiht dem ganzen Piano Guys Stil so eine unverkennbare Note.
The Piano Guys machen sowohl eigene Musikstücke als auch spannende Covers und Crossovers. Ein persönliche Favorit von mir ist "Bourne Vivaldi", in dem sie das Doppelkonzert von Vivaldi mit dem Soundtrack von "Die Bourne Identität" kombinieren und ein richtig cooles Video dazu produziert haben.
Bitte schaut euch die Videos, wenn möglich, in HD-Qualität und im Vollbildmodus an.
Dann wirken sie noch besser! :)
Bitte schaut euch die Videos, wenn möglich, in HD-Qualität und im Vollbildmodus an.
Dann wirken sie noch besser! :)
Ich könnte jetzt noch so viel zu der Entstehung und zu den Hintergründen erzählen, aber das könnt ihr auch alles auf www.thepianoguys.com nachlesen. Da gibt es auch eine groooooße Mediathek mit den Videos. Glücklicherweise sind sie mittlerweile auch wieder für deutsche Fans aufrufbar, was nach dem Plattenvertrag mit Sony erst einmal wegen der Verwertungsrechte etwas problematisch war. Aber nun gibt es unter den Videos einen Link "German Fans klick here".
Das Konzert war klasse! Die Piano Guys haben ihre Vielseitigkeit und Kreativität bewiesen - ebenso ihren technisch sehr hohen Standard! Da Steven live natürlich nicht mehrere Spuren gleichzeitig spielen kann, haben sie es auf zwei Arten gleichermaßen clever und perfekt gelöst: Bei manchen Stücken verwendete er ein so genanntes Loop Pedal. Damit kann er das, was er spielt, gleichzeitig aufnehmen und anschließend als Loop (also sich wiederholend) abspielen. Darauf kann er einen weiteren Loop setzen und noch einen etc. Beeindruckend ist dabei vor allem die logistische Leistung, das alles so im Überblick zu haben und umzusetzen. Hut ab! Die zweite Variante ließ sich über Halb-Playback lösen. Sprich die beiden haben ihre Stimmen 100%ig live gespielt, die restlichen Effekte und Spuren wurden jedoch per Anlage eingespielt. Für Zuhörer, die selber keine aktiven Musiker sind, war diese Illusion kaum wahrnehmbar. Als Musiker ist man da im ersten Moment ein wenig skeptisch, aber es war offensichtlich, dass die beiden selbst ihren Part live gespielt haben. Zumal sie auch viele Stücke komplett live und ohne andere Effekte gespielt haben. Es besteht kein Zweifel, dass die beiden Musiker sehr genau wissen, was sie mit ihren Instrumenten tun! Wahnsinn! Die Halb-Playback-Stücke wurden dann meist auch von den entsprechenden Videos auf einer Leinwand hinter den beiden begleitet. Das macht natürlich schon etwas her. Für meinen ganz persönlichen Geschmack hätte es das nicht unbedingt gebraucht, denn ich kenne die Videos und habe mich ohnehin hauptsächlich auf die beiden Musiker konzentriert. Aber ich verstehe, was konzeptionell dahinter steckt.
Was mich total umgehauen hat, war der geniale Humor (sogar mit einigen deutschen Wortspielen!) und diese wirklich greifbare Freude am Musikmachen! Wir haben so viel gelacht an dem Abend und es war einfach ein großes Vergnügen, den beiden zuzusehen. Dass sie Humor haben, sieht man zum Beispiel auch bei einem meiner absoluten Lieblingsvideos: Cello Wars, eine unfassbar geniale Star Wars Parodie!
