Am vergangenen Donnerstag waren Mr. Right und ich bei einem Konzert. Wir haben bei unserem ersten Weihnachten als Paar beschlossen, dass wir uns gegenseitig keine teuren Sachen schenken möchten. Das kann ja jeder halten wie er will, aber ich finde es teilweise echt heftig, was für teure Geschenke sich Partner gegenseitig machen. Und irgendwie versucht dann wieder jeder den anderen bzw. das Vorjahr zu übertreffen und dann steigert sich das immer weiter.... Sowas wollten wir gleich von Anfang an vermeiden. Also haben wir festgelegt, dass wir uns an Weihnachten immer ein gemeisames Konzert o.ä. schenken. So suchen wir beide zusammen das Geschenk aus, jeder bezahlt das gleiche und wir verbringen einen schönen Tag/Abend miteinander. Auf diese Weise waren wir z.B. schon bei Bodo Wartke oder in Phantom der Oper in London.
Dieses Jahr ist es ein vorträgliches Weihnachtsgeschenk. Als wir Anfang des Jahres gesehen haben, dass The Piano Guys auf Deutschland-Tour kommen, haben wir sofort zwei Karten gekauft. Und auch, wenn das Konzert jetzt schon im November stattgefunden hat, gilt das als unser diesjähriges Weihnachtsgeschenk! Da muss man halt auch mal ein bisschen flexibel sein! ;)
Und so sind wir am Donnerstag Abend nach München zum Circus Krone gedüst. Wir waren sehr gespannt, wie The Piano Guys live wohl "funktionieren", denn ihre Musik lebt und gewinnt auch wahnsinnig viel durch die tollen Videos. Denn so wurden sie eigentlich bekannt.
Auf den Pianisten Jon Schmidt bin ich schon vor einigen Jahren gestoßen. Er schreibt kreative eigene Stücke - seine Tonsprache und auch die Energie, mit der er musiziert, haben mir auf Anhieb gut gefallen. Ich hab mir damals seine CD "Walk in the Woods" bei iTunes gekauft und viel gehört. Zu seinen besten Stücken gehört meiner Meinung nach "All of Me". Das Video ist erst später, also schon zu Zeiten der Piano Guys entstanden, aber ich möchte es euch trotzdem nicht vorenthalten. Auch, weil man hier schon einen guten Eindruck davon bekommt, mit wie viel Energie Jon Klavier spielt.
Vor fünf Jahren hat mir eine Studienfreundin dann einen Link zu einem Video geschickt, in dem Jon Schmidt mit einem befreundeten Cellisten, Steven Sharp Nelson, ein Cover-Crossover von "Love Story" (Taylor Swift) und "Viva La Vida" (Coldplay) spielt. Das Video ist noch sehr simpel gehalten, aber das Potenzial dieser musikalischen Kombination wurde schon da sichtbar!
Gemeinsam mit Al van der Beek als weiterer Songwriter und Musikproduzent und Paul Anderson als Produzent und Video-Macher wurde aus Jon Schmidt und Steven Sharp Nelson dann The Piano Guys. Was dabei heraus kommt? Eine geniale Mischung aus toller Musik, fantastischen Videos, wunderbarem Humor und einer wahnsinnig ansteckenden Freude an der Musik!
Steven hat es perfektioniert, aus seinen mittlerweile 19 Celli die unterschiedlichsten und krassesten Klänge herauszuholen. Er benutzt es nicht nur als normales Cello - er spielt darauf Percussion, experimentiert mit verschiedenen Materialen (z.B. Carbonfaser oder ein E-Cello mit einer zusätzlichen Saite) und Techniken, er spielt mehrere Tonspuren mit unterschiedlichen Celli, Effekten, Spieltechniken ein und verleiht dem ganzen Piano Guys Stil so eine unverkennbare Note.
The Piano Guys machen sowohl eigene Musikstücke als auch spannende Covers und Crossovers. Ein persönliche Favorit von mir ist "Bourne Vivaldi", in dem sie das Doppelkonzert von Vivaldi mit dem Soundtrack von "Die Bourne Identität" kombinieren und ein richtig cooles Video dazu produziert haben.
Bitte schaut euch die Videos, wenn möglich, in HD-Qualität und im Vollbildmodus an.
Dann wirken sie noch besser! :)
Bitte schaut euch die Videos, wenn möglich, in HD-Qualität und im Vollbildmodus an.