Sie haben beim Konzert mehrfach ausdrücklich gesagt, wie dankbar sie für dieses "Wunder" sind, dass vier verrückte Daddies aus Utah diesen riesen Erfolg erleben dürfen. 5 Alben bei Sony, 500 Mio Klicks bei YouTube, Tourneen auf der ganzen Welt und den Freifahrschein, um ihre verrückten Ideen umzusetzen. Wie z.B. die Idee, vor allen sieben Weltwundern ein Video zu drehen. Die Chinesische Mauer ist schon einmal abgehakt: Mit einem tollen Crossover aus einem Stück von Chopin und einer Melodie aus dem Soundtrack zu Kung Fu Panda.
Manchmal laden sich die Piano Guys auch Gäste ein, meistens Sänger. Dabei entstehen dann Projekte wie dieses Cover von Coldplays "Paradise" mit einem afrikanischen Sänger, der den Song einfach mal auf Suaheli singt. Dazu die Kulisse einer Sandstein-Felsenlandschaft..wow!
Die beiden anderen Piano Guys kommen manchmal auch vor den Kulissen zum Einsatz und dann entlocken die vier in tollen Choreographien einem Klavier die tollsten Klangeffekte. Das neueste Video perfektioniert das mit zwei zusätzlichen Celli und einem One-Take-Video ohne Schnitte. Klasse gemacht! Die Performance war übrigens auch die zweite Zugabe beim Konzert!
Ich könnte euch hier mit Video-Links überschütten. Klickt euch bitte einfach mal durch die Mediathek der Piano Guys. Es gibt sooooooo viele tolle Stücke und Videos, die hier leider nicht alle Platz finden!
Ich bin jedenfalls nach dem Live-Erlebnis ein noch größerer Fan geworden und hoffe, dass diese vier Verrückten noch viele Jahre ihre tolle Musik und ihre kreativen Ideen umsetzen können!
Claudi
Mrs. Always Righ
Claudi
Mrs. Always Righ
Sonntag, 16. November 2014
Lecker Sonntagsbraten
Eigentlich war heut Besuch zum Mittagessen eingeplant, also stand ein klassischer Sonntagsbraten auf dem Speiseplan. Denn: Ist der Braten erst einmal in der Röhre - verzeiht das zweideutige Wortspiel :) - macht er sich quasi allein fertig. Man muss ihm halt die Zeit geben, die er braucht. Bedeutet aber im Umkehrschluss auch, dass man diese Zeit für anderes nutzen kann. Dann kurz vorm Essen nur noch gepimptes Blaukraut aus dem Glas und feine breite Bandnudeln kochen. Tadaa - fertig ist ein 1A Hausmannskost-Mittagessen, das auch noch ordentlich Eindruck schindet! :)
Unser Bratenrezept ist eine personalisierte Version von Mamas genialem Schweinebraten. Die Fleischmenge variiert natürlich je nach Ausprägung der Fleischesser. :) Wir machen für zwei Personen immer 1kg. Das ist zwar für eine Mahlzeit zu viel, aber wegen weniger braucht man eigentlich nicht anzufangen. Den Rest kann man entweder nochmal aufwärmen oder einfrieren.
Und so wird der lecker Sonntagsbraten gemacht:
1kg Schweinebraten
4 mittelgroße Karotten
2 Zwiebeln
1/2 Knolle Sellerie
2 TL mittelscharfen Senf
Kräuter (z.B. Rosmarin)
Tomatenmark
Brühe, zubereitet
Soßenbinder, wenn nötig
Ofen auf 150° Umluft vorheizen. Fleisch mit kaltem Wasser abwaschen und trockentupfen. In den leicht gefetteten Bräter legen.
Sellerie und Karotten und Zwiebeln schälen und in grobe Stücke schneiden. Gemüse um den Braten herum drapieren, Tomatenmark ebenfalls drumherum verteilen. Fleisch mit Senf einreiben und Kräuter darauf legen. (Wenn keine frischen Kräuter da sind, dann gehen auch getrocknete Kräuter, die man mit dem Senf vermischt.)
Bräter in den Ofen. Dann Brühe zubereiten. Nach 45 min den Braten kurz herausnehmen und mit Brühe aufgießen, bis der Braten etwa zur Hälfe in Flüssigkeit liegt. Dabei auch das Fleisch mit Brühe übergießen. Dann wieder 1h in den Ofen.
Wenn die Soße zu flüssig ist, mit Soßenbinder binden und dann eine weitere halbe Stunde in den Ofen. Bei zu wenig Soße einfach entsprechend mit Brühe/Wasser und Tomatenmark/Soßenbinder auffüllen.
Man sagt, pro Pfund Fleisch braucht der Braten bei Niedrigtemperaturgaren ca. 1h im Ofen. Etwas länger schadet ihm bei der niedrigen Temperatur aber auch nicht. Das meinte ich mich "Zeit geben". Zwischendrin immer wieder mit der Flüssigkeit übergießen. Am Besten ist natürlich ein Bräter mit Deckel, damit das Fleisch nicht austrocknet. Ein offener Bräter geht aber auch.
Wenn der Braten gar ist, das Fleisch aus dem Bräter nehmen und kurz ruhen lassen. Am Besten klappt das Aufschneiden mit einem elektrischen Messer.
Dazu kann man dann Nudeln oder Knödel oder Spätzle machen. Mit Blaukraut oder Bayerisch Kraut oder Salat. Ganz nach Geschmack.
Gepimptes Blaukraut funktioniert bei mir übrigens so: Eine Zwiebel ganz fein Würfeln und zusammen mit enem gewürfelten Apfel andünsten, das Blaukraut aus dem Glas dazugeben. Evtl. mit etwas Apfelsaft aufgießen und Flüssigkeit wieder verkochen lassen. Lorbeerblatt und Wacholderbeeren zugeben, mit Salz und Pfeffer würzen.
Der Besuch hat leider abgesagt. Da kann man nichts machen. Ich sag dazu nur: "Selbst schuld!" :)
So blieb von unserem genialen Schweinebraten schon mehr für uns übrig! Das gibt locker nochmal ein gutes Sonntagsessen! :)
Guten Appetit wünscht
Claudi
Mrs. Always Right
Unser Bratenrezept ist eine personalisierte Version von Mamas genialem Schweinebraten. Die Fleischmenge variiert natürlich je nach Ausprägung der Fleischesser. :) Wir machen für zwei Personen immer 1kg. Das ist zwar für eine Mahlzeit zu viel, aber wegen weniger braucht man eigentlich nicht anzufangen. Den Rest kann man entweder nochmal aufwärmen oder einfrieren.
Und so wird der lecker Sonntagsbraten gemacht:
1kg Schweinebraten
4 mittelgroße Karotten
2 Zwiebeln
1/2 Knolle Sellerie
2 TL mittelscharfen Senf
Kräuter (z.B. Rosmarin)
Tomatenmark
Brühe, zubereitet
Soßenbinder, wenn nötig
Ofen auf 150° Umluft vorheizen. Fleisch mit kaltem Wasser abwaschen und trockentupfen. In den leicht gefetteten Bräter legen.
Sellerie und Karotten und Zwiebeln schälen und in grobe Stücke schneiden. Gemüse um den Braten herum drapieren, Tomatenmark ebenfalls drumherum verteilen. Fleisch mit Senf einreiben und Kräuter darauf legen. (Wenn keine frischen Kräuter da sind, dann gehen auch getrocknete Kräuter, die man mit dem Senf vermischt.)
Bräter in den Ofen. Dann Brühe zubereiten. Nach 45 min den Braten kurz herausnehmen und mit Brühe aufgießen, bis der Braten etwa zur Hälfe in Flüssigkeit liegt. Dabei auch das Fleisch mit Brühe übergießen. Dann wieder 1h in den Ofen.
Wenn die Soße zu flüssig ist, mit Soßenbinder binden und dann eine weitere halbe Stunde in den Ofen. Bei zu wenig Soße einfach entsprechend mit Brühe/Wasser und Tomatenmark/Soßenbinder auffüllen.