Dann wirken sie noch besser! :)
Ich könnte jetzt noch so viel zu der Entstehung und zu den Hintergründen erzählen, aber das könnt ihr auch alles auf www.thepianoguys.com nachlesen. Da gibt es auch eine groooooße Mediathek mit den Videos. Glücklicherweise sind sie mittlerweile auch wieder für deutsche Fans aufrufbar, was nach dem Plattenvertrag mit Sony erst einmal wegen der Verwertungsrechte etwas problematisch war. Aber nun gibt es unter den Videos einen Link "German Fans klick here".
Das Konzert war klasse! Die Piano Guys haben ihre Vielseitigkeit und Kreativität bewiesen - ebenso ihren technisch sehr hohen Standard! Da Steven live natürlich nicht mehrere Spuren gleichzeitig spielen kann, haben sie es auf zwei Arten gleichermaßen clever und perfekt gelöst: Bei manchen Stücken verwendete er ein so genanntes Loop Pedal. Damit kann er das, was er spielt, gleichzeitig aufnehmen und anschließend als Loop (also sich wiederholend) abspielen. Darauf kann er einen weiteren Loop setzen und noch einen etc. Beeindruckend ist dabei vor allem die logistische Leistung, das alles so im Überblick zu haben und umzusetzen. Hut ab! Die zweite Variante ließ sich über Halb-Playback lösen. Sprich die beiden haben ihre Stimmen 100%ig live gespielt, die restlichen Effekte und Spuren wurden jedoch per Anlage eingespielt. Für Zuhörer, die selber keine aktiven Musiker sind, war diese Illusion kaum wahrnehmbar. Als Musiker ist man da im ersten Moment ein wenig skeptisch, aber es war offensichtlich, dass die beiden selbst ihren Part live gespielt haben. Zumal sie auch viele Stücke komplett live und ohne andere Effekte gespielt haben. Es besteht kein Zweifel, dass die beiden Musiker sehr genau wissen, was sie mit ihren Instrumenten tun! Wahnsinn! Die Halb-Playback-Stücke wurden dann meist auch von den entsprechenden Videos auf einer Leinwand hinter den beiden begleitet. Das macht natürlich schon etwas her. Für meinen ganz persönlichen Geschmack hätte es das nicht unbedingt gebraucht, denn ich kenne die Videos und habe mich ohnehin hauptsächlich auf die beiden Musiker konzentriert. Aber ich verstehe, was konzeptionell dahinter steckt.
Was mich total umgehauen hat, war der geniale Humor (sogar mit einigen deutschen Wortspielen!) und diese wirklich greifbare Freude am Musikmachen! Wir haben so viel gelacht an dem Abend und es war einfach ein großes Vergnügen, den beiden zuzusehen. Dass sie Humor haben, sieht man zum Beispiel auch bei einem meiner absoluten Lieblingsvideos: Cello Wars, eine unfassbar geniale Star Wars Parodie!
Sie haben beim Konzert mehrfach ausdrücklich gesagt, wie dankbar sie für dieses "Wunder" sind, dass vier verrückte Daddies aus Utah diesen riesen Erfolg erleben dürfen. 5 Alben bei Sony, 500 Mio Klicks bei YouTube, Tourneen auf der ganzen Welt und den Freifahrschein, um ihre verrückten Ideen umzusetzen. Wie z.B. die Idee, vor allen sieben Weltwundern ein Video zu drehen. Die Chinesische Mauer ist schon einmal abgehakt: Mit einem tollen Crossover aus einem Stück von Chopin und einer Melodie aus dem Soundtrack zu Kung Fu Panda.
Manchmal laden sich die Piano Guys auch Gäste ein, meistens Sänger. Dabei entstehen dann Projekte wie dieses Cover von Coldplays "Paradise" mit einem afrikanischen Sänger, der den Song einfach mal auf Suaheli singt. Dazu die Kulisse einer Sandstein-Felsenlandschaft..wow!
Die beiden anderen Piano Guys kommen manchmal auch vor den Kulissen zum Einsatz und dann entlocken die vier in tollen Choreographien einem Klavier die tollsten Klangeffekte. Das neueste Video perfektioniert das mit zwei zusätzlichen Celli und einem One-Take-Video ohne Schnitte. Klasse gemacht! Die Performance war übrigens auch die zweite Zugabe beim Konzert!
Ich könnte euch hier mit Video-Links überschütten. Klickt euch bitte einfach mal durch die Mediathek der Piano Guys. Es gibt sooooooo viele tolle Stücke und Videos, die hier leider nicht alle Platz finden!
Ich bin jedenfalls nach dem Live-Erlebnis ein noch größerer Fan geworden und hoffe, dass diese vier Verrückten noch viele Jahre ihre tolle Musik und ihre kreativen Ideen umsetzen können!
Claudi
Mrs. Always Righ
Claudi
Mrs. Always Righ
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