Man sagt, pro Pfund Fleisch braucht der Braten bei Niedrigtemperaturgaren ca. 1h im Ofen. Etwas länger schadet ihm bei der niedrigen Temperatur aber auch nicht. Das meinte ich mich "Zeit geben". Zwischendrin immer wieder mit der Flüssigkeit übergießen. Am Besten ist natürlich ein Bräter mit Deckel, damit das Fleisch nicht austrocknet. Ein offener Bräter geht aber auch.
Wenn der Braten gar ist, das Fleisch aus dem Bräter nehmen und kurz ruhen lassen. Am Besten klappt das Aufschneiden mit einem elektrischen Messer.
Dazu kann man dann Nudeln oder Knödel oder Spätzle machen. Mit Blaukraut oder Bayerisch Kraut oder Salat. Ganz nach Geschmack.
Gepimptes Blaukraut funktioniert bei mir übrigens so: Eine Zwiebel ganz fein Würfeln und zusammen mit enem gewürfelten Apfel andünsten, das Blaukraut aus dem Glas dazugeben. Evtl. mit etwas Apfelsaft aufgießen und Flüssigkeit wieder verkochen lassen. Lorbeerblatt und Wacholderbeeren zugeben, mit Salz und Pfeffer würzen.
Der Besuch hat leider abgesagt. Da kann man nichts machen. Ich sag dazu nur: "Selbst schuld!" :)
So blieb von unserem genialen Schweinebraten schon mehr für uns übrig! Das gibt locker nochmal ein gutes Sonntagsessen! :)
Guten Appetit wünscht
Claudi
Mrs. Always Right
Samstag, 15. November 2014
Irland 2014 - Tag 4
Nach einer weiteren erholsamen Nacht im The Ferris Wheel B&B tischte John uns wieder ein tolles Frühstück auf. Diesmal hatten wir selbstgemachte Pancakes mit Ahornsirup und Obst bestellt - auch das war wieder ein Genuss! Man sieht das John zwar nicht sofort an, aber er kann fantastisch kochen! Wir waren nun nicht mehr die einzigen Gäste. Ein anderes junges Paar - vermutlich Amerikaner oder Kanadier - frühstückte zeitgleich mit uns.
Auf unserem Tagesprogramm stand als erstes der Besuch von Muckross House & Gardens in der Nähe von Killarney. Das riesige Anwesen kann (nur) bei einer Führung besichtigt werden, die sich durchaus lohnt. Das Haus ist irre beeindruckend und man erfährt sehr viel Interessantes, das auch über Muckross House an sich hinausgeht. Es wäre nur zu wünschen, dass die Führerin (sagt man das so?) in Sachen Aussprache und Sprechtempo ein kleinbisschen mehr Rücksicht auf Nicht-Muttersprachler genommen hätte. Ich möchte behaupten, dass ich ziemlich gut Englisch verstehe, aber teilweise bin ich da auch kurzzeitig ausgestiegen und konnte nicht mehr ganz folgen. Alles in allem aber wirklich eine tolle Führung. Leider darf man im Haus nicht fotografieren.
An der Kasse von Muckross House kann man übrigens die Heritage Card
kaufen, über die ich im Post zur Reiseplanung schon geschrieben habe.
Sie kostet einmalig 21 Euro pro Nase und ermöglicht bei sehr vielen
historischen Sehenswürdigkeiten in Irland freien Eintritt. Es gibt
übrigens auch ein Faltblatt mit einer Auflistung aller inbegriffenen
Attraktionen. Das ist ganz praktisch für die Sightseeing-Planung, denn
wenn man sich die Heritage Card schon kauft, möchte man sie natürlich
auch nutzen und wählt im Zweifelsfall vielleicht doch eher eine im Preis
inbegriffene Sehenswürdigkeit als eine, die wieder extra Eintritt
kostet. Wobei ich in den folgenden Posts auch noch von der einen oder
anderen Attraktion berichten werde, die separat Eintritt gekostet und
sich dennoch mehr als gelohnt hatt!
Nach der Führung machten wir uns bei wieder einmal bestem Wetter
auf den Muckross Lake Loop Walk, einen Wanderweg, der einmal um den
wunderschönen See bei Muckross House führt. Er ist mit rund 19km
angegeben, aber wir hatten den begründeten Verdacht, dass die Iren
Entfernungsangaben grundsätzlich etwas freier interpretieren und es
vermutlich eher weiter war. Meine Sorge war nur, ob wir den Weg zurück
zum Auto rechtzeitig schaffen, bevor der Parkplatz schließt. Das
passiert nämlich in der Nebensaison früher als in der Hauptsaison. Ich
nehme das Ergebnis mal vorweg: Es hat locker gereicht. Ich bin bei
solchen Dingen nur manchmal "ein bisschen" verkopft...
Insgesamt war es sehr beeindruckend, wie abwechslungsreich die
Landschaft und Vegetation entlang des Muckross Lake ist: Ein über und
über mit Moos bedeckter Märchenwald, sumpfiges Gebiet mit vielen
Gräsern, riesige Farnflächen, viele Stechpalmen-Pflanzen, Wald mit ganz
viel Heide, Pinienwälder...alle paar Kilometer veränderte sich die
Landschaft sehr. Obwohl wir eigentlich immer am gleichen See entlang
liefen.
Bitte lasst euch von dem teilweise eher gräulich aussehenden Himmel auf den Fotos nicht täuschen. Der Himmel war zwar manchmal etwas diesig, aber es war sehr war und die Sonne hat sich immer wieder durchgewurschtelt. Mr. Right, der im Gegensatz zu mir ja wenigstens seine Zip-Wanderhose dabei hatte, war dann auch recht bald kurzfüßig unterwegs.
Bitte lasst euch von dem teilweise eher gräulich aussehenden Himmel auf den Fotos nicht täuschen. Der Himmel war zwar manchmal etwas diesig, aber es war sehr war und die Sonne hat sich immer wieder durchgewurschtelt. Mr. Right, der im Gegensatz zu mir ja wenigstens seine Zip-Wanderhose dabei hatte, war dann auch recht bald kurzfüßig unterwegs.
Wir wanderten erst einmal bis zu Dini's Cottage, einem kleinen Café direkt neben dem Meeting of the Waters, wo mehrere Seen aufeinander treffen. Dort kehrten wir kurz ein und gönnten uns mit Blick auf den See einen Kaffee und teilten ein Sandwich und einen Schokokuchen. Von hier aus kann man sich auch mit dem Boot zurück zum Muckross House bringen lassen. Wir entschieden uns aber dafür, den Rundweg zu vollenden. No Risk, no Fun!
Ein kleiner Abstecher führte uns noch über einen schönen Waldweg voller Heide-Büsche zu einer sehr alten Steinbrücke. Der Ort hatte fast etwas Verwunschenes.
Wir machten dann sogar noch den Abstecher zum Torc Waterfall.
Der ist zwar durchaus beeindruckend, führte aber wohl zu dieser Zeit
auch relativ wenig Wasser, wie das niedrige Flussbett zeigte. Danach wanderten wir den restlichen Weg zurück zum Muckross House.
Es ging weiter bzw. zurück nach Killarney zum Ross Castle. Wir erwischten noch die letzte Führung, mussten dafür aber noch über eine halbe Stunde warten. Das war uns gerade recht, denn so konnten wir nach der Wanderung doch noch ein bisschen durchatmen. Wir legten uns vor (oder hinter?) das Schloss auf eine abschüssige Wiese und kosteten den wunderschönen Sonnenschein voll aus! Auch die Führung bei Ross Castle gehört zum Angebot der Heritage Card und ist sehr gut aufgezogen. Es ist ein sehr altes Schloss, also alles andere als edel und prunkvoll. Es zeigt vielmehr, wie hart und kalt das Leben im Mittelalter auch für die Herrscher war.
Zuletzt fuhren wir noch zum Ladies' View, einem Aussichtspunkt, von dem aus man einen wunderbaren Blick auf die Seenlandschaft bei Killarney hat. Der Name kommt von den Damen aus dem Gefolge von Queen Victoria. Bei deren Besuch wurden ihre Ladies zur Bespaßung unter anderem zu diesem Aussichtspunkt gebracht und sie waren wohl so außerordentlich entzückt, dass man den Ort nach ihnen benannte. Es ist auch wirklich sehr schön dort und wir hatten - wieder einmal - das perfekte Spätsommerwetter!
Zurück im B&B trafen wir dann noch auf Johns Frau Nora, die mit ihrer hibbeligen und funkensprühenden Art das genaue Gegenteil von John ist, was uns beide sehr zum Schmunzeln brachte. Dieser saß während des ganzen Gesprächs übrigens schweigend auf seinem Sofa und sah fern. :) Nora gab uns auch noch allerhand Infos und Tipps mit auf den Weg. Es war ein sehr nettes und lustiges Gespräch, allerdings hatten wir mittlerweile so einen riesigen Kohldampf, dass wir froh waren, als wir endlich den Absprung geschafft haben. Zum Abendessen ging es wieder zu Kate Kearney's Cottage.
Bei Kate's war zwar wieder einiges los, aber man spürte gleich beim Eintreffen, dass es nicht ganz so stressig war wie am Abend zuvor. So hatte Eileen, die ja auch schon am Vortag unsere Bedienung war, auch Zeit für ein kleines Schwätzchen. Da die Bangers and Mash (Bratwürstchen mit Kartoffelbrei) aus waren, empfahl sie mir als echte irische Alternative Cabbage and Bacon, also Kohlgemüse mit Bacon. Mr. Right entschied sich für die Lammkeule. Da wir wahnsinnigen Hunger hatten, bestellten wir als zusätzliche Beilagen Pommes und Zwiebelringe. Wir hatten die regulären Portionsgrößen unterschätzt! :) Mein Cabbage and Bacon war genial! Der Bacon dort - auch der beim Frühstück - ist ja nicht zu verwechseln mit dem, was wir als Frühstücksspeck verwenden. Bei uns ist es ja der sehr durchwachsene und fettige Speck. Dort ist es eher magerer Schinken, manchmal mit einer dünnen Schwarte. Dieser Bacon erinnert eher an Kasseler-Scheiben als an die deutsche Variante von Frühstücksspeck. Die Lammkeule war sensationell, ganz zart und mürbe mit einer tollen Soße. Wir waren hinterher dermaßen pappsatt, dass wir uns kaum noch bewegen konnten. Als "Verdauerle" gab es dann noch einen Irish Coffee, der uns vollends den Rest gab! :)
Es spielte die gleiche Band wie am Abend zuvor und bei manchen Liedern führten zwei Mädchen den passenden irischen Volkstanz dazu auf - ein bisschen wie bei Lord of the Dance. An diesem Abend hatte ich auch mal die Kamera im Pub dabei und konnte die tolle Atmosphäre auch in Bildern festhalten.
Wir waren dann fast ein bisschen wehmütig, als wir uns von Kate Kearney's Cottage verabschieden mussten und ließen noch ein großes Lob an den Koch ausrichten. Wir fühlten uns im Ferris Wheel und in der Gap of Dunloe so wohl, dass wir gerne noch länger dort geblieben wären. Für weitere Irlandreisen ist es sicher eine realistische Option, wieder dort zu übernachten und dann Ausflüge in die nähere und weitere Umgebung zu machen.
Claudi
Mrs. Always Right
